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Es ist nichts Neues, dass die South-Lemons sich mit allen möglichen Leuten anlegen. Aber hier in der Stadt New York regiert nun einmal die 13th Street Gang.
 
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BeitragThema: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptyMi Jun 18, 2014 10:30 pm

das Eingangsposting lautete :

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
© thirteen.org/metrofocus/2012/05/silicon-city-develops-on-roosevelt-island

In diesem Fluss liegt eine schmale, rund 60 Hektar große Insel, welche zu keiner Gang gehört. Am dortigen Schwarzmarkt findet man dafür einige profitierende Outsider und manchmal auch Gangmitglieder, wobei alles natürlich gangintern halbwegs friedlich ablaufen muss, schließlich liegt die Insel im neutralen Gebiet.
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Charlie Fillion
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptyMi Feb 25, 2015 9:01 pm

cf: Tyler Mitchell's Haus

Mit weichen Knien und pochenden Kopfschmerzen ließ es sich wirklich nicht leicht flüchten, und dass, obwohl Charlie gerade förmlich mit Adrenalin vollgepumpt war, oder sich zumindest so fühlte - doch einfach war es trotzdem nicht. Fast, als wollte man den Mount Everest mit Flip Flops erklimmen, und das schien Charlie wirklich nicht übertrieben. Doch seine Gedanken schwirrten momentan so oder so von einem Thema zum nächsten, teilweise wichtig, teilweise unwichtig und größtenteils Mittens. Wie lange war seine Katze jetzt schon alleine zuhause, ohne jemanden, der sie fütterte oder ein Auge auf sie hatte? Denn dass Thalia erst einmal an Charlie's Katze gedacht hatte, glaubte der 19-Jährige kaum. Wobei er sich sowieso einen kleinen inneren Konflikt lieferte, was Thalia und Naya anging. Wobei, vielleicht mehr Thalia als seine beste Freundin, denn Naya würde wohl jeden zu Brei verarbeiten, der ihr in den Weg kam. Um Thalia machte Charlie sich in dieser Ansicht weitaus mehr Sorgen, vor allem, da er nicht einmal ein Handy hatte, um ihr Bescheid zu geben, dass sie sich von Tyler fernhalten sollte. Oder dass sie sich überhaupt eher in Sicherheit bringen sollte und dass er inzwischen geflüchtet war. Nicht einmal eine zeitliche Einschätzung, wie lange Charlie schon 'verschwunden' war, hatte er mehr. Denn die Uhrzeit war gerade wirklich nicht das, was ihn beschäftigte. Wichtiger war es jetzt, viel Abstand zwischen sich und Tyler zu bringen und irgendwie nach Hause oder zu Naya oder sonst jemandem der 13th Street Gang zu kommen. Und wie ging das am besten? Sicherlich nicht zu Fuß, denn dazu war er viel zu weit weg. Er schnaufte leicht, als er schließlich mitten im neutralen Gebiet ein wenig Ruhe einkommen ließ. Es war recht unwahrscheinlich, dass Tyler sofort gemerkt hatte, dass er geflüchtet war, und ihm folglich sofort hinterher gefahren oder gelaufen war. Und jeden konnte er wohl nicht auf Charlie ansetzen, nicht bei diesen Spannungen und nicht unter solchen Umständen, da war sich der 19-Jährige relativ sicher. Aber eben nicht ganz, weshalb nach wie vor Schnelligkeit galt. Vor allem, da er sich nicht einmal auf dem Gebiet der eigenen Gang aufhielt. Er ließ den Blick der braunen Augen aufmerksam über die Umgebung gleiten, hielt jedoch nur nach einer Sache Ausschau und wurde recht schnell fündig.
Autos gab es hier schließlich reichlich, doch jedes x-beliebige wollte er dann doch nicht aufbrechen. Gleich einen Porsche zu klauen war dann nämlich etwas auffällig, das war selbst ihm bewusst. Er näherte sich also dem eher kleineren Wagen, sah sich noch knapp um und stellte sich neben die Fahrerseite, ehe er die Scheibe einfach mit dem Ellenbogen durchbrach. Das Geräusch und der kurze Schmerz, der durch seinen Arm gesendet wurde und in seinem gebrochenen Finger nachklang, ließen ihn kurz zusammen zucken, allerdings öffnete er schon kurz darauf die Tür und ließ sich auf den Sitz sinken. Einen Moment lang entspannte er sich, ließ den Kopf in den Nacken fallen und schloss die Augen, die Nase hatte er dabei gerümpft. "Fanculo." murmelte er, legte die Hände vorsichtig auf das Lenkrad und öffnete die Augen wieder. Auto kurzschließen, starten, zu Naya fahren - klang einfach. Noch. Denn Charlie hatte nicht einmal die kleinste Ahnung gehabt, dass die Polizei die ganze Zeit in der Nähe gewesen war. Und bevor der 19-Jährige sich schon versehen hatte, wurde er auch schon aus dem Auto gezogen und festgenommen. Selbst das Argument, dass er nichts dafür konnte und die Maßnahme einfach hatte ergreifen müssen, überzeugte die Polizei nur wenig. Kein Head-Bonus dieses Mal, sehr zu seinem Missfallen. Außerdem gefiel es ihm überhaupt nicht, dass Mittens nun noch länger alleine sein würde, denn wie lange genau wusste er nicht.

gt: Altes Gefängnis
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Aug 16, 2015 4:23 pm

[Timejump]


Jeder kannte doch diese Tage, an denen einfach nichts Gutes passieren konnte und die man am liebsten schnell hinter sich gebracht hätte, es aber nicht kann da irgendwie die Uhr still steht. Nun, bei Fly hatten sich diese Tage in letzter Zeit wohl eher zu Wochen angehäuft. Seit den Morden an den verschiedenen Gangmitgliedern der 13th Street Gang sowie der South Lemons wollte ihr einfach niemand Ruhe gönnen. An jedem Tag musste sie mit zig Leuten reden, die immer wieder dasselbe wissen wollten - irgendwo logisch, dass sie zu solchen Menschen im Moment eher wenig Kontakt hatte und sie auf Abstand hielt beziehungsweise erst gar nicht zu solchen Treffen kam. Denn meist wurden sie aggressiv, wenn die Spionin ihnen schließlich nichts verraten wollte. Umso lieber erfüllte sie im Moment auch Spionageaufträge oder Diebstähle. Zwar bedeutete auch dies eine Menge Arbeit, aber es war im Moment einfach eine willkommene Abwechslung im Vergleich zu all diesen nervenauftreibenden Gesprächen - dabei sollte man doch eigentlich meinen, sich zu unterhalten sei einfacher als in ein Hochsicherheitshaus einzudringen und von dort irgendetwas bewachtes zu stehlen. Pf, von wegen. Dass die Polizei dabei auch wieder etwas aufmerksamer auf der, die oder das sagenumwogene 'Fly' wurde, war verständlich und auch in den Zeitungen wurde schon mehrmals wieder von Diebstählen berichtet, bei denen voreilige Reporter sofort wieder auf Personen wie Fly hingewiesen haben. Aber gut, wenn sie weiterhin an ihren Computern suchen wollten oder auf der Straße nach einem offensichtlichen Diebstahl warteten, bitte. Das machte es für die Rothaarige selbst viel einfacher. So hatte sie keine weitere Arbeit oder gar Verfolger am Hals, und sie konnten trotzdem ihre Arbeit fortführen - auch wenn diese nichts bringen würde.
Hier auf dem Schwarzmarkt musste sie sich aber sowieso keine großen Sorgen um Polizisten machen, sodass sie ruhigen Schrittes weiterlief, unbemerkt von Blicken anderer Schwarzmarkthändler. Wer würde denn bitte auch auf eine Person wie sie groß achten?  Kurz blickte sich Fly in der Masse um sich herum um und bekam prompt auf diese Frage eine Antwort: Niemand, der sie nicht kannte. Schnell huschte sie in die nächstbeste Seitengasse und verschwand schließlich im Schatten einiger Müllcontainer, wo sie sich erst einmal gegen eine Wand lehnte und einen Moment lang ihre AUgen schloss. Seit dem Morgen war sie nicht stehengeblieben und war schon durch halb New York gelaufen. Kurz ging die kleine Diebin noch einmal den Plan für ihren heutigen Tag durch - oder zumindest den halben, die anderen Aufträge würden dann im Laufe des Tages schon zu ihr finden - und überprüfte, was sie schon erledigt hatte.
Ungefähr gegen Mitternacht war sie von ihrer Wohnung aufgebrochen, gleich nachdem sie ihren kleinen Schützlingen noch etwas essbares hingestellt hatte - da diese jedoch schon geschlafen hatten oder im Falle der Hündin gar nicht erst anwesend waren würden sie dies wohl erst später entdecken, sodass Fly nur hoffen konnte, dass kein anderes Tier in der Zeit in ihre Wohnung fand und es ihnen klaute. Natürlich hätte Fly es ihnen auch am Vormittag geben können wie es auch ein normaler Mensch zu tun pflegte, aber dann hätte sie einen erneuten Abstecher in ihre Wohnung machen müssen und einen großen Umweg auf sich genommen. Gut, sie hätte auch erst früh losmachen können, aber da sie sowieso nicht schlafen konnte, konnte sie genauso gut auch einmal produktiv werden. Also hatte sie schnell einen Beutel zusammengesucht, ihre tägliche Kleidung gerichtet - tatsächlich hatte sie letztens erst einen neuen Mantel gefunden, der dem anderen jedoch seltsamerweise fast identisch glich und nun lediglich etwas dunkler war als das alte, verblichene Schwarz des anderen Mantels-, danach hatte sie versucht das faustgroße Loch in ihrem letzten vollständigen Fenster zu flicken - ja, es gab nun tatsächlich kein vollständiges Fenster mehr in dieser Wohnung, auch wenn viele lediglich ein paar Risse aufwiesen - und sich letzendlich dazu entschieden einfach ein wenig Zeitungspapier hinein zu knüllen, damit nicht mehr so viel kalte Luft in die Räume kam. Während sie noch damit beschäftigt war, war schließlich eine Lampe im Wohnzimmer durchgebrannt - zumindest hoffte sie dies, denn wenn jetzt auch noch kein Strom mehr in ihrer Wohnung war, wäre das weitaus schlimmer als einfach nur eine Glühbirne, die es zu wechseln gab. Und eine Glühbirne würde sie vielleicht gerade noch so gewechselt bekommen, auch wenn sie bis jetzt noch keinen Plan hatte wie sie da hoch kommen sollte. Sie würde wohl auch hier noch warten, bis die letzte Birne durchgebrannt war und erst dann irgendeinen Weg suchen es zu reparieren. Oder sie würde sich wohl mal eine neue Wohnung suchen müssen, aber das würde sie allein schon wegen ihren Schützlingen nicht tun. Wie sollte sie diesen auch erklären, dass sie ab jetzt in eine andere Wohnung kommen sollten um sich ihr Futter abzuholen? Solange jedenfalls noch keine Abrissbirne die Wände einriss, war die Wohnung nach Flys Meinung noch bewohnbar.
Und die Gegend war doch auch wunderbar, wie sie an diesem Morgen bemerkt hatte sobald sie das Gebäude verließ. Dort hatten nämlich gerade ein paar nette Obdachlose um eine brennende Mülltonne geschlafen. Wie man auf die Idee kam eine Mülltonne anzuzünden war Fly bis jetzt noch nicht klar geworden, sie jedenfalls hatte sich beim Anblick des Feuers lieber schnell aus dem Staub gemacht - nicht, dass normale Menschen wohl eher vor den Personen Angst gehabt hätten, aber das war eben Fly.  
Nun, zu aller erst war Fly dann jedenfalls zu Jules Wohnung gelaufen. Tatsächlich hatte sie wegen seiner Vase die letzten Tage noch immer ein schlechtes Gewissen gehabt, sodass sie sich nun entschlossen hatte dies wieder gut zu machen. Sie hatte zwar noch immer keine Ahnung wie teuer diese Vase gewesen war, aber Jules hatte ja schon behauptet, sie hätte ihm nichts bedeutet. Das beruhigte dann doch ein wenig, auch wenn ihre nächste Handlung dann wohl trotzdem nur als nette Geste anerkannt werden konnte und den Schaden nicht rückgängig machen würde. Das schlechte Gewissen darüber beiseite schiebend war sie jedenfalls erst vor wenigen Tagen an einem Laden vorbeigelaufen, in dem sie eine wunderschöne, kleine Vase gesehen hatte. Und sie war nicht einmal so teuer gewesen, dass sie sich diese nicht hätte leisten können. Deswegen war sie schließlich gestern noch einmal in den Laden gegangen und hatte sie der Frau an der Kasse - mit echtem Geld, ungeklaut - abgekauft. Dass nur wenige Wochen davor etwas für einen ihrer Kunden aus genau diesem Laden gestohlen wurde, hatte die Frau scheinbar noch nicht so wirklich bemerkt - oder zumindest kein seltsames Mädchen verdächtigt, dass anschließend dort eine Vase kaufte. Die Vase selbst war vielleicht nicht das teuerste Stück und keinesfalls eine Kristallvase, aber hübsch fand Fly sie immer noch - insgeheim sogar hübscher als die vase davor, aber das würde sie sicher nicht sagen, wo sie doch gerade erst die Zerstörung an dieser gut machen wollte. Vermutlich war es eine einfache Vase aus Glas und dazu auch noch recht klein im Verhältnis zu der vorherigen Vase, aber die feinen Muster und eine leicht geschwungene Form verliehen dem ganzen doch genug Eleganz, um in Jules Wohnung nicht ganz so sehr herauszustechen. Das hieß, wenn er sie denn überhaupt behalten wollte und würde. Aber sie schweifte schon wieder zu sehr ab.  Fly war jedenfalls zu seiner Wohnung gegangen und hatte die Vase vor seine Haustür gestellt, um ihn nicht eventuell zu erschrecken mit der Tatsache, dass da plötzlich eine Vase in seiner Wohnung stand. Einen Zettel oder ähnliches hatte sie nicht hinterlassen - sie hatte ja schließlich das ganze schon vor seiner Wohnung positioniert, sodass sie für so etwas schließlich keine Zeit mehr hatte. Aber er würde sicher verstehen, wer auch sonst würde mitten in der Nacht eine Vase vor seine Haustür stellen? In dieser Angelegenheit konnte sie jedenfalls nur hoffen, dass ihm dieses Wiedergutmachungsgeschenk gefiel und er es annahm, auch wenn er mehrmals betont hatte es wäre schon okay.
Danach hatte Fly eigentlich nichts mehr gemacht, was für sie von großer Bedeutung wäre. Sie war in zwei Läden eingebrochen und hatte dort etwas für Kunden besorgt - keine Ahnung, warum solche Leute überhaupt irgendwelche Sicherheitsanlagen machten, wenn diese dann nicht funktionierten (und bei denen man nach Flys Meinung nicht einmal wissen konnte wie sie funktionierten). Anschließend hatte sie eben diese Ware in die Häuser ihrer Kunden gebracht und sich zeitgleich dafür auch entlohnt - und nein, dabei hatte sie kein schlechtes Gewissen. So hatte sie bekommen, was ihr zu stand und wurde obendrein nicht noch für weitere Informationen oder ähnliches bedroht. Der Tag hatte für die meisten Personen aber wohl erst danach begonnen, sodass sie vorher noch Zeit hatte einige Informationen zu sammeln und schließlich seit um fünf Morgens hier in der Nähe des Schwarzmarktes war und noch ein paar Aufträge entgegennahm und ausführte.
Fly öffnete langsam die Augen. Mehr hatte sie bis jetzt tatsächlich nicht geschafft, da sie allein schon für die Einbrüche und anschließenden Auslieferungen immer wieder zwischen dem Gebiet der South Lemons und dem der 13th Street Gang hin und her pendeln musste. Nun, wenigstens hatte sie sich in der Zeit dazwischen immer wieder auf den neusten Stand der Dinge bringen können und auch noch ein paar Hintergrundinfos zu neuen Personen in der Stadt bekommen. Also doch ganz aufschlussreich, dieser Morgen und diese Nacht.
Im Moment hatte Fly jedoch keinen Auftrag bekommen und nutzte die kurze Zeit um ein wenig zu verschnaufen. Vielleicht sollte sie sich in nächster Zeit ein klein wenig mehr Ruhe gönnen, aber im Moment brauchte sie einfach ein wenig Ablenkung um sich über all die Morde in letzter Zeit keine Gedanken machen zu müssen. Und es war zeitgleich eine sehr gute Ausrede, um nicht mit den South Lemons und der 13th Street Gang in Kontakt treten zu müssen. Denn das müsste sie wohl bald wieder einmal tun, doch zumindest bei den South Lemons hoffte sie dieses Mal wenigstens mit einem Mitglied sprechen zu dürfen, anstatt mit Zachary Collins selbst. Es war nicht so, dass sie persönlich eine Abneigung gegen ihn hatte, aber Leader flößten einem dann doch etwas mehr Angst ein als einfach nur ein Mitglied. Wobei diese auch ganz schön gruselig sein konnten. Mit Naya Blacksmith jedenfalls hätte sie in nächster Zeit erst einmal wieder genug, zumindest wenn es nach ihr ginge. Denn diese würde sie heute auch noch treffen. Sehr bald sogar, dem immer stärker werdenden flauem Gefühl in ihrem Magen nach zu urteilen. Nun ja, aber sie würde sicher Ruhe geben, wenn Fly kooperierte und keine Antwort verweigerte. Das lag wiederrum aber auch einfach an Naya, sie musste nur die richtigen Fragen stellen, auf die sie auch freiwillig antworten würde. Dass sie dies nicht interessieren würde war Fly schon bewusst, aber dennoch konnte sie nur hoffen ihr in nächster Zeit nicht all zu negativ aufzufallen. Aber dieses Gespräch würde sie schon irgendwie überstehen, sie durfte sich nur davor nicht allzu große Gedanken darüber machen. Fly tat es zwar trotzdem, versuchte aber sich selbst einzureden, dass sie diesmal nicht schon wieder einer Pistole gegenüberstehen würde.  Außerdem wusste sie schließlich eins: Solange sie Naya Blacksmith nicht ziemlich hintergehen würde, hätte sie keinen Grund und wäre schön blöd die Spionin zu töten. Denn wer sonst gab -fast- freiwillig und meist auch noch ohne Geld entgegenzunehmen - dies jedoch eher aus Angst - so viele Informationen breit? Wer wusste überhaupt so viel, über jeden einzelnen New Yorker, der in irgendeiner Weise in den Bandenkrieg verwickelt war? Eigentlich niemand, also würde sie mit ihr auch eine ihrer wichtigsten Informationsquellen verlieren. Dass sie das nicht scheren würde in solch einem Moment versuchte die Rothaarige gekonnt auszublenden.
Generell hatte sie sich mittlerweile wieder etwas besser im Griff und beruhigen können, wo sie in letzter Zeit doch ziemlich aufgelöst gewirkt hatte. Aber nun saß ihre ruhige Maske wieder perfekt und sie könnte so auch ein Gespräch mit Jemandem wie Naya Blacksmith überstehen - wenn alles gut ging.
Ob Zachary Collins auf der anderen Seite auch noch ein Gespräch und ein paar Informationen wollte, wusste Fly jedoch noch nicht, doch sie war sich fast sicher, dass auch er sich wohl baldig mit ihr in Kontakt setzen würde. Es war schließlich schon länger her, dass sie persönlich mit einem der beiden Leader gesprochen hatte und demnach gab es sicherlich auch viele Fragen, die sie anderen Informanten nicht einfach so stellen konnten. Kurz schüttelte Fly darüber ihren Kopf und stieß sich schließlich wieder von der kühlen Wand ab. Es wäre ihr sogar lieber mit Zachary Collins ein zwei stunden Gespräch zu führen, als Naya Blacksmith auch nur fünf minuten gegenüber zu stehen. Es war ja nicht so, dass er ungefährlicher war als sie, aber die Leaderin der 13th's würde einfach viel früher schießen, als Zachary es tun würde. Er versuchte ja schließlich auch immer noch, einige Outsider auf seine Seite zu ziehen, da kam es nicht gut, wenn man all zu unhöflich war. Aber gut, um diese beiden würde sie sich später kümmern. Jetzt gerade in diesem Moment würden nach ihren Informationen nämlich gerade einmal die Versammlungen der beiden Gangs beginnen, sodass sie noch einige Zeit hatte. Mit diesem Gedanken lief Fly schließlich tiefer in die dunkle Gasse hinein, nur um schließlich wenige Augenblicke später aus einer naheliegenden hinauszutreten und sich in die Nähe einiger Schwarzmarkthändler zu stellen. Die waren ja doch bekannt, hin und wieder mit ihren Kunden zu sprechen und da war es schon ganz interessant dabei zuhören zu können. Auch wenn sich Fly bewusst so positionierte, dass sie von den Blicken der meisten anderen Leute hier auf dem Schwarzmarkt geschützt war und nicht gleich entdeckt wurde, sondern erst wenn man sich länger nach ihr umsah.
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptyMo Sep 14, 2015 12:50 am

cf: The Lady's House [13th Street Gang]

Ein Mercedes hielt mit quietschenden Reifen mitten am heute wieder ziemlich belebten Schwarzmarkt. Kein Wunder allerdings, denn gefälschte Medikamente waren heute zu absoluten Billigpreisen verfügbar. Und ja, selbst bei illegalen Geschäften gab es die sogenannten Schnäppchenjäger. Diese stürmten aber gerade aus dem Weg, schließlich wollte keiner vom Auto der mächtigsten Frau New Yorks gerammt werden. Und das auch ganz bestimmt nicht, weil sie Angst vor Verletzungen hatten, oh nein. Sollte jemand es auch nur ansatzweise wagen Nayas Auto zu zerkratzen oder es überhaupt unerlaubt anzufassen, sollte er sich nämlich darauf gefasst machen seinen Kopf zu verlieren. Vor allem bei ihrer heutigen Laune. Die machte sie nämlich auch sofort klar, als sie beim Aussteigen nicht gerade sanft die Autotür zuknallte. Ihre regungslose Maske hin oder her, ihr Gang und ihre Körpersprache sprach für sich. Wobei sie das natürlich absichtlich betonte. Sollte bloß keiner dieser Idioten auf die Idee kommen sie anzusprechen. Auch wenn sich das vermutlich sowieso keiner trauen würde, schließlich waren hier auch wieder einige Polizisten. Und klar, den etablierten Mitgliedern, Reichen und den berühmt Berüchtigten würden sie sich nie trauen auch nur ein Haar zu krümmen, jedoch musste man in ihrer Gegenwart trotzdem vorsichtig sein. Hatte man an Charlies Beispiel ja gesehen. Selbst wenn es bei ihm natürlich wirklich schlecht gelaufen war. Gott, die wurden auch immer aufdringlicher. Fast schon wünschte sie sich, sie - also die Leader - hätten sich bei dem Aufeinandertreffen geeinigt. Aber nein, natürlich wollte sie ihre Prinzipien nicht ändern. Da war ihr das noch immer lieber. Nervig war es allerdings trotzdem. Nicht, dass sie jemals persönlich Probleme mit den sogenannten Gesetzeshütern hatte. Die kamen nicht mal auf die Idee sie zu lange anzusehen. Vor allem heute nicht. Denn nicht nur ihre Art verriet, dass man ihr heute besser nicht in die Quere kam. Nein, auch ihr Outfit wirkte deutlich gefährlicher als normal. Ansonsten würde sie ja immer behaupten, sie hätte eigentlich einen recht normalen Stil, selbst wenn sie vielleicht ihre gute alte Lederjacke etwas zu sehr liebte und oft etwas viel schwarz trug, aber heute war das wirklich etwas komplett anderes. Als Basis trug sie nämlich ein geriffeltes schwarzes Tank-Top von Acne Studios mit Reißverschluss vorne und eine schwarze Hose mit Löchern. Ihre Schuhe waren dunkelgraue fold-over Combat Boots und das Ganze toppte sie mit einer Balmain Jacke mit Studs und einem grau-schwarzen Totenkopf Bandana um ihren Hals. Zudem wurden ihre Augen, die im Moment jede Bewegung nach einem Lebenszeichen von Fly absuchten, von einer großen Sonnenbrille verdeckt. War ja klar, dass sie sie nicht auf den ersten Blick entdecken würde. Denn selbst wenn sie nicht untertauchte, war die Kleine quasi unsichtbar. Davon abgesehen, dass sie nie gerne in großen Massen stand, soviel war der Leaderin schon lange klar. Eher am Rand sollte sie also suchen. Aufmerksam schritt sie also durch die Leute, beachtete sie allerdings überhaupt nicht. Ihre Mission war nun einmal die Informationen und auf alles andere konnte sie sich auch später konzentrieren. Vor der Abzweigung, die in wirklich viele kleine Gassen sich aufteilte, winkte sie allerdings trotzdem einen kleinen Jungen an sich heran, um ihn zu fragen, ob er die Spionin gesehen hatte. Ein wenig nutzloses Gestammel später und siehe da - es schien als ob sie sie auch heute noch erledigen konnte. Sie hatte Fly nämlich tatsächlich gesichtet. Mit großen Schritten machte sie sich also auf den Weg zu der wirklich leicht zu übersehenden Person, die zusätzlich in einer dunklen Gasse stand. Langsam entspannten sich ihre Schultern ein wenig, wenn auch kaum merklich. Na immerhin eine Sache schien halbwegs nach Plan zu laufen. "Hallo Fly.", grüßte sie sie, als sie nah genug an ihr dranstand, "Ich hoffe du versteckst dich nicht vor mir." Ihr Unterton war deutlich sarkastisch und man merkte allein daran, dass ihre Stimme viel ruhiger und noch tiefer war als sonst, dass etwas nicht ganz stimmte. Vielleicht war es die Ungeduld auf die neuen Informationen. Vielleicht war es das misslungene Treffen mit Zachary. Vielleicht war es aber auch einfach nur Ians Widerspruch. Alles in allem, war sie innerlich heute nicht gerade die stabilste Person. Nicht, dass sie das sonst war. "Also, meine Forderungen sind ganz einfach. Gibt es Verräter, wirst du mir genau sagen um wen es sich handelt. Und ich rede hier nicht davon, dass jemand meilenweit Informationen über die 13th Street Gang zu den lieben Lemons trägt, oh nein. Schon ein einziger, kleiner Wortwechsel mit einem feindlichen Mitglied reicht." Sie betrachtete nachdenklich ihre schwarz lackierten Nägel. "Ich habe nämlich wieder einmal Lust meine Reihen zu... säubern." Ein kleines Lächlen hatte sich bei ihren letzten Worten auf ihre Lippen geschlichen. Oh ja, sie konnten sie ruhig grausam nennen, aber der Gedanke an gesäuberte und somit wieder vollständig treue Reihen machten sie tatsächlich so glücklich, dass sie ein, möge es auch noch so klein sein, ehrliches Lächeln auf ihre Lippen bekam. Die Anwesenheit der Spionin störte sie dabei überhaupt nicht.
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptyMo Sep 14, 2015 7:22 pm

Fly wäre blind und taub, wenn sie nicht die quietschenden Reifen des Autos gehört hätte und diese auch sofort einer Person zuordnen konnte. Eigentlich war es mittlerweile ja schon fast das Geräusch, welches ihr mitteilte wer auf dem Schwarzmarkt angekommen war. Verstärkt wurde dieses Wissen dadurch, dass plötzlich viele Menschen zur Seite wichen - natürlich nicht wegen des Autos, sondern der Person darin - und einen kleinen Augenblick in ihrer Nähe Stille herrschte. Dann fingen die Gespräche wieder an und die junge Spionin konnte gedämpft den Namen der Person entnehmen, die nun suchend über den Schwarzmarkt lief. Naya Blacksmith. Und sie schien ganz zum Verdruss der Rothaarigen ziemlich schlechte Laune zu haben.
Zwar stand Fly nicht gerade in der Nähe des nun mehr oder weniger geparkten Autos, aber dennoch konnte sie von ihrem Standpunkt aus gut die Leaderin der 13th Street Gang beobachten. Und das musste sie auch, schließlich war genau diese Person auf der Suche nach der Spionin. Woher Fly dies wusste? Mal ganz davon abgesehen, dass sie schon zuvor wusste Naya wolle sie sprechen, sagte ihre gesamte Einstellung in ihrer Suche nach der Person dies aus. Anstatt nämlich die Massen zu durchsuchen, blickte sie in die Gassen und den Rand des Schwarzmarktes. Aber Fly wollte mal nicht so sein, weswegen sie kurz darauf zwei Schritte aus der Gasse trat, um Naya wenigstens die Chance zu geben sie zu entdecken. Wenn sie sie nicht entdecken würde, wäre das aber auch nicht das Ende. Denn so wie die Schwarzhaarige sich benahm, war sich Fly gar nicht mehr sicher ob sie überhaupt mit ihr reden wollte. Das Zuschlagen der Tür war eine Sache, aber ihr gesamter Gang und ihre Körpersprache sprachen auch ganz eindeutig dafür - auch wenn Fly nach mehrmaligem Mustern feststellen musste, dass Naya dies absichtlich so offensichtlich betonte. Der Grund dafür war klar, sie wollte scheinbar mit niemandem außer Fly reden - oder besser gesagt von Niemandem angesprochen werden. Erst als ihr dies klar war musterte die Spionin unauffällig die Klamotten der Leaderin, nicht weil sie Wert auf so etwas legen würde, sondern weil sie am heutigen Tage selbst durch dies allein eingeschüchtert wurde. Sie hatte zwar keine Ahnung von welcher Marke auch immer die Teile waren, aber gefährlich wirkten sie allemal.
Einen Moment dachte Fly sogar daran, dass Treffen einfach zu verschieben, musste sich dann aber eingestehen dass dies wohl kaum möglich war und Naya dann wohl eher etwas erbost sein würde. Die Spionin hatte zwar nie zu dem Treffen zugesagt, aber gerade in einer solchen Verfassung sollte man der Leaderin nicht widersprechen. Andererseits sprach auch für dieses Treffen, dass Fly selbst nachdem sie die schlechte Laune von Naya Blacksmith bemerkt hatte, noch immer - äußerlich - total ruhig wirkte. Es war ein großer Vorteil so eine gute Schauspielerin zu sein, dumm nur dass ihre Rolle innerhalb weniger Worte oder Taten gebrochen werden konnten. Dennoch, ohne ein solches Zutun war ihre Maske perfekt und man würde keine einzige Lüge an ihren Worten erkennen können.
Wobei es fast schon seltsam war, denn Lügen waren einfach nicht ihre Art. Sie konnte lügen und tat es täglich, jedoch nur wenn es um sie selbst oder das Leben anderer ging. Wenn es um die Informationsübergabe ging log sie nicht, sondern teilte mit was sie wusste. Zumindest solange, wie es anderen Personen nicht tiefreichend schadete - und sollte dies doch einmal der Fall sein, log sie so lange sie konnte. Dass sie natürlich kein falsches Wort herausbekam, während der Lauf einer Pistole auf sie gerichtet war, war klar.
Noch immer hatte sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie an diesen Moment vor einigen Monaten zurückdachte. Sie fühlte sich schuldig gegenüber Zachary Collins, da sie schließlich Naya etwas verraten hatte, was sie versprochen hatte solange wie möglich für sich zu behalten. Vielleicht war tatsächlich schon etwas Gras über die Sache gewachsen - zumindest über den Teil, indem sie gezwungen wurde dies zu verraten - aber sie beschloss dennoch bald wieder zu Zachary zu gehen. Einmal, da sie den Kontakt zu dem Leader der South Lemons unbedingt wieder aufnehmen und Informationen weitergeben musste nach einer doch recht langen Ruhepause, und dann noch, weil sie einfach sehen musste ob er ihr deswegen noch böse war. Vielleicht würde sie ihn sogar heute noch aufsuchen. Das hieß, sollte sie nach dem Gespräch mit Naya noch in der Verfassung dafür sein.
Auf eben diese hatte sich Fly weiterhin konzentriert, auch wenn ihre Gedanken etwas abgedriftet waren und auch ihre Augen zeitweilig durch die Gegend wanderten. Daher wusste sie auch, dass die Leaderin sie mittlerweile entdeckt hatte und auf sie zusteuerte.
Aus diesem Grund wirkte die unscheinbare und kleine Person in der Gasse keinesfalls überrascht, als sie plötzlich angesprochen wurde. Ruhig wandte sich Fly zu der Dunkelhaarigen und nickte ihr leicht zu.  "Hallo Naya." Unmerklich verengte die Kleinere ihre Augen und musterte den Gesichtsausdruck ihres Gegenübers, während sie den deutlich sarkastischen Unterton aus den nächsten Worten heraushörte. Selbst Nayas Stimme war tiefer und noch viel ruhiger - jedoch gruselig ruhiger - als sonst, was Fly innerlich ziemlich beunruhigte. Äußerlich hatte sich an ihrem Gesichtsausdruck und ihrer Haltung jedoch nicht geändert, auch wenn sie etwas angespannter war als zuvor noch. "Nein, tue ich nicht." entgegnete die Rothaarige dennoch ruhig und vollkommen ernst. Sie wusste, dass man auf einen solchen Sarkasmus nicht eingehen sollte, aber es war ihr egal. Sie war keine sarkastische Person, vielleicht konnte sie aber auch einfach nicht damit umgehen.
Fly fragte sich jedoch zunehmend, weshalb Naya so mies gelaunt war. Möglicherweise lag es an dem misslungenem Treffen mit Zachary Collins, von dem die Spionin selbstverständlicher Weise wusste. Vielleicht war aber auch etwas auf der Versammlung geschehen, was Naya ärgerte. Wenn dies zutreffen sollte, würde Fly es jedenfalls noch innerhalb der nächste Stunde wissen - und da das Gespräch nicht so lange dauern würde, sicherlich auch viel früher. Der Grund darin konnte natürlich aber auch in einer ganz anderen Sache liegen, die Rothaarige legte sich da vorerst nicht fest und würde noch ein wenig beobachten müssen um dies klar beantworten zu können.
Ein wenig fragend legte Fly ihren Kopf wenige Momente nach ihren eigenen Worten schief und wartete auf den Grund, weshalb Naya sie überhaupt sprechen würde. Und Naya wäre nicht Naya, wenn sie nicht sofort klarstellen würde weshalb sie hier war und was sie von der Spionin verlangte. Das war ihr eigentlich auch lieber, als Jemand der einfach nicht auf den Punkt kam. In diesem Moment aber half ihr die Genauigkeit keinesfalls weiter.
Während Fly nun also aufmerksam den Worten gelauscht hatte, hatte sie sich immer weiter verspannt, auch wenn sie versucht hatte dies so weit wie möglich zu verstecken. Fly war vielleicht jung und hatte nie eine Schule besucht, aber sie war nicht dumm. Eher das genaue Gegenteil, weshalb Naya's anschließender Satz auch mehr als nur überflüssig war. Das Problem dabei war nur leider, dass genau diese Forderung nicht nur Flys Prinzipien meilenweit überschritt, sondern auch noch ihr gutes Herz auf die Probe stellte. Sollte sie also Jemanden der 13th's verraten, wäre derjenige tot. Und sie war keine Mörderin.
Hart presste sich ihr Kiefer zusammen, während sie einmal trocken schluckte und schließlich ihren Kopf das erste Mal seit diesem Gespräch richtig anhob. Ruhig und auch äußerlich sicher blickten ihre dunklen, geheimnisvollen Augen hinauf in die von Naya, sodass man meinen konnte einen Sekundenbruchteil sogar ein kleines Glitzern in ihren Augen zu sehen. Ob es nun aber Unsicherheit oder doch eher Überzeugung war konnte man nicht sagen. "Ich verstehe.." meinte die deutlich Kleinere noch immer ruhig, während ihre Stimme einen Moment ein wenig an Wärme verlor und man stattdessen einen anderen, undefinierbaren Unterton heraushören konnte. "Aber ich werde dir diese Informationen nicht geben können. Ich werde dich nicht anlügen, aber ich kann dir auch nicht verraten ob es einen Verräter unter deinen Reihen gibt. Du kennst die Grenzen meiner Informationen, das Leben eines Menschen werde ich nicht durch meine Worte beenden." Auch wenn Fly mittlerweile vor Anspannung leicht zitterte, war ihre Stimme doch die ganze Zeit über seltsam ruhig, wurde in den letzten Sätzen sogar ein wenig tonlos. Sie hatte sich noch nie getraut Naya auf diese Art und Weise die Stirn zu bieten, wo sie nun diese innere Stärke hernahm wusste sie daher auch nicht. Es war dumm sie so offen zurück zu weisen, andererseits waren ihre Worte mit Bedacht gewählt und würden klar vermitteln wie sie dazu stand. Allein die Tatsache, dass sich bei Naya stattdessen bei diesem Gedanken ein kaum erkennbares, aber ehrliches Lächeln auf die Lippen schlich, bescherte Fly eine Gänsehaut und ließ das Blut in ihren Adern gefrieren. Ebenso, wie gleich auch das Lächeln auf ihren Zügen gefrieren würde.
Nach ihren Worten schluckte Fly erneut, während sie anschließend vor Anspannung kein Wort mehr heraus bekam. Trotz allem blickten ihre Augen noch immer in die von Naya, um ihr mitzuteilen wie ernst ihr diese Aussage war. Dass sie leicht zu verängstigen war leugnete sie nicht, aber hier war ihre Grenze wirklich erreicht.
Und sie würde ja sehen was sie davon hatte, denn Nayas Reaktion würde sicher nicht lange auf sich warten lassen. Und gut ausfallen würde diese sicher auch nicht, die Frage war nur wie hart sie nun vorgehen würde - ihrer Laune nach zu urteilen wäre Fly allein schon froh aus dieser Sache lebend heraus zu kommen, aber diesen Gedanken durfte sie einfach nicht bis an die Oberfläche dringen lassen.
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptyMo Okt 05, 2015 10:55 pm

OoT: Es tut mir irrsinnig leid, dass das jetzt kurz wird und vermutlich ziemlich schlecht. Aber ich bin total krank und habe zusätzlich total den Schulstress. Sorry ily ttys <3

Fly musste eindeutig klar gewesen sein, was sie mit einer solchen Aussage herausforderte. Immerhin kannte sie Naya und ihre Reaktionen gut genug. Dass diese also nicht besonders friedlich, sondern eher aggressiv ausfallen würde, war also schon einmal klar. Vor allem, weil sich diese genau in diesem Moment an alles erinnerte, was heute und in den letzten Tagen auch, gegen ihren Willen gelaufen war. Und zwar so ziemlich jede große Entscheidung. Das Treffen mit Zachary. Die Auseinandersetzung mit einem ihrer Heads heute. Zudem noch Andrew. Langsam glaubten aber auch wirklich alle Outsider mit denen sie verbündet waren, sie wären unersetzbar. Nun gut, zumindest die meisten. Wütend machte das Ganze Naya aber trotzdem. Wie konnten sie es nur wagen, ihre Autorität in Frage zu stellen. Vielleicht sollte sie wirklich noch härter durchgreifen. Auch wenn sie keinesfalls so enden wollen würde wie der letzte Leader der 13th Street Gang. Vielleicht war sie teilweise wirklich manisch-depressiv. Davon abgesehen, dass ihre gesamte Kindheit ein Haufen aus Schutt und Asche war. Oder eher ein Haufen aus Kindesmisshandlung und Mord. Aber verrückt war sie nicht und würde sie auch niemals werden. Nein, oh nein. Das würde sie niemals zulassen. Schließlich hatte sie - und sie allein - die Kontrolle über ihren Verstand. Egal was alle anderen dachten. Es ihr ins Gesicht zu sagen würde es sich schließlich niemand dieser Verräter trauen. Elendige Feiglinge. Eine zumindest für sie stabile Psyche war allerdings auch nicht immer vollständig gewährleistet. Heute zum Beispiel. Was für ein Scheißtag. Selten hatte sie so viel Aufstand erfahren, dass sie wirklich das Gefühl hatte, Zachary jetzt und auf der Stelle mit seiner ganzen Gang erschießen zu müssen. Klar, irgendwo war das immer ihr Plan, aber sie wusste ganz genau, dass das nicht besonders realistisch war. Naya straffte also ihre Schultern und amtete scharf aus. Ihre Muskeln nun wieder bis auf den letzten angespannt, während sie sich wirklich bemühen musste ihren Gesichtsausdruck zumindest halbwegs neutral zu lassen. Womit hatte sie diesen Tag nur verdient? Entnervt seufzte sie auf und beruhigte sich innerlich wieder ein bisschen. Ihre angespannte Haltung behielt sie allerdings bei. So schnell konnte sie wirklich nicht abkühlen. Rational zu denken hingegen hatte sie nie aufgehört. Also überlegte sie, was ihr Fly unterschwellig mit dieser Aussage vermittelt hatte. Es musste also doch einen Verräter gäben. Oder zumindest einen Verdächtigen aus ihren eigenen Reihen. Ansonsten hätte sie jetzt ja auch keine Probleme ihr Auskunft zu geben. Oh Fly... Auf ihren letzten Satz hin musste sie beinahe lächeln. Wie süß, sie wollte also tatsächlich jemanden beschützen. "Keine Sorge, Kleines. Du musst gar kein anderes Leben beenden, dein eigenes wirst du, wenn du so weitermachst viel einfacher los. Dazu musst du zu mir auch noch nicht einmal mehr ein Wort sagen." Ihre Stimme wurde zum Satzende hin immer ruhiger, während sie beinahe lieblich gestartet war. Nicht, dass eine solche Tonlage von Naya sowieso schon verstörend genug war. Es klang einfach falsch, kalt und dennoch zuckersüß. Das wusste sie aber natürlich auch ganz genau. Ihre Stimmung war nun nämlich von wütend zu beinahe spielerisch gerutscht. Und obwohl sie genau diese beim Umgang mit Waffen vermeiden wollte, so ließ ihr Fly wohl keine Wahl. Denn eine aufgewühlte emotionale Lage war bei so etwas eher ungut. Egal ob man so rational denkend war wie sie oder nicht. Das hielt sie allerdings überhaupt nicht davon ab, ihre Beretta 92 Pistole herauszunehmen und sie ihrem Gegenüber ganz ruhig an den Kopf zu halten. Währendessen überlegte sie sich, dass sie eigentlich einmal mehr über Fly herausfinden musste. Klar, jemandem mit dem Tod zu drohen wirkte fast immer, aber jemandem mit dem Tod einer geliebten Person zu drohen war nur noch grausamer. Und somit so viel mehr ansprechender für Naya. Sie sollte wirklich einmal alle Hebel in Bewegung setzen um die Spionin näher kennenzulernen. Wenn auch unfreiwillig. Nun ja, zumindest von Flys Seite aus. "Also, ich wiederhole mich wirklich nur ungern..."
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptyFr Okt 09, 2015 6:44 pm

OoT: Auch hier nochmal gute Besserung <3 Außerdem war dein Post weder kurz, noch schlecht, wenn meiner jedoch etwas verwirrend sein sollte tut mir das echt leid. ly too <3

Während Fly bis auf Äußerste angespannt wartete, wurde ihr plötzlich der Fehler ihrer Worte bewusst. Vielleicht hätte sie ja doch lügen sollen, denn so hatte sie nicht nur ihre Stellungnahme zu dieser Aufforderung preisgegeben, sondern auch, dass definitiv ein Mitglied in Nayas Augen ein Verräter sein musste. Oh Verdammt… Noch während dieses Gedankens weiteten sich ihre Augen fast unbemerkbar, was man jedoch auch leicht auf Nayas anschließende Worte deuten konnte. Unfähig etwas zu sagen schluckte die kleine Spionin dabei, auch wenn ihre Augen dabei eher ein wenig abwesend durch die Leaderin hindurch zu sehen schienen. Zu mehr war sie gerade nicht fähig, wissend dessen was im nächsten Moment wahrscheinlich passieren würde. Und tatsächlich zog Naya im nächsten Moment ihre Pistole und hielt sie ihr an den Kopf, mal wieder. War ihr gerade noch bei diesen fast schon süßlich klingenden Worten eine Gänsehaut gekommen, so erstarrte sie nun ganz.
Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte wanderten ihre Gedanken plötzlich zu Jules. Wenn Fly schweigen würde und Naya einfach abdrücken würde, würde er um sie trauern? Oder würde er vielleicht gar nicht mitbekommen, dass sie gestorben wäre und denken, sie würde ihn einfach nicht mehr besuchen wollen? Diese Gedanken stimmten Fly traurig und mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie Jules tatsächlich mochte. Sie hatte schon oft darüber nachgedacht, warum sie für ihre Verhältnisse so oft seine Nähe suchte und sich mit der Zeit selbst eingeredet, dass es einfach daran lag, dass er sie wie einen ganz normalen Menschen behandelte. Nicht so herablassend, wie es viele andere taten, sondern fast schon… normal. Fly hatte sich schon vor Jahren geschworen, nie wieder einen Menschen nah an sich heran zu lassen, und auch wenn dies bei Jules noch lange nicht der Fall war, so mochte sie ihn wirklich. Leider war die Rothaarige jedoch nicht wie normale Menschen und freute sich darüber, sondern war wirklich geschockt und entsetzt über sich selbst. Bis jetzt hatte sie immer gedacht in einem solchen Moment einfach an nichts denken zu müssen. Aber mit Jules war ein Mensch in ihr Leben gestolpert, der ihr tatsächlich wichtig war. Und mit einem mal packte sie den Entschluss, dass sollte sie diese Begegnung wirklich überleben, sie dies beenden musste.
Ohne noch einen weiteren Gedanken fassen zu können blinzelte Fly, nun wieder voll im Hier und Jetzt. Und erneut wurde ihr klar, dass sie sich gerade in keiner Situation befand, in der sie solche Gedanken zulassen durfte. Zittrig atmete sie ein und aus, als Naya ihren letzten Satz offen ließ. Was sie gesagt hatte wurde ihr erst jetzt wieder klar, während ihre Augen kurz hinter Naya entlang huschten, auf der Suche nach einem möglichen Fluchtweg. Leider stand sie mit dem Rücken zu einer Wand und Naya würde definitiv schneller abgedrückt haben, als das Fly noch weiter zucken konnte.
Ohne es wirklich zu bemerken wanderten die Augen der kleinen Spionin erneut in Richtung der Pistole an ihrem Kopf, während sie ihren Mund öffnete um Naya zu beschwichtigen. Doch was sollte sie schon sagen? “I-Ich…“ Fast schon tonlos ging ihr dieses Wort über die Lippen, bevor sie eben diese zu einem dünnen Strich zusammenpresste. Sie durfte ihr auf keinen Fall verraten, wer nach Nayas Ansicht nach zu urteilen ein Verräter unter ihren Reihen war. Aber was sollte sie denn bitte sonst tun? Man konnte wohl kaum beschreiben welche Todesängste man in einer solchen Situation bekam. Leider kannte Fly dies jedoch zu genüge und hatte sich schon mehrmals in einer solchen Situation wiederfinden müssen, sodass sie wusste dass diese Gefühle ihr rein gar nichts brachten. “Warte.“ presste sie aus diesem Grund heraus, während sie erneut tief ein und aus atmete und schließlich bemüht rational darüber nachdachte. Sie war sehr klug, vielleicht konnte sie nun also doch irgendwie eine Möglichkeit finden, um Emily Sinclair nicht in Gefahr zu bringen, und gleichzeitig lebend aus dieser Sache heraus zu kommen. Eine Idee sollte ihr jedoch wirklich bald kommen, am besten noch bevor Naya die Geduld verlor.
Laut und nicht aushaltbar hörte Fly ihren eigenen Herzschlag in den Ohren, während ihr bewusst wurde dass sie Naya vor wenigen Sekunden gebeten hatte zu warten und damit nun auch irgendetwas sagen musste. Resigniert seufzte sie also im nächsten Moment und ließ ihre Schultern deutlich hängen, während ein Zittern ihren Körper erfasste und sie ihren Blick auf den Boden richtete. “O-okay… also du hast Recht. Wenn man nach deinen Ansichten geht gibt es tatsächlich einen Verräter unter deinen Reihen.“ Ängstlich und traurig blickte sie schließlich wieder hinauf in Nayas Augen, während ihre Augen dennoch einen gewissen mysteriösen Glanz in sich hielten und man in ihnen keine weiteren Regungen klar erkennen konnte.
Die Wahrheit war nämlich, das sie dies ganz bewusst getan hatte. Vielleicht war sie verdammt einfach einzuschüchtern, aber dumm war sie dennoch nicht. Daher wusste sie auch ganz genau, dass sie mit einer solchen Aussage weiterhin an Nayas Geduld appellierte, sich aber gleichzeitig noch ein wenig Zeit verschafft hatte. Denn Naya Blacksmith würde sie nicht erschießen. Nicht weil sie eine unersetzbare Spionin war, nein in dieser Hinsicht war die Leaderin zu dumm und impulsiv um dies zu beachten. Doch nun, wo Fly laut ausgesprochen hatte was Naya zuvor auch schon klar gewesen sein musste, wollte diese sicher einen Namen von ihr wissen. Und es war nun einmal tatsächlich so, dass nur Fly und die beteiligten Personen selbst von dieser Sache wussten. Wenn Naya also wirklich wissen wollte wer es war, dann musste sie dies schon aus Fly heraus bekommen oder jedes Mitglied ihrer Gang selbst befragen – und die schuldige Person würde dabei sicher nicht freiwillig mit der Sprache rausrücken.
Ob ihr diese paar Sekunden des Herauszögern jedoch wirklich etwas bringen würde würde sich noch zeigen. Flys Gedanken arbeiteten jedenfalls auf Hochtouren, während ihre Augen erneut an Naya vorbei huschten um nach einer Lösung und einem wortwörtlichen Ausweg aus ihrer Situation zu suchen. Natürlich war es auffällig wie sich die Spionin verhielt, jedoch konnte man es ihr nicht verübeln. Man konnte schon stolz sein, dass sie nicht auf der Stelle umgekippt war – das kreidebleiche Gesicht und das starke Zittern ihres Körpers sprach nämlich sehr für dies – ein solch instinktives Verhalten war da also tatsächlich noch sehr unauffällig. Jetzt musste ihr nur noch eine Idee kommen, bevor Naya ausrasten und die Geduld verlieren würde.
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Okt 11, 2015 6:10 pm

Jede Sekunde die ihr Gegenüber zögerte, wurde sie misstrauischer. Denn je länger die Antwort dauerte, desto mehr Geheimnisse versteckte man. Zumindest vermutete Naya das. Und um ehrlich zu sein reichte ihr das schon völlig als Beweis, davon abgesehen, dass ihr Fly so oder so schon unterschwellig klar gemacht hatte, dass es überhaupt etwas gab, das man zu einem Geheimnis machen konnte. Langsam reichte es ihr aber wirklich mit den ganzen Geheimnissen die diese Stadt und vor allem die Menschen in ihr zu bieten hatten. Geduld war aber auch nie wirklich ihre Stärke gewesen, vor allem natürlich, wenn es um die Sicherheit ihrer Gang ging. Schließlich war somit auch Charlie betroffen und das war schon einmal ein Punkt, der ihr immer wichtig war und auch immer wichtig sein würde. Innerhalb kürzester Zeit wurde sie also nur noch wütender. Was erlaubte es sich dieser Winzling auch, sie zuerst um etwas Zeit zu bitten, nur um dann eine schlechte Umschreibung zu verwenden, um etwas Zeit zu gewinnen. Oh ja, sie wusste genau wie man dieses Spiel spielen musste. Unbekannt war es ihr schließlich nicht. Vor lauter aufgestauter Aggression, momentan nur gegen die Person vor ihr gerichtet, schmiedete sie schon einmal bei ihren zukünftigen Erpressungsplänen weiter. Irgendwen oder irgendwas musste es doch schließlich geben was der Spionin vor sich am Herzen lag. Oder zumindest irgendwie weitreichend etwas bedeutete. Vielleicht sollte sie einmal auf sie einen anderen Spion ansetzen oder über sie anderweitig Informationen beschaffen. Eines ihrer normalerweise nicht wirklich aktiven Mitglieder könnte sich da zum Beispiel einmal nützlich machen. Ansonsten war es ihr eigentlich egal, wer die Drecksarbeit machte. Ihre Heads würde sie damit aber wahrscheinlich einmal nicht beauftragen. Wobei, vielleicht konnte sie Ian so in gewisser Weise für seine Aufmüpfigkeit bestrafen. Wenn sie heute nicht sowieso beschloss, dass sie ihn überhaupt nicht mehr in der Gang haben wollte. Das würde zwar unweigerlich mit seinem Tod enden, denn austreten konnte man schließlich nicht, aber das sollte ihr egal sein. Viele andere Ideen kamen ihr auch noch. Eine grausamer als die andere. Es musste am Tag liegen. Auch wenn das natürlich generell Nayas Stil war. Auf den sie noch immer extrem stolz war. Oder eigentlich mehr auf seine Bekanntheit in dieser Stadt. Genau das, nämlich etwas was einen direkt in Angst versetzte oder einem zumindest einen gewissen Respekt vor der betreffenden Person verschaffte, war schließlich das was sie brauchte. Jetzt gerade nämlich eigentlich auch wieder. Denn wenn Fly noch weiter warten würde, dann würde sie zu spüren bekommen, was mit denen passierte, die Naya nicht ihren gebührenden Respekt entgegenbrachten. Sie holte also einmal tief Luft und öffnete dann ihren Mund. Aus diesem kamen allerdings keine leisen, bestimmten Worte, wie sonst, wenn sie auf etwas bestand, oh nein, inzwischen war sie so sauer, dass sie nahe am schreien war. Ihr Gesicht blieb zwar größtenteils unverändert, allerdings machte sie den Eindruck, als wäre sie eine Furie. Und eine mehr als furchteinflößende noch dazu. "Ich will Namen hören. Jetzt."
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Okt 11, 2015 6:43 pm

Was Fly wirklich überraschte war die Tatsache, dass Naya bisher äußerlich noch recht ruhig geblieben war. Gut, sie hielt ihr gerade eine Pistole an den Kopf und schien auch sonst nicht sehr entspannt, aber sonst hatte sie ihr noch nichts getan. Leider trug dies jedoch auch nicht gerade dazu bei, dass die kleine Spionin sich sicher fühlte - ganz im Gegenteil sogar. Denn meist brach das größte Unwetter heraus, nachdem es ganz still geworden war. Dass Naya ihr gegenüber nie so still sein würde war auch klar. All dies hier verunsicherte Fly dennoch zutiefst und sie war fast schon geschockt, als Naya auf ihr Ablenkungsmanöver hin vorerst nichts erwiderte und tatsächlich wartete. Das Problem war nur, dass Fly ganz genau bewusst war, dass auch Naya bewusst war was sie hier gerade tat. Und auch wenn es für die Rothaarige im Inneren ziemlich schlau klingen mochte, so konnte sie diesen Plan während solch einem Schockmoment nun wirklich nicht umsetzen. Erst recht nicht mit einer Pistole am Kopf.
Die vor schreck geweiteten Augen der Spionin wanderten dennoch immer wieder suchend und ängstlich an Naya vorbei. Immer wieder erkannte sie einen potentiellen Fluchtweg, war sich der Gefahr vor sich jedoch zu bewusst um diesen auch wirklich zu wagen. Dazu kam noch das starke Zittern ihres Körper - außnahmsweise einmal nicht vor Kälte - der zu ihrer Beruhigung nur sehr wenig beitrug. Beruhig dich, du hast nichts zu verlieren. Es war nur ein schwacher Trost, doch leider konnte sie sich dies nicht mehr wirklich einreden. Immer wieder tauchte ein Name in ihrem Kopf auf. Der Name einer Person, die sie eben nicht einfach so verlassen wollte, egal warum und weshalb dies nun auch so war. Außerdem warteten doch zuhause ihre kleinen Schützlinge, die ohne sie sicher nicht überleben konnten. Und sie würde ihr Leben verlieren, aber das war noch das geringste an das sie gerade dachte. Schließlich würde sie niemand vermissen. Wenn Fly starb, starb lediglich ein Mythos auf den illegalen Straßen New Yorks. Ihre wahre Identität war schließlich schon lange tot.
Zurückgeholt in die Realität wurde sie schnell wieder, denn mit einem Mal schrie Naya fast schon und wirkte vor ihr wie eine wilde Bestie. Ein ziemlich furchteinflößende, tödliche Bestie.
Erschrocken zuckte sie daraufhin zusammen und presste ihre Augenlider zusammen, in Erwartung auf den Schuss. Bis ihr die Worte wieder in den Sinn kamen und damit auch, dass ihr Plan - wenn auch ziemlich misslungen - doch irgendwo geglückt war. Auf eine sehr schräge Art und Weise. Aber Naya wollte den Namen wirklich wissen, vielleicht würde sie sie dann doch am Leben lassen. Oder würde sie Fly dennoch töten, sobald sie den Namen erfahren hatte?
Zögernd öffnete die Kleine ihren Mund um endlich den erlösenden Namen zu nennen, stockte jedoch im nächsten Moment wieder. Sie konnte einfach nicht. Sie besaß keine Stimme um jetzt noch einen Namen zu nennen, und das lag nicht allein an ihrer Angst. Hinzu kam noch, dass sie damit eine ihrer wichtigsten Regeln brechen würde. Sie würde kein anderes Leben aufs Spiel setzen oder gar ausliefern, um ihr eigenes zu retten. Bei diesem Gedanken öffnete sie ihre Augen schnell wieder und blickte hinauf zu Naya, den Mund noch immer leicht geöffnet, während sie zitternd und nur angedeutet den Kopf schüttelte. Im Nachhinein wäre ihr sicher nicht mehr bewusst gewesen, wie sie es fertig gebracht hatte Naya so lange entgegen zu wirken. Die Leaderin hatte schließlich Waffen, Fly konnte nicht einmal mit einem Handy umgehen. Außerdem war Naya viel größer und stärker als die Spionin, und impulsiver. Keine gute Mischung.
Dennoch war Fly irgendwo auch bewusst warum sie den Namen dieser Person nicht nannte oder zumindest die Nennung des Namens heraus zögerte. Sie selbst hatte nichts zu verlieren. In ihren Augen war sie einfach nichts wert, hatte kein herausragendes Leben, keine wirklichen Freunde - den Gedanken an eine Person verdrängte sie dabei ganz bewusst - und auch sonst außer ihren Schützlingen und den Pflichten oder besser gesagt Aufgaben einer Spionin, Diebin, Einbrecherin oder als was auch immer man sie bezeichnen wollte. Die betroffene Person jedoch schon. Sie hatte Freunde, einen Job, stand mit beiden Beinen fest im Leben und vielleicht hatte sie durch ihren nach Nayas Worten 'Verrat' einiges einstecken müssen, aber so ein Schicksal hatte sie dennoch nicht verdient. Vielleicht hatte Fly dies verdient, aber nicht diese Person. Die Spionin kannte sie schließlich genau so gut wie jedes andere Mitglied in Nayas Gang, und im Gegensatz zu den meisten Mitgliedern besaß die Person auch noch etwas ganz wichtiges, was viele andere nicht mehr zu besitzen schienen. Sie hatte ein Herz.
Erneut schüttelte fly bei diesem Gedanken kaum sichtbar ihren Kopf und schloss ihren Mund nun auch wieder, während sie ihre Lippen nun fest aufeinander presste. Sie hatte schon ihr Versprechen an Zachary Collins nicht halten können, vielleicht konnte sie also wenigstens das hier schaffen und einfach mal ihren Mund halten, auch wenn sie nicht wusste was dieses Handeln - oder besser gesagt nicht handeln - für eine Folge mit sich ziehen würde. Bei Naya Blacksmith konnte man schließlich nie wissen.
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Okt 11, 2015 7:13 pm

Verräter. Langsam, so langsam, dass es beinahe schon qualvoll für sie war, buchstabierte sich das Wort in Nayas Kopf und formierte sich so, dass es alle anderen Gedanken blockierte. Vielleicht war sie heute einfach nur paranoid oder es war wirklich so, dass sich heute wirklich jeder versucht war, sie zu hintergehen. Zuerst gingen ihre geplanten Verhandlungen schief, dann wurde Ian aufmüpfig, schließlich erfuhr sie noch, dass es wirklich einen Betrüger oder zumindest einen in irgendeiner Weise Untreuen in ihren Reihen gab und daraufhin weigerte sich Fly auch noch ihr den Namen zu sagen. Vermutlich aus gutem Grund, auch wenn sie nicht nachvollziehen konnte, dass sie wirklich ihr Leben für einen unwichtigen, ihr vermutlich nicht wirklich bekannten Menschen opferte. Es sei denn sie kannte diese Person um die es ging. Dann drehte das alles natürlich in eine komplett andere Sicht, auch wenn Naya nicht wirklich daran glaubte. Schließlich kam Fly nur ungern Leuten zu nah, die für die 13th Street Gang arbeiteten. Und das aber auch aus gutem Grund. Aber wieso sollte man sich schützend vor eine Person stellen, die man nicht wirklich kannte? Gut, vielleicht war das so etwas wie Mitleid mit armen fremden Menschen, was Naya auch einfach nicht verstand. Das Ganze durfte sie aber sogar auf ihre "Erziehung" schieben, war das nicht toll? Vielleicht war sie also gar nicht von Natur aus eine so kaltherzige Bitch wie es ganz New York - nun, fast ganz New York - behauptete. Ausreden über Ausreden. Genau das also, was Fly gerade tat. Naya seufzte also. Sie wollte es wirklich nicht so weit kommen lassen, aber sie steckte ihre Pistole weg. Ein paar Momente wartete sie ab, während ihr alle möglichen Foltermethoden durch den Kopf gingen, die sie anwenden könnte. Allerdings entschied sie sich für das Einfachste. Einfach etwas körperliche Gewalt hatte noch jedem ganz gut getan und konnte außerdem wahre Wunder bewirken, was Möchtegern-Rebellionen angingen. Auch wenn das hier mehr ein stiller Protest war, aber das sollte sie nicht weiter kümmern. "Ach Fly...", murmelte sie, ehe sie ausholte und der schmalen Gestalt vor sich ins Gesicht schlug, nur um sie dann mit dem Gesicht gegen die nächste Mauer zu drücken, eine ihre Hände in ihren Haaren, wo sie sie ziemlich unsanft festhielt. Mit der anderen holte sie wieder ihre Waffe heraus und hielt sie ihr abermals an den Kopf. "Ich warte nicht mehr länger...", zischte sie ihr ins Ohr, während sie ihre Waffe nun entsicherte. Zuvor hatte sie sie nur als Mittel benutzt, damit die Spionin auch hier blieb, aber jetzt machte sie ernst. "10... 9... 8... 7..." Ihr Zählen wurde langsamer, während sie leicht zu grinsen begann. Bald würde das Ganze hier endlich vorbei sein. Auf die eine Weise, oder die Andere. Nicht, dass es für sie inzwischen noch viel Unterschied machte. Dazu war sie schon viel zu weit aus der Realität heraus. "6... 5... 4... 3... oh, jetzt wird es spannend, 2..." Ihr Griff am Abzug der Pistole wurde immer fester, während ihr Gesicht nun zu einer nun wieder komplett eiskalten Maske wurde, die sie schon seit Jahren immer aufsetzte, wenn sie ein Leben beendete. "1..."
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Okt 11, 2015 7:39 pm

Fly wusste selbst nicht genau, was einen Menschen dazu bewegte sich für einen anderen Menschen so einzusetzen, obwohl man diesen nicht einmal wirklich kannte. Aber für sie war es einfach selbstverständlich, solange man auch ein Herz besaß. Und da sie dies noch hatte - zumindest nach ihrem Glauben - konnte sie so etwas auch einfach nicht zulassen. Komme was wolle.
Ihr innerer Protest gegen ihren eigenen Selbstschutz wurde jedoch immens ins wackeln gebracht, als Naya schließlich ihre Pistole wegsteckte. Das konnte einfach nichts Gutes heißen. Umso fragender und ängstlicher wanderte der Blick der Spionin auch hinauf zu Nayas Gesicht als diese ihren Namen murmelte - ein fataler Fehler, wie sie nur Sekunden später zu spüren bekam. Denn ohne dass sie sich noch irgendwie rühren konnte sah sie plötzlich nur noch Nayas Hand und spürte keine Sekunde später einen stechenden Schmerz in ihrem Gesicht. Überrascht weiteten sich ihre Augen, ehe sie eben diese vor Schmerz wieder etwas zusammenkniff, doch für jegliche weitere Reaktionen war keine Zeit. Denn noch im selben Moment drückte die Leaderin Fly grob gegen die nächste Hausmauer und krallte sich fast schon mit einer Hand in ihre Haare, um sie auch ja an Ort und Stelle zu halten. Ein überraschtes und leicht schmerzhaftes, leises Keuchen entfloh sich der Kehle der Rothaarigen, ehe diese ihre Lippen wieder zu einem schmalen Strich zusammenpresste. Wenn Naya wirklich glaubte ein paar Schmerzen würden sie zum Reden bringen, hatte sie sich gewaltig getäuscht.
Doch leider waren diese Gedanken mehr als nur unsinnig, denn schon jetzt hatte Fly vor Angst Tränen in den Augen und presste eben jene ängstlich und abwartend zusammen. Die anschließenden Worte von Naya gaben ihr noch den Rest, während sie deutlich an ihrem Kopf die Pistole spürte und hören konnte wie die Leaderin diese entsicherte.
Fly war bis jetzt bewusst gewesen, dass Naya ihr lediglich Angst machen und sie an Ort und Stelle halten wollte, doch jetzt machte sie eindeutig ernst. Stark zitternd und leise schluckend lauschte sie den Zahlen, die Naya langsam hinabzählte. Mit geschlossenen Augen zählte Fly in Gedanken mit, während eine stumme Träne über ihre Wange floss. 4... 3... oh, jetzt wird es spannend, 2...
"E-Emily!" Wie von Sinnen kam dieser Name leise geflüstert über Flys Mund, vermutlich kaum hörbar für Naya, sodass die Spionin sich beeilte den Namen etwas lauter zu wiederholen. "E-Es ist... Emily. Emily Sinclair. A-Aber sie hat dich nicht verraten! Sie... Sie hat nur mit Jace, J-Jace Vallington gesprochen und sich ein paar mal mit ihm getroffen. A-aber sie hat keinen Kontakt mehr zu ihm!" Plötzlich sprudelten die Worte nur so aus der zierlichen Person heraus, bevor sie mit einem Mal verstummte und ihr wieder bewusst wurde, was sie gerade getan hatte. Wütend und Enttäuscht von sich selbst biss sie sich auf die Lippe, um ja nicht mehr zu sagen, und öffnete ihre Augen betrübt wieder. Vielleicht würde Naya sie ja dennoch erschießen, spätestens jetzt hätte Fly es auf jeden Fall verdient.
Aber was sollte sie auch tun? Es war der Überlebensinstinkt, der sich plötzlich bei ihr eingeschaltet hatte. Bei der 1 wäre es zu spät gewesen, zumindest für Flys Leben. Jetzt war es wohl um Emilys Leben geschehen. Die Spionin glaubte kaum dass ihre Worte Naya umgestimmt hatten. Sie hatte gehofft damit zumindest für sich einen Versuch zu wagen um ihr Gewissen zu beruhigen, aber schon jetzt wurde ihr schlecht bei dem Gedanken daran, was sie gerade verursacht hatte. Wer war sie überhaupt, dass sie so etwas tat? Egal in welcher Situation, soetwas durfte einfach nicht geschehen! Sie war schuld an den Folgen dieser Worte, egal weshalb sie diese nun preisgegeben hatte.
Mit bebenden Lippen wartete sie die Reaktion von Naya ab, während sich ihre zitternden Hände an der kalten Steinmauer zu Fäusten ballten. Den Schmerz der dabei entstand ignorierte sie gekonnt, vielleicht hatte sie sich einfach die Finger ein wenig aufgerieben. Auch der Schmerz in ihrem Gesicht fühlte sich einfach nur dumpf an. Möglicherweise trug sie ein blaues Auge oder eine blutende Lippe davon. Oder auch beides, aber das war unwichtig.
Stumm verharrte die Spionin in ihrer Position, unfähig sich zu bewegen oder auch nur mit der Wimper zu zucken, fast so als stünde sie erst jetzt unter Schock und das sicher nicht nur durch Nayas Pistole, sondern durch ihre eigenen Worte. Vielleicht würde es aber gleich doch Klick machen und sie wäre von ihren plagenden Gedanken befreit. Doch hätte sie das überhaupt verdient, nachdem sie nun ein Leben auf dem Gewissen hatte? Fly wusste es nicht, aber um ehrlich zu sein wusste sie im Moment nicht einmal über was sie alles nachdachte, zu geschockt war sie und zu ängstlich auf Nayas Reaktion.
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Naya Blacksmith
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Okt 11, 2015 8:03 pm

Innerhalb weniger Sekunden verstummte sie vollkommen. Es waren aber nicht nur all ihre Gedankenprozesse, die sie abschaltete. Nein, es war mehr als das. Auch äußerlich wurde sie vollkommen ruhig, während, zuerst leise, aber dann immer lauter, ein Name in ihrem Kopf widerhallte von dem sie einfach nicht glauben konnte, dass sie ihn gerade gehört hatte. Emily Sinclair. Sofort und beinahe so als hätte sie sich an ihr verbrannt, ließ sie Fly los und sprang einen Schritt zurück. Ihre Pistole sichertete sie ohne es wirklich zu registrieren und sie starrte wortlos gegen die Wand gegen die sie ihr Gegenüber zuvor noch gedrückt hatte. Für sie machte das alles einfach keinen Sinn. Warum sollte sie so etwas tun? Warum sollte sie Naya zwingen wollen solche Konsequenzen zu ziehen? Fassungslos stellte sie fest, dass sie es sich in den letzten Tagen sogar überlegt hatte diese zum Head zu ernennen. Sie zweifelte langsam wirklich an ihrem Vermögen festzustellen, wer ihr nun gut gesinnt war und wer nicht. Und warum musste es unbedingt Jace sein? Ihr Cousin, der sich unglücklicherweise der falschen Gang angeschlossen hatte. Nicht, dass ihr das schon genug weh tat, nein, das Universum schien sie wirklich gerne immer gleich doppelt zu bestrafen. Wie bei Lucia Martell schon damals. Die Leute schienen sie heute wirklich gerne herauszufordern. Warum, konnte sie sich allerdings nicht erklären. Denn sie wussten doch alle, wie die Bestrafung aussah, wenn man sie hinterging. Auf einmal aber kam ihr ein Gedanke. Sie musste Emily entfernen. Und das nicht nur aus ihrer Gang, nein, aus ihrem Universum. Sie konnte nicht zulassen, dass sich ihre Gang solche Dinge erlaubte. Sie durfte nicht zulassen, dass die Welt dachte, sie würde Kontakt zur anderen Gang nicht verhindern. Verweichlicht kam sie sich vor. Schließlich hatte sie überhaupt zugelassen, dass sich ihre Mitglieder so etwas trauten. Oh, wenn Zachary davon wüsste, wie belustigt er jetzt wohl wäre. Aber das durfte sie nicht zulassen. Sie hatte das Sagen hier. Sie war Gott über dieser Stadt. Sie war in Kontrolle. Sie war schon immer in Kontrolle gewesen und das durfte sich jetzt nicht einfach so ändern. Wie ein völlig lebloser Roboter steckte sie ihre Pistole weg. Niemand würde in nächster Zeit wagen auch nur daran denken mit dem Feind anzubandeln, wenn sie mit der Verräterin fertig war. Oja, sie würde sicherstellen, dass es in allen Zeitungen stand. Nicht, dass sie dazu viel tun müsste. Ihre Gedanken schalteten sich langsam wieder ein und sie überlegte, wo sich Emily Sinclair im Moment aufhalten müsste. Schließlich hatte sie ihr doch einen Auftrag gegeben, oder? Traf sich gut, denn das Blut in ihrem eigenen Haus aufzuputzen war ihr immer zu viel Arbeit. Trotz der Putzfrauen war der Gestank einfach unangenehm und sie hatte für den Versammlungsraum doch sowieso gerade neue Stühle gekauft, also hatte sie keine Lust, dass diese heute schon dreckig wurden. Naya war wirklich froh, dass sie nie ohne Waffe außer Haus gehen konnte, bei solchen Mitgliedern. Allzeit bereit. Ohne ihren Blick wirklich auf Fly zu richten, murmelte sie noch ein schnelles "Pass auf, das nächste Mal drohe ich dir vielleicht nicht mehr nur mit deinem Tod.", ehe sie verschwand.

tbc: Roosevelt Island Tramway


Zuletzt von Naya Blacksmith am So Okt 25, 2015 12:10 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Roosevelt Island   Roosevelt Island - Seite 6 EmptySo Okt 11, 2015 8:44 pm

Im ersten Moment bekam Fly kaum mit wie Naya verstummte, ehe  ihr dies wirklich bewusst wurde und sie verwundert blinzelte und ihre Augen wieder öffnete. Vielleicht sollte sie es als gutes Zeichen ansehen, dass die Leaderin nicht weiter runterzählte, aber in ihrem Kopf spielte sich nur immer wieder der selbe, gleichbleibende Satz ab. Ich werde Schuld an ihrem Tod sein. Fly versuchte zu schlucken, doch selbst dazu war ihre Kehle zu trocken und sie war schon froh ihre Zähne vom Klappern abhalten zu können.
Und dann, als hätte Naya sich an Flys Klamotten verbrannt, ließ sie sie mit einem Mal los und schien sogar einen Schritt zurück zu springen. Zumindest glaubte Fly dies gehört zu haben, aber so wirklich vertraute sie ihren Sinnen im Moment nicht. Die Spionin selbst blieb jedoch noch immer wie erstarrt so stehen und hatte deutlich Mühe sich auf den Beinen zu halten. Sie konnte Naya jetzt nicht in die Augen sehen und sie hatte auch große Mühe ihren weiteren Schritten zu lauschen, denn ihr eigener Herzschlag pochte unaufhörlich und laut gegen ihre Brust. Dennoch hörte sie eindeutig, wie die Pistole wieder gesichert wurde. Aber sie konnte in diesem Moment noch nicht wirklich sagen ob sie sich nun darüber freuen sollte oder eher enttäuscht war.
Fast schon etwas ferngesteuert wandte die kleine Gestalt ihren Kopf zur Seite und beobachtete die Silhouette der Leaderin aus wässrigen und fast schon leeren Augen. Einen Moment lang keimte sogar Hoffnung in Fly auf, die sie sich jedoch schnell wieder zerschlug. Egal wie nachdenklich und geschockt Naya nun auch über diese Tatsache war, es änderte nichts an dem was passieren würde. Naya würde Emily Sinclair töten, komme was wolle. Und ich bin Schuld daran.
Nebensächlich bekam Fly mit wie die Schwarzhaarige ihre Pistole wieder wegsteckte, in ihren Augen wirkte sie zudem mit einem mal viel entschlossener. Hatte sie nun also mit der Tatsache abgeschlossen, wer denn ihr sogenannter Verräter war? War sie nun wirklich bereit Emily einfach so zu töten? Flys Gedanken wurden erneut unterbrochen, als Naya ihr noch eine schnelle Drohung zu murmelte und schließlich einfach verschwand. Wohlmöglich würde sie nun zu Emily gehen.
Die Spionin war flink, wohlmöglich konnte sie Emily Sinclair also noch vorwarnen und ihr zumindest eine Chance zum Überleben bieten. Doch selbst wenn, würde es nichts bringen, Naya Blacksmith würde sie auch so ausfindig machen und sicherstellen, dass die sogenannte Verräterin von der Bildfläche verschwand. Oder wahrscheinlich tatsächlich auf der Bildfläche und Zeitungen erschien, jedoch tot.
Egal ob sie nun wirklich den Versuch starten wöllte oder nicht, Fly konnte sich einfach nicht rühren. Und anstatt so schnell wie möglich zu verschwinden sackte sie einen Moment in sich zusammen und auf ihre Knie. Ohne es verhindern zu können lief erneut eine Träne über ihre Wange, die sie unwirsch wegwischte und dabei zischend die Luft in ihre Lungen sog. Naya hatte ziemlich hart zugeschlagen, das wurde ihr erst jetzt bewusst.
Doch sie konnte jetzt nicht einfach in Selbstmitleid versinken, das durfte sie sich nicht erlauben. Darüber nachdenken konnte sie aber auch nicht weiter, sonst wäre sie zu keinem klaren Denken mehr fähig. Fast schon ein wenig panisch suchte sie also nach irgendetwas anderem über das sie nachdenken konnte und wurde in ihrer momentanen Starre plötzlich erst Nayas Drohung bewusst.
Pass auf, das nächste Mal drohe ich dir vielleicht nicht mehr nur mit deinem Tod. Was sollte das bedeuten? War es wirklich so zu verstehen, dass sie sie dann tatsächlich töten und nicht nur damit drohen würde, oder hatte es für Naya eine andere Bedeutung? Die Worte 'mit deinem Tod' wandelten immer wieder durch ihren Kopf. Konnte Naya etwa wissen, dass Fly mit Jules sympathisierte? Das war nicht möglich, oder etwa doch? Das durfte einfach nicht möglich sein, denn irgendwo wusste Fly dass sie bei einer Drohung mit einer Person, die ihr etwas bedeutete, alles verraten würde. Und sie meinte wirklich alles. Sie würde jedes Detail ihrer Vergangenheit preisgeben, nur um diese Person zu retten. Aber konnte man denn wirklich schon sagen, dass Jules ihr etwas bedeutete? Genau genommen ja, aber niemand wusste davon. Und niemand durfte davon wissen und erfahren. Vielleicht durfte das auch einfach nicht sein. Einen Mensch hier zu haben, den man mochte, bedeutete eine Schwäche zu haben. Und hinter all den mystischen Rätseln die Fly aufwarf, war dies eine ihrer einzigen großen Schwächen - mal von ihrer Ängstlichkeit abgesehen. Und Wenn Naya tatsächlich vorhatte ihr mit anderen Mitteln zu drohen, dann war eine solche Person die größte Foltermethode die sie besitzen konnte. Da konnte sie auch noch so fest zuschlagen, dies hielt Fly auf Dauer aus - solange ihr nicht eine Pistole an den Kopf gehalten wurde. Wenn Naya dies also vorhatte, würde sie Fly beschatten lassen - oder es zumindest versuchen. Wie wollte sie bitte ein Mysterium beschatten lassen, dass sich nur zeigte wenn sie es auch wirklich wollte? Ein anderer Spion wäre natürlich eine Möglichkeit, aber niemand verstand ihre Tätigkeit besser als Fly. Auch wenn die kleine Diebin dies natürlich nie zugeben würde, aber es war nun einmal eine Tatsache. Wie sollte es auch anders sein, wo sie dies doch tat seit sie denken konnte?
Und seit einem Ausrutscher hatte sie sich auch immer von den Menschen und dem Vertrauen zu ihnen fern gehalten. Warum konnte sie das jetzt nicht mehr? Vielleicht sollte sie tatsächlich einfach eine Weile untertauchen und sich niemandem mehr zu sehen geben. Aber vorher hatte sie noch etwas zu klären, denn sie hatte einen Entschluss gefasst.
Wie von Sinnen stand sie nun also langsam und zittrig auf - wie viel Zeit war wohl in der Zwischenzeit vergangen? - und stülpte sich fast schon mechanisch ihre Kapuze wieder gänzlich über den Kopf, so weit dass man auch ihre Augen darunter nicht mehr erkennen konnte. Anschließend wanderten ihre Augen abwesend über die Umgebung, um sicher zu stellen dass auch ja kein Schaulustiger zu ihr getreten war. Doch die Menschen auf dem Schwarzmarkt hatten sie gar nicht bemerkt, selbst nachdem Naya gegangen war hatte sich niemand mehr hier in diese dunkle Gasse getraut. Langsam und unsicher trat Fly einen Schritt Richtung Schwarzmarkt, ehe sie sich um entschied und schnell tiefer in die dunkle Gasse stolperte. Schnell hatte sie jedoch wieder ihre unauffällige Haltung eingenommen und setzte ihren Weg unentdeckt fort. Ihr Kopf war dabei völlig leer und doch kreisten unzählbar viele Gedanken darin herum, sodass Fly nicht einmal sicher war welchen Weg sie nun wirklich eingeschlagen hatte und wo sie sich in wenigen Minuten wiederfinden würde. Die dumpfen Kopfschmerzen, die sie mit jedem Schritt begleiteten, halfen ihr dabei ebenfalls nur sehr wenig.


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