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Es ist nichts Neues, dass die South-Lemons sich mit allen möglichen Leuten anlegen. Aber hier in der Stadt New York regiert nun einmal die 13th Street Gang.
 
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 Jules O'Brians Wohnung

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BeitragThema: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyDo Nov 20, 2014 7:06 pm

Schon allein an seiner Einrichtung und der Größe, kann man deutlich erkennen, dass Jules von seinem Vater gesponsert wird. Die Wohnung hat 5 Zimmer und besitzt ein Loggia. Wozu er die zwei Badezimmer oder Schlafzimmer braucht ist er sich zwar auch nicht immer sicher, aber so hat er zumindest immer genug Platz. Seine Wohnung befindet sich außerdem sehr am Rand von Bronx, also beinahe schon wieder im Gebiet der 13th Street Gang, was ihm aber bis jetzt noch nie Probleme gemacht hat.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyMi Apr 01, 2015 4:35 am

Die Münze hat dagegen entschieden, menno. xD

[After the Timejump]

Es war schon eine Weile her, seitdem Jules einen so normalen und ruhigen Tag gehabt hatte. In letzter Zeit ging alles nämlich wirklich drunter und drüber und letzte Woche hatte er sich sogar gefragt, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, wenn er New York nie betreten hätte. Gleich darauf hatte er sich allerdings erinnert, warum er das alles getan hatte und war sich wieder sicher, warum er hier war. Aber trotzdem war er in diesen ganzen Zusatzstress, den er nun eigentlich wirklich nicht brauchen konnte - okay, wer konnte Stress schon jemals brauchen? - ja auch nur aus Versehen hineingerutscht. Gott, er hatte ja keine Ahnung gehabt. Noch nicht einmal ansatzweise. Klar gab es im vereinigten Königreich auch genug Banden und Mafia, aber doch nicht welche mit denen er auch tatsächlich in Berührung kam. Außerdem wurde dort alles eher verdeckt abgehandelt und nicht wie hier auf offener Straße ausgetragen. So gesehen war er schon ziemlich naiv gewesen als er sich vorgenommen hatte nach New York zu ziehen. Immerhin war der Bandenkrieg hier beinahe überall bekannt. Denn die 13th Street Gang und nun inzwischen auch langsam die South-Lemons hatten überall auf der Welt ihre Verbündete. Aber zurücknehmen würde er seine Entscheidung auf keinen Fall. Da würde er dann nur seinem Vater Recht geben und das hatte dieser keinesfalls verdient. Das einzige was diesen kümmerte war aber auch schließlich das Geld. Und genau deshalb war er jetzt auch eigentlich in der Mitgliederliste der South-Lemons aufgelistet. Denn sein Vater würde ihm bestimmt kein Schutzgeld zahlen. Freundlich nicht wahr? Auch wenn er ihn irgendwie verstehen konnte. Er war eben ein Geschäftsmann und dachte deshalb auch nur an Zahlen. Außerdem ein Geschäftsmann, der eigentlich in sein Leben keine Kinder eingeplant gehabt hatte. Tja, hätte er wohl besser aufpassen müssen. Jules seufzte, denn egal wie man das Blatt nun drehte und wendete, er hatte sich selbst in diese Situation gebracht. Obwohl er genau wusste, wie schlecht er mit Stress umging und wie sehr er seinen Cousin und seinen Halbbruder vermissen würde. Mit den beiden Idioten hatte er allerdings vor gerade einmal zwei Stunden ein langes Skype-Gespräch geführt. Bei ihnen schien alles unverändert. Schön zu wissen, dass es zumindest ihnen gut ging und keine Schießereien vor ihrer Wohnung stattfanden. Wobei, das war eigentlich die Schuld Amerika und ausnahmsweise nicht die einer der Gangs. Hier durfte schließlich jeder eine Waffe haben und damit walten wie er wollte. Eine Sache an die er sich wohl nie gewöhnen würde. Er war dazu aber auch einfach zu verweichlicht schätzte er. Oder zu gutmütig. Wie auch immer man es nennen wollte. Aber wie sollte er auch jemandes Leben auslöschen, wenn er noch nicht einmal dazu im Stande war zu einer fremden Person unfreundlich zu sein. Nein wirklich, sein Gentleman-Komplex bestrafte ihn sofort, wenn er nicht höflich war. Okay. Langsam war er sich sicher. Er wirkte doch bestimmt wie der letzte Vollidiot auf die geborenen New Yorker. Britischer Stereotyp oder nicht. Jules seufzte und fuhr den Laptop vor sich herunter. Eine Stunde war er vor diesem Essay gesessen, das er eigentlich verbessern sollte und hatte keine klaren Gedanken in den Kopf bekommen. Er beschloss also erst einmal eine kalte Dusche zu nehmen, was ihm auch wirklich gut tat, und sich dann einen Tee zu machen. Wo man doch gerade von britischen Stereotypen sprach, nicht wahr? So oder so, er ließ sich erst einmal auf die Couch fallen und versuchte seinen Kopf ein wenig zu leeren. Wenn im Moment doch sowieso eine Ruhephase herrschte, zumindest was den Bandenkrieg anging, dann sollte er sich nicht mit Uni-Sachen nerven. Immerhin wusste er doch, wie schlecht er solche Situationen aushielt und darauf musste er ob er wollte oder nicht Rücksicht nehmen. Zu kollabieren war da nämlich eher die deutlich unangenehmere Konsequenz. Wäre ja nicht so, dass er es nicht ausprobiert hätte.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyDo Apr 02, 2015 10:17 pm

Jaja, "Menno" xD

Fly hatte keine Ahnung was sie hier zu suchen hatte. Eigentlich war für sie heute der Tag sowieso schon gelaufen. Von Ruhe keine Spur und die so genannte "Freizeit" konnte sie ja sowieso meist nicht genießen. Aber heute war es besonders extrem geworden, weil sie in letzter Zeit mehr Aufträge angenommen hatte. Und nachdem sie dann in der Nacht Informationen beschafft hatte und nun wieder vollkommen auf dem neusten Stand war, anschließen schon am frühen Morgen zwei Aufträge erfüllt hatte und anschließend von einem ihrer "Kunden" bedroht wurde, hatte sie sich nun wenigstens für ein paar Minuten eine Pause gegönnt und würde zu ihrem nächsten eher kleinen Auftrag nicht erscheinen. Hatten sie Pech, wenn sie nicht verstanden dass Fly nur erschien wenn ihr gerade danach war - auch wenn sie dadurch vielleicht noch Ärger bekommen würde. Aber nach dem Benehmen von ihrem letzten Kunden - von dem sie auch noch jetzt einen deutlichen Abdruck am Hals hatte als dieser sie an die Wand presste und fast eine Minute lang würgte - konnte man auch einfach nichts anderes erwarten. Natürlich hatte dieser Mann seine Informationen nicht bekommen, stattdessen war die kleine Spionin flink verschwunden.
Was sie aber nun wirklich hier her bewegt hatte war etwas anderes. Eine Information, um genau zu sein. Und um noch genauer zu werden, eine Information über Jules O'Brian. Fly versuchte zwar immer noch alles was ihn betraf auch wirklich nur über ihn herauszubekommen, aber irgendwo kam ihr Job ihr dadurch doch in die Quere. Schließlich musste sie über jeden Einzelnen aus der Gang bestens informiert sein. Und dadurch schnappte sie heute erst etwas auf. Es war fast unmöglich für sie nicht hin zu hören, als sein Name gefallen war, aber woran das lag konnte sie sich einfach nicht erklären. Jedenfalls hatte sie herausgefunden, dass Jules seine eigene Mutter nicht kannte. Was genau sie an dieser Information so interessant fand wusste sie jedoch selbst nicht. Vielleicht lag es daran, dass es sie an ihre eigene Vergangenheit erinnerte, jedenfalls faszinierte und bedauerte sie diese Information gleichermaßen. Dennoch wollte sie es aus seinem Mund hören, also ob es denn überhaupt wirklich stimmte. Klar war es möglich und nicht ungewöhnlich, aber sie wollte es einfach wissen. Generell nahm sie jeden Gesprächsfetzen mit seinem Namen viel interessierter auf als viele andere Information, die sie zwar im Nachhinein besaß aber nicht wirklich interessierte. Aber vielleicht lag das auch daran, dass sie sich in den letzten Tagen gestehen musste dass sie ihn eventuell fast sogar mochte. Auch wenn sie sich noch nicht so oft gesehen hatten. Es war seltsam, denn sie fühlte sich in seiner Nähe deutlich wohler als in der Nähe vieler Leute, die sie nun schon seit Jahren kannte. Vielleicht lag dies aber auch an den Leuten, denn Jules konnte man keinesfalls mit normalen New Yorkern vergleichen. Schlimm fand sie es aber nicht, denn es war eher.... schön, mal etwas aus dem Alltag gerissen zu werden und nicht immer nur dieselben gefährlichen und doch tristen New Yorker Gangmitglieder vor sich zu haben.
Ja, und nun war sie 'spontan' hier in seine Wohnung eingebrochen und wusste nicht mehr so genau was sie damit genau erreichen wollte. Mit ihm reden, klar, denn das er zuhause war hatte sie schon längst bemerkt. Aber was sollte sie denn bitte sagen? 'Hey Jules, na wie geht's so? Ach ja ich würde dir empfehlen kein Fenster mehr offen zu lassen, dadurch können Einbrecher in deine Wohnung.' klang ja doch etwas absurd. Außerdem war es unhöflich gewesen einfach so seine Wohnung zu betreten, ohne sich vorher anzumelden oder wenigstens zu klingeln. Gott, sie dachte manchmal schon genauso freundlich wie Jules. Gruselig, vor allem da es sie gar nicht interessieren durfte ob das nun höflich war oder nicht. Aber dann war ein solcher Einbruch ja außerdem noch ziemlich... verrückt, denn wenn sie bei Jemandem einbrach den sie nicht leiden konnte oder gar nicht erst persönlich kannte war das eine Sache, aber Jules war nun mal niemand den sie nicht kannte oder nicht leiden konnte. Vielleicht würde er ja jetzt wütend werden wenn sie einfach so in seiner Wohnung stand.
Doch in diesem Moment war es sowieso schon zu spät, denn sie trat gerade ins Wohnzimmer ein und achtete dabei extra darauf nicht so still wie sonst zu sein, damit er sich eventuell nicht ganz so sehr erschreckte. Oder sie war zu sehr in Gedanken und aus diesem Grund interessierte es sie einfach nicht. Als sie ihn jedoch einfach so auf der Couch sitzen sah stoppte sie und blinzelte kurz etwas, während sie einfach halb im Zimmer stehen blieb und eine Hand noch immer an der Türklinke hatte. Vielleicht war das ganze doch keine so gute idee gewesen.
Neben bei bemerkt hatte er aber eine außergewöhnlich große Wohnung, wodurch Fly noch einmal bewusst wurde wie viel Geld er - oder bzw. sein Vater - haben musste. Die Zahlenwerte kannte sie auch so ungefähr, aber mehr von den Zahlenstellen und das kannte sie von allen reichen oder wichtigen Personen im Bandenkrieg. Und von einigen anderen auch, aber dafür konnte sie nichts.
Jedenfalls war sie gar nicht mal so kurz bisher in dieser Wohnung, denn bevor sie das Wohnzimmer gefunden und sich überwunden hatte den Geräuschen zu folgen - oder in Gedanken einfach vergessen hatte wo sie her kamen - war sie ziemlich neugierig durch die Wohnung gestreift und hatte sich etwas umgesehen. Könnte ja eventuell noch wichtig sein um mögliche Fluchtwege für sich aufzudecken. Obwohl sie hoffte aus dieser Wohnung einmal nicht fliehen zu müssen.
Aber nun stand sie erst einmal hier, starrte ihn an und überlegte wie sie wohl darauf gekommen war einfach mal in seine Wohnung zu spazieren. "Ehm..." brachte sie wenige Sekunden später leise und ziemlich intelligent aus ihrem Mund, während es in ihren Gedanken arbeitete was sie wohl sagen sollte. Ihr Kopf war einfach leer und den Grund wüsste sie selbst gerne erst einmal.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyDi Apr 07, 2015 4:54 am

Ohne böse Vorahnungen machte sich Jules gerade frisch angezogen nach der angenehm kalten Dusche von seinem begehbaren Kleiderschrank und nein, das hatten nicht nur Frauen, sondern einfach generell Leute mit zu viel Geld, auf ins Wohnzimmer. Im Gegensatz zu davor war er wieder in seinem typischen Stil eingekleidet. Einen weiten blauen und total weichen Pullover und dazu eine schwarze Skinny Jeans. Entspannt holte er sein Handy heraus und schaute zuerst einmal die Wetteransagen für die nächsten Tage aus. Sah ja nicht wirklich sonnig aus. Allerdings gab ihm das schon beinahe ein heimisches Gefühl. Immerhin hatten sie im vereinigten Königreich auch nicht gerade wirklich schönes Wetter. Eigentlich nie um genau zu sein. Schulterzuckend steckte er sein Handy also wieder weg, drehte sich um und – ließ den wohl männlichsten Schrei in der Geschichte der Schreie los. Er quietschte also wie ein Schwein, das gerade abgestochen wurde und fand sich wenige Momente später am Boden wieder. Sein Herz raste und er konnte seine Ohren pochen hören. Tief atmete er ein und aus, um sich ein wenig zu beruhigen. Na wenigstens wusste er jetzt wie sich ein waschechter Schlaganfall oder nein, eigentlich ein Herzinfakt anfühlte. "Autsch.", brachte er schließlich hervor und krallte sich erst einmal mit einer Hand in seinen Haaren fest, als ob sein Leben an diesen hängen würde. Was war denn nun eigentlich los? Nun, jemand stand in seiner Wohnung. Einfach so. Aber zum Glück hatte er auch inzwischen erkannt um wen es sich handelte. Und zwar um seine, er würde sie beinahe als, alte Freundin, bezeichnen, Fly. Nicht, dass es ihn jetzt noch irgendwie überraschte, aber für einen kurzen Moment hatte er wirklich gedacht er würde gleich ermordet werden. Oder entführt. Oder beides. In umgekehrter Reihenfolge dann natürlich. Und oje, der Arme. Er hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wie er gerade wirkte. Mit den weit aufgerissenen Bambi-artigen Augen wirkte er wirklich wie ein verschrecktes Reh. Langsam richtete er sich dennoch auf und ließ einmal seine armen Haare los. Seine Beine zitterten sogar ein wenig. Kein Wunder, bei so einem heftigen Schock. Immerhin hatte er für einen Augenblick wirklich gedacht in seiner Wohnung stand ein Einbrecher. Oder ein Serienmörder. Wobei das Erste ja stimmte. Von einer Tür hatte sie wohl noch nichts gehört? Jules schloss die Augen und atmete noch ein paar Mal tief durch, ehe er dann beinahe schon verzweifelnd wirkend sich einmal über sein gesamtes Gesicht fuhr. Ergeben seufzte er leise und wartete noch kurz, bis er dann endlich etwas sagte. Davor konnte er wirklich einfach keine Worte finden. "Was führt dich denn hierher? Ist es sehr wichtig?", fragte er dann allerdings einfach. Logisch irgendwie, dass er das wissen wollte. Immerhin hatte sie ihn dafür zum Tode erschreckt. Oder naja - fast. Er musterte ihre Gestalt, wie sie ziemlich verloren in seinem Wohnzimmer stand und nicht wirklich wusste, was sie tun sollte. Verübeln konnte er es ihr allerdings auch nicht. Immerhin wusste er es selbst nicht. Es war nur so, dass er es ihr wirklich hoch angerechnet hätte, wenn sie sich zumindest angekündigt hätte. Oder einfach die Vordertür benutzt hätte, was wusste er. Auch wenn er es ihr durchaus zutrauen würde, dass sie selbst die Tür mit den ganzen Sicherheitsvorkehrungen irgendwie überwinden konnte. Diebesehre sozusagen. Jules fasste sich vorsichtig an die Brust und spürte, wie sich sein Herzschlag langsam beruhigte. Gut, sehr gut. Diesen Adrenalinstoß hatte er nämlich wirklich nicht unbedingt gut vertragen. Und nötig hatte er ihn schon gar nicht. Aus einem ruhigen, freien Tag wurde dann wohl doch nichts. Noch immer nervös kratzte er sich dann am Hinterkopf und auf einmal fiel ihm ein, was er bis jetzt noch gar nicht getan hatte - lächeln. Das korrigierte er also sofort, denn höflich blieb er auf jeden Fall, egal was passierte und fügte daraufhin sogar noch ein "Weißt du, wenn du mir sagst dass du vorbeikommst, dann kann ich nämlich etwas herrichten. Tee, Kaffee oder Kekse. Was auch immer du magst. Das könntest du mir übrigens einmal sagen, damit ich nächstes Mal vorbereitet bin." hinzu. Selbst an seinem Tonfall konnte man erkennen, dass er sich schon wieder deutlich beruhigt hatte, denn er klang wieder gewohnt weich und sanft, wenn auch noch etwas gestresst. Kein Wunder allerdings. Eigentlich wirkte diese Form der Höflichkeit deswegen schon fast gespielt oder sarkastisch, wenn man Jules nicht kannte zumindest. Ansonsten wusste man nämlich wohl, dass ihn nichts daran hinderte höflich zu sein. Absolut gar nicht. Und deshalb wurde aus diesem vom Gefühl her verspottenden Angebot, das einfach viel zu freundlich um wahr zu sein war, ganz schnell eines, das er absolut ernst meinte. Um genau zu sein kam es ihm noch nicht einmal in den Sinn, dass andere Leute jetzt wohl wütend auf Fly wären und in Gedanken war er sogar schon heimlich in der Küche, um sie bei sich daheim willkommen zu heißen. Außerdem fragte er sich, ob ihr seine Wohnung wohl gefiel. Ausgesucht hatte er sie ja nicht, aber eingerichtet. Seltsamer Typ, oder? Aber so war er nun einmal einfach. Denn niemals würde er seine Höflichkeit ihr und auch seinen anderen Bekannten und Freunden gegenüber verlieren. Herzinfakt hin oder her.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyDi Apr 07, 2015 8:27 pm

Fast schon wie in Zeitlupe konnte Fly beobachten wie Jules erst sein Handy wegsteckte, sich anschließend umdrehte und dann... schrie. Als würde gerade ein Massenmörder  mit einer Pistole auf ihn zielen oder er würde abgestochen werden. Vollkommen erschrocken darüber presste die Rothaarige ihre Hände einen Moment lang auf ihre Ohren - oder zumindest an ihre Kapuze, die sie natürlich wie immer trug, und an die Stelle wo darunter ihre Ohren lagen - und blickte ihn mit riesigen Augen vollkommen erstarrt und erschrocken an. Sie konnte gar nix anderes tun als zu beobachten wie er schließlich auf den Boden landete und tatsächlich sogar ein Wort herausbrachte, während eine seiner Hände sich in seinen Haaren festkrallte. Vollkommen verwirrt und erschrocken stolperte Fly nach dieser Reaktion ein paar Schritte zurück, während sie nun erschrocken ihre Hände vor ihren Mund hielt und sie dann langsam sinken ließ, nur um weiterhin angespannt da zustehen und ihn aus schuldbewussten Augen zu beobachten. "I-ich... entschuldige. Oh gott, das wollte ich doch nicht!" brachte sie schließlich heraus und senkte ihren Blick einen Moment lang.  "Hast... hast du dir etwas getan?" hörte sie sich kurz danach noch deutlich unsicher und verschreckt fragen, dabei hatte sie doch eigentlich ihn erschreckt. Aber... sie wusste doch nicht dass er so erschrecken würde!
Allein diese riesigen, weit aufgerissenen Reh-Augen brachten Fly schon ein mächtig schlechtes Gewissen ein.  Zum Glück rappelte er sich im nächsten Moment aber auch schon wieder auf und ließ auch schon wieder seine Haare los, auch wenn Fly deutlich sehen konnte wie er zitterte. Ihr ging es ja nicht anders, doch bei ihr lag es eher an diesem lauten Schrei seinerseits. Verübeln würde sie es ihm aber auf keinen Fall, das war schließlich doch ein mächtiger Schreck und Schock für ihn. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet... aber, was hatte sie eigentlich erwartet? Dass er sie lächelnd empfangen würde und es als normal ansehen würde wenn jemand einfach so in seine Wohnung einbrach? Er kannte ihre "Besuche" ja noch nicht, bei denen sie natürlich nie klingelte oder ähnliches. Selbst Naya Blacksmith und Zachary  mussten und müssen damit leben, nur dass der einzige Grund warum Fly zu ihnen kommen würde ein Auftrag wäre. Jules musste dies dann wohl auf die harte Weise erfahren, wobei es der Spionin  weh tat zu sehen wie sehr sie ihn wohl erschreckt hatte. Er war solche außergewöhnlichen Situationen doch noch ungewohnter als es jeder andere New Yorker war, denn denen passierte es schon hin und wieder dass in deren Wohnungen eingebrochen wurde oder ihnen auf offener Straße etwas gestohlen wurde. Fly tat das normalerweise natürlich so unauffällig dass niemand es bemerkte, aber hier wollte sie ja sogar, dass Jules sie bemerkte. Für sie war es schon viel zu normal geworden all dies zu tun, sie wäre schließlich nie auf die Idee gekommen zu klingeln.
Noch immer angespannt und unruhig verfolgte Fly schließlich wie er sich einmal fast schon etwas verzweifelt wirkend über sein Gesicht fuhr. Es war eine dumme Idee gewesen herzukommen, eine ganz dumme Idee. Leise schluckte sie einmal, ehe sie überrascht den Blick wieder auf ihn richtete als er schließlich doch nach schon so kurzer Zeit etwas sagte. Oder besser gesagt fragte.
Ja, was führte sie hierher? Weißt du Jules, ich habe gehört dass du deine Mutter nie kennenlernen durftest. Und eigentlich wollte ich wissen ob das wirklich stimmt und... ja, ich weiß nicht, ich fand es interessant so etwas zu hören, auch wenn es mir natürlich sehr leid für dich tut. Mit diesem Gedanken wollte sie am liebsten auflachen, freudlos und verzweifelt. Aber sie tat es selbstverständlicher weise nicht. Stattdessen blickte sie ihn noch immer aus ihren großen, unergründlichen Augen an, ehe sie ihre Hände nervös verschränkte und anschließend  sogar ein paar Wörter herausbrachte und ihm antwortete, jedoch nur auf seine zweite Frage. Wenn sie ihm die erste Frage ehrlich beantworten würde würde er sie schließlich sicher einfach nur rausschmeißen und für verrückt erklären. Wenn er das nicht schon jetzt tat. "Ja ist es... also nein. Vielleicht... ich weiß es nicht. " meinte sie also sehr aufschlussreich, während ihr Blick noch immer auf ihm lag und ihre Stimme fast schon etwas verloren und auf jeden Fall verwirrt klang. Sie sollte sich unbedingt wieder fassen, weswegen sie im nächsten Moment auch kurz ihre Augen schloss und tief durchatmete, ehe ihr Blick wieder auf ihn traf. Es war natürlich klar gewesen, dass er das wissen wollte, doch leider konnte Fly ihm diese Frage genau so wenig beantworten wie sich selbst.
Unruhig beobachtete sie anschließend seine nächsten Reaktion, bevor sie ihn wohl so verwirrt und aus dem Konzept gebracht ansah wie sie es noch nie getan hatte. Der Grund dafür? Ganz einfach, er lächelte. Also, Fly lächelte ja auch so so gut wie nie, aber in so einer Situation hätte sie von jedem erwartet, dass er wütend werden würde, sie anschreien würde oder sich aber schreiend in einen anderen Raum einschließen würde, aber warum lächelte er bitte. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich  jedoch schneller als gedacht wieder, auch wenn ihre Augen noch immer unruhig und vollkommen unglaubwürdig aufblitzten. Das war bei ihren Reaktionen aber meist so, man merkte zwar  ob sie erschreckt war, aber von ihren Reaktionen konnte man meist nicht ablesen ob es nun aus Angst war oder sie einfach nur überrascht war. Dazu musste man sie aber auch schon wirklich lange und gut kennen. Aus diesem Grund würde es wohl auch schwer sein zu erkennen was in ihrem kleinen Kopf vorging, sicher war aber dass sie immer noch untätig und etwas verloren wirkend mitten im Raum stand und ihn einfach nur etwas perplex anstarrte. Seine Worte, die nach dem Lächeln nun aber folgten brachten sie völlig aus dem Konzept, auch wenn sie gerade drauf und  dran war wieder ihre ruhige und neutrale Maske aufzusetzen. Das schaffte sie im Moment nicht so wirklich, aber um ehrlich zu sein konnte man ihr das auch nicht verübeln. Fast schon fragend legte sie anschließend ihren Kopf ein wenig schief, während sie ihn erneut musterte. In diesem Moment wirkte sie tatsächlich einmal so jung wie sie wirklich war, Kapuze und all die Verkleidung hin oder her. Von ihrem sonstigen Verhalten her wirkte sie meist schon viel älter und reifer, aber diesen einen Moment konnte man wirklich erkennen dass sie eigentlich noch minderjährig und viel zu jung für ein solches Leben war. Im nächsten Moment jedoch schüttelte sie leicht den Kopf und wirkte wieder typisch wie Fly, unberechenbar und nicht einschätzbar. Aber nun zurück zu seinen Worten, meinte er das gerade ernst? Das... konnte er doch wirklich nur sarkastisch meinen. Sein Tonfall jedoch klang gewohnt ruhig, weich und auch wieder sanft - auch wenn man den Stress immer noch etwas aus seiner Stimme hören konnte. War das jetzt nur gespielt? Kurz kniff Fly ihre Augen ein und musterte seine Mimik analysierend, bevor sie innerlich erneut den Kopf schüttelte. Nein... sie glaubte nicht das das nur gespielt oder gar sarkastisch war. Und so wie er sonst vor ihr aufgetreten war glaubte Fly langsam, dass er tatsächlich immer höflich wirken wollte und es ihm dabei egal war in welcher Situation er gerade war. Gott, der Kerl würde sicher selbst höflich bleiben wenn er entführt werden würde! Was sie ihm natürlich nicht wünschte, aber hier in New York konnte schließlich alles passieren. Daher vermutete Fly tatsächlich, dass er dieses Angebot ernst meinen könnte, so spottend und gespielt es auch wirken und klingen musste. Gut, andere Leute würden sie anschreien oder sich anderweitig über sie aufregen... Jules hieß sie bei sich willkommen. Komischer Kerl. Aber um ehrlich zu sein war sie froh, dass er sie nicht anschrie oder ähnliches tat, auch wenn es sie deutlich verwirrte und sie dies noch verarbeiten musste.  Vielleicht sollte sie aber mal auf sein Angebot antworten.  Fly wiederholte noch einmal seine Worte im Kopf und nahm sie diesmal sogar wirklich ernst, in der Hoffnung er hatte es wirklich nicht spöttisch gemeint.
"Wenn... wenn man sich ankündigt weiß man nie was geplant wurde von demjenigen den man trifft. Hinterhalte oder ähnliches... oder es werden Messer und Pistolen mitgenommen..." murmelte sie etwas leiser und unsicher, jedoch für ihre jetzige Situation schon etwas ruhiger. Traurig, wenn ein junges Mädchen ehrlich so dachte, aber in Fly's Fall war es tatsächlich die Wahrheit. Sie kündigte sich nicht an, weil man dann auf ihr Eintreffen vorbereitet war. Es konnten Planungen vorgenommen werden, die schließlich in Hinterhalte oder ähnliches führten. Gut, auch das bekam Fly natürlich alles mit, aber wenn sich jemand zu ihrem Treffen extra bewaffnete konnte Fly dies nicht immer wissen, sondern im Nachhinein nur beobachten.  Aber es war trotzdem sehr bedauernswert, wenn Jemand so denken musste. Wenn jemand wirklich nicht anders dachte. Natürlich war es irgendwo auch einleuchtend für sie, dass er sich dann vorbereiten konnte in Form dessen dass er Essen oder ähnliches vorbereitete. Aber genau das war es ja, was sie überhaupt nicht kannte. Sie traf sich nicht mit Freunden einfach mal so um zu Schwatzen, sodass sie vorher schnell bei Whatsapp bescheid sagen konnte. Und ja, sie wusste tatsächlich dass es diese App gab, auch wenn sie nicht genau wusste wozu man so etwas denn brauchte. Sie brauchte ja nicht einmal ein Handy. Aber zurück zu ihrer Aussage, die auch in ihren eigenen Ohren noch viel zu verwirrend klang. Außerdem... "Ich meine damit natürlich nicht, dass du so etwas planen würdest... aber... tut mir leid wenn das so geklungen hat..." hing sie schließlich hastig an ihre Worte, bevor sie unruhig über ihre Arme fuhr, fast so als ob ihr etwas kalt wäre. Was natürlich keinesfalls der Fall war, denn in Jules Wohnung war es angenehm warm.
Fly ließ ihren Blick anschließend schnell durch die Wohnung gleiten, fast schon suchend und doch irgendwo nur musternd. Es erstaunte sie noch immer wie viel Geld wohl in der Einrichtung und Wohnung stecken musste, aber sie hatte keinesfalls vor etwas von hier mitgehen zu lassen. Es verwunderte und erstaunte sie lediglich gleichermaßen.
"Achso, und Ich trinke keinen Kaffee. Der macht zwar wach aber auch unaufmerksam. Und er schmeckt nicht." meinte sie schließlich wieder in normaler Lautstärke und fast so ruhig wie unter normalen Umständen. Warum genau sie das sagte wusste sie nicht einmal selbst, vielleicht auch einfach um von der jetzigen Situation abzulenken. Oder Ähnliches, wer wusste das schon so genau? Sie sollte es zwar eigentlich wissen, aber mit Fly war das doch sowieso so eine Sache. Abwartend und auch ein wenig fragend blickten ihre Augen schließlich wieder zu Jules hinüber, während sie sich noch immer nicht vom Fleck rührte. Ihre gesamte Haltung und wie sie immer noch da stand wirkten dabei genauso verloren wie zuvor. Sollte sie vielleicht noch irgendetwas sagen? Wirklich viel hatten ihre Worte ja nun nicht ergeben, aber mal schauen was er sagen und wie er reagieren würde. Das war doch immer ein guter Plan.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyMi Apr 08, 2015 6:05 am

Durch seinen Aufschrei hatte er sie wohl ziemlich schlimm erschreckt. Nach ihrem besorgten und gleichzeitig schwer geschockten Gesichtsausdruck zu urteilen zumindest. Na wenn das nicht einmal pure Ironie war. Und jetzt wo sie nachfragte, dachte er auch überhaupt nach, ob er sich wehgetan hatte. Unglücklich gelandet war er ja nicht wirklich. Kurz sah er an sich herunter ohne aber wirklich nach etwas zu suchen. Nachdenklich klopfte er seine Jeans ab, auch wenn sie eigentlich nicht dreckig sein durfte, schließlich war seine Wohnung halbwegs sauber, ehe er dann aber den Kopf schüttelte. "Ich denke nicht.", zuckte er also mit den Schultern und lächelte gleich daraufhin wieder. Es freute ihn nämlich wirklich, dass sie sich Sorgen um ihn machte und das nicht, weil Mitleid jetzt so unglaublich toll war, sondern weil er es einfach als freundliche Geste empfand. Außerdem war sie ihm ja auch einfach sympathisch, was sollte er also schon groß tun? Dafür interessierte es ihn jetzt umso mehr warum sie eigentlich hierhergekommen war. Beziehungsweise warum sie in seine Wohnung eingebrochen war. Auch wenn er ihr deshalb ja überhaupt nicht böse war. Noch nicht einmal wegen dem Schrecken. Es war ja auch nicht so, als ob es ihn nicht freuen würde, dass sie ihn besuchen kam. Auf eine normalere Weise wäre ihm das zwar lieber gewesen, aber was zählte war im Endeffekt ja immer der Wille. "Na spuck es schon aus, ich bin auch nicht sauer versprochen.", forderte er sie dann einfach auf, nachdem sie sich offenbar nicht ganz entschieden konnte, ob sie es ihm jetzt erzählen sollte oder nicht, "Immerhin hast du mich dafür ja halb zu Tode erschreckt, jetzt will ich es natürlich wissen." Langsam wurde ihm irgendwie klar, dass der erste Teil seiner Aufforderung nicht wirklich Sinn gemacht hatte. Immerhin war er Jules O’Brian und er wurde nie sauer. Auf niemanden. Okay, das war jetzt maßlos übertrieben, aber zumindest würde er nie auf sie sauer werden. Davon abgesehen, dass sie in New York langsam das Nächstbeste war, dass er zu einer guten Freundin hatte. Mit den anderen Mitgliedern oder auch Outsidern agierte er schließlich mehr auf Distanz und von der 13th Street Gang, wenn man einmal von Thalia absah, mochte er gar nicht anfangen. Die nahmen das mit ihrem Feindeskreis nämlich doch ziemlich ernst. Tat aber sowieso jeder hier in diesem Bandenkrieg. Auch Fly, wie sie ihm sogar direkt bewies mit ihrer Rechtfertigung, warum sie sich nicht angekündigt hatte. Während sie sprach wurde er wirklich immer blasser und blasser. Und das nicht, wie sie selbst vermutete, dass er es als Vorwurf sah, sondern weil es ihm sehr nahe ging wie misstrauisch und ängstlich sie doch mit der Welt umging oder eher umgehen musste. Niemand sollte denken müssen, dass wenn man jemanden besuchte derjenige ihn vielleicht umbringen, verraten oder entführen würde. Das war wirklich einfach nur grausam und langsam begann Jules wirklich zu verstehen, dass die meisten Menschen hier wohl Dinge erlebt hatten, die er sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen hätte können. Denn, auch wenn Fly ein absolutes Mysterium für ihn war, so war er sich bei einem sicher – was auch immer sie in der Vergangenheit erlebt hatte, es musste fatal gewesen sein und ihr Vertrauen in die Menschheit absolut zerschmettert haben. Ihr ganzes Verhalten, die Geschichten die er über sie gehört hatte und sogar ihre momentane Körperhaltung, alles deutete einfach genau auf diese Sache hin. "Niemand sollte sich solche Gedanken machen müssen. Also nein, dir sollte es nicht leid tun, mir tut es leid. Und ich weiß, Mitleid hilft wirklich gar nicht, aber… wenn du einmal was loswerden willst, ich bin für dich da." Er lächelte nun wieder, womit seine Gesichtsfarbe auch langsam zurückkehrte, aber es war kein wirklich warmes Lächeln. Vielmehr wirkte es traurig und als wäre er in Gedanken, denn insgeheim rätselte er noch immer, was wohl mit ihr passiert war. "Oh und Umarmungen hätte ich auch anzubieten.", fügte er schließlich noch hinzu und versuchte somit, ziemlich erbärmlich seiner Meinung nach, die Situation ein wenig aufzulockern. Denn er wusste ganz genau, dass sie dieses Angebot eher nicht annehmen würde. Verständlich für jemanden, dessen Vertrauen so gebrochen worden war. Davon abgesehen, dass sie für ihn generell scheu wirkte, was Körperkontakt anging. Außerdem mochte sie keinen Kaffee, wie er ihrer Bemerkung entnahm, was er sich innerlich auch sofort notierte. Immerhin wusste er so, dass er es ihr in Zukunft gar nicht erst anzubieten brauchte. "Vielleicht steckt ja doch eine kleine Engländerin in dir, Tee ist aber sowieso viel besser." Jules zwinkerte ihr nun wieder gut gelaunt zu und machte erst einmal ein, zwei Schritte auf sie zu. Die beiden hatten zwar immer noch einen deutlichen Abstand, aber er war wesentlich weniger seltsam als der zuvor. Über einen halben Raum zu reden war dann nämlich doch eher unüblich. Kurz musterte er sie, ehe sein Blick auf einmal kritisch wurde. War das etwa ein Bluterguss an ihrem Hals? Zuvor hatte er ihn kaum bemerkt. Kein Wunder, bei der Kapuze die immer so viel von ihrer kleinen Gestalt verdeckte. Sofort fing er an sich nervös an seiner Lippe herumzubeißen und fragte sich nur, wer ihr so etwas angetan haben könnte. Vermutlich aber einfach ein Auftraggeber. Wie er nämlich gelernt hatte in letzter Zeit musste man nicht höflich zu Leute sein, von denen man etwas wollte, sondern sie bedrohen. Nicht, dass er das über sein Herz gebracht hätte. Der Kerl, oder die Frau, der den deutlichen Abdruck an ihrem Hals hinterlassen hatte, hatte es anscheinend aber schon. Darüber würde er sie wohl noch fragen müssen. Immerhin machte er sich hier Sorgen um sie. "Fly, w-wie ist das da passiert?" Er sah sie ernsthaft besorgt an und hatte noch nicht einmal Platz in seinen Gedanken sich für das Stottern zu verfluchen. Wer weiß, vielleicht würde er Typ ihr ja noch einmal etwas Schlimmeres antun. Außerdem überlegte ein kleiner Teil, ob er wirklich ein totaler Pazifist war. Denjenigen zu verprügeln schien ihm nämlich eine relativ sinnvolle Lösung. Zuerst wollte er aber wissen, wie das überhaupt erst zu Stande gekommen war und ob er ihr irgendwie helfen konnte. "Willst du das nicht kühlen? Dann verschwindet der Abdruck schneller, denke ich."
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptyMi Apr 08, 2015 11:41 am

Gott, tut mir leid das das so viel geworden ist :o

Fly beobachtete besorgt jede seiner Bewegungen, als er scheinbar prüfen wollte ob es ihm denn wirklich gut ging. Scheinbar war das ja der Fall, sonst hätte er schon vorher etwas gesagt, jedoch konnte Fly erst aufatmen als er ihr schließlich antwortete und nickte knapp, während sie ihre Erleichterung darüber verbarg. Natürlich war er nicht unglücklich gefallen, aber man konnte ja nie wissen. Doch zum Glück lächelte er im nächsten Moment auch schon wieder, was für die Spionin ein wirklich gutes Zeichen war. Als er jedoch kurz darauf erneut zu der Frage kam warum sie denn nun hier war, blickte sich Fly etwas hilflos und unbehaglich im Raum um. Schließlich musste sie aber ergeben seufzen, denn schließlich hatte er Recht. Sie hatte ihn wirklich ziemlich erschreckt, also war sie ihm jetzt wenigstens die Antwort darauf schuldig.
"Naja... also, das war so..." druckste sie erst einmal etwas unsicher herum, ehe sie noch einmal tief durchatmete und einfach frei heraus den Grund nannte, den sie am sinnvollsten fand. "Ich habe erst vor kurzem etwas von dir gehört, und ich schätze ich wollte wohl wissen ob es der Wahrheit entspricht. K-Kennst du deine Mutter wirklich nicht?" Im nächsten Moment wollte sie sich für diese Frage auch schon ohrfeigen, was war das denn bitte für eine Frage? Eine sehr taktlose noch dazu, weshalb sie am liebsten sofort die Wörter zurücknehmen wollte. Leider war das jedoch nicht möglich. "Entschuldige, das war taktlos von mir... aber ich glaube das war der Grund warum ich hergekommen bin und..." etwas hilflos zuckte sie im nächsten Moment mit ihren Schultern. Sie wusste wirklich nicht was sie jetzt erwartet hatte. Und sie würde ihm auch sicher nicht sagen, dass sie diese Information erst heute früh bekommen hatte und eigentlich sofort im Sinn hatte zu ihm zu gehen. Aber was sollte sie ihm auch sonst für einen Grund nennen? Dass sie ihn einfach mal wieder sehen und sprechen wollte? Oh bitte, sie war Fly. Das hätte selbst er ihr nicht abgekauft. Oder das sie einfach mal seine Wohnung sehen wollte und ihn besuchen wollte? Wie verrückt das klang. Normale Leute würden nicht einmal wissen wo Jules denn überhaupt wohnte, wenn sie sich erst so oft gesprochen hatten wie die beiden. Aber normal war sie ja nun wirklich nicht.
Doch trotz seines Versprechens war Fly im nächsten Moment auch schon unsicher, ob er denn nicht wirklich sauer werden würde. Er hätte schließlich jeden Grund dazu, vor allem nach so einer dummen und taktlosen Frage von ihr. Da war er immer so nett und höflich zu ihr, und sie fragte und sagte einfach so etwas.
Als sie nun aber  zu ihrer Begründung ansetzte hätte sie ihren Mund am liebsten wieder geschlossen und gestoppt, denn sie konnte beobachten wie er immer blasser wurde. Aber warum war das wohl so? Die Worte diesbezüglich würde sie sicher nicht zurücknehmen, einfach weil es die Wahrheit war und sie sich ja auch entschuldigt hatte, dass er das nicht persönlich nehmen sollte. Fly vermutete, dass er solche Aussagen einfach nicht gewohnt war. In seiner Heimat musste er sowas schließlich nicht denken, da wurde sicher nicht in seine Wohnung eingebrochen. Sie dachte, bei ihm würde wohl niemand einfach mal so grundlos angegriffen und bedroht werden. Dann willkommen in New York, Jules. dachte sie daraufhin sarkastisch, auch wenn ein deutlich bitterer Ton bei diesem Gedanken in ihre Augen trat. Ja, es war unnormal sich um so etwas Gedanken zu machen, aber für sie war es Alltag. Sie konnte sich nicht in ihre Wohnung legen und entspannen, denn selbst dort musste sie immer noch solche Gedanken haben und fürchten, dass irgendjemand einfach in ihre Wohnung kommen und sie angreifen könnte. Gut, den Standpunkt ihrer Wohnung kannte niemand, aber so verwittert und alt wie diese ach so tolle Bruchbude war konnte selbst jedes Kleinkind einfach hineinspazieren. Okay, das war etwas übertrieben, aber Fly hätte es jedenfalls schon als Kind geschafft. Hochbegabt würde man sowas in einer normalen Welt sicher nicht nennen, sondern einfach nur traurig und krank. Aber so war das Leben nun einmal, es gab sonnige und regnerische Tage. Und in Flys Leben herrschte meist Sturm und Regen, aber sie beschwerte sich nicht darüber.
Es würde die Rothaarige in diesem Moment aber wirklich interessieren, was denn in Jules Kopf vorgehen musste. Für ihn war das alles ja wirklich schockierend, das konnte man deutlich sehen. Ob ihm nun erst einmal klar wurde, welch gezeichnete Menschen in New York rumwandelten? Gezeichnet vom Leben und Alpträumen, die wahr geworden waren. Oder rätselte er gerade darüber, was sie wohl im speziellen erlebt haben musste? Wenn das so war, konnte Fly ihm jedenfalls eines sagen: Er wollte es gar nicht wissen. oder besser gesagt wäre es einfach nur der Horror für ihn so etwas zu erfahren. Sie glaubte nicht wirklich, dass er überhaupt begreifen konnte wie so etwas für Jemanden wie Fly war. Ein Straßenkind war eine Sache, aber wenn man von solchen berichtete wurde es immer heruntergespielt. Das schlimme an Straßenkindern war für sie doch nicht die Tatsache auf der Straße leben zu müssen, sondern tagtäglich Alpträume durchleben zu müssen, von denen andere Kinder nicht einmal Träumen. Außerdem musste es ja einen Grund geben, warum diese Kinder nun auf der Straße lebten, und der war meist tausendmal schlimmer als alles was sie heutzutage auf der Straße erleben mussten.
Etwas in Gedanken war Fly aus diesem Grund schon, doch als sie seine Stimme vernahm konzentrierte sie sich wieder auf das Hier und Jetzt und lauschte ihm aufmerksam.   "Danke, Jules." sprach sie auf seine ehrlichen Worte hin aus, hing jedoch sofort noch etwas zu diesem Thema an ihre eigenen Worte, fast so als müsse sie diese Gedanken einfach loswerden. "Die Sache ist nur die: Hier in New York sind alle vorsichtiger. Viele Leute denken so. Es gibt einmal diejenigen, die immer aufmerksam sein müssen und befürchten müssen  jeden Moment angegriffen zu werden. Und dann gibt es noch die, die zwar ebenfalls vorsichtig sind, aber lieber selbst angreifen und so gefürchtet sind, dass sie einen Angriff auf sich selbst nicht so sehr fürchten müssen. Naya Blacksmith ist so jemand. Aber die normalen Leute hier in New  York, sind nicht einmal in ihren eigenen vier Wänden sicher. Das ist hart, aber es ist Alltag."  Ihre Stimme blieb recht distanziert zu all ihren Worten, doch während sie sprach verhärteten sich ihre Züge etwas und ihre Augen blitzten fast schon kühl auf. Dabei war es nicht einmal so, dass es sie nicht bedrückte. Sie bedauerte es wirklich, dass dies der Alltag war, aber so war es nun einmal. Auf der Straße war niemand sicher und selbst in seiner eigenen Wohnung konnte man sich nicht sicher fühlen. Gut, es war vielleicht nicht immer so extrem wie bei Fly - nein Stopp - es war auf keinen Fall immer so extrem wie in Flys Fall, aber es war doch allein schon traurig, dass etwas Wahres an ihren Worten war und dass sie selbst tatsächlich so denken musste.  Nach diesen harten Worten konnte man nun natürlich auch denken, dass es Fly wirklich egal war was mit den anderen Menschen und auch ihr selbst nun war, aber wer das ganze realistisch sah kannte die Wahrheit. Natürlich ging ihr das alles sehr nahe, sie war lediglich eine gute Schauspielerin und schaffte es mittlerweile auch nach diesem Schrecken wieder ihre ruhige Maske aufzusetzen, bei der man meist etwas weiter denken musste um auf ihre wirklichen Gefühle diesbezüglich zu schließen. Während ihrer Worte hatte Fly Jules die ganze Zeit über angesehen, doch jetzt wo er wieder leicht lächelte - auch wenn es eher traurig und nachdenklich wirkte - entspannte sich auch Fly unbewusst wieder etwas mehr. Sein anschließender Versuch die Stimmung aufzulockern - zumindest glaubte Fly, dass er dies mit seinem Angebot erreichen wollte - funktionierte zwar nicht so wirklich, doch dennoch wurden ihre Gesichtszüge wieder deutlich weicher und auch ihre Augen blickten ihm ruhiger entgegen. Annehmen würde sie dieses Angebot jedoch sicher nicht. Wenn man sich anderen nähert gibt man ihnen die Chance einen zu verletzen. dachte sie dazu schließlich einfach nur, während sie äußerlich jedoch nur ein wenig den Kopf schief legte, als Zeichen, dass sie schon verstanden hatte, es jedoch nicht annehmen würde und auch nicht wirklich wusste was sie auf so etwas noch sagen sollte. Aber es war nun einmal wirklich so, Körperkontakt rief immer eine gewisse Gefahr mit sich - auch wenn sie nicht vermutete dass Jules ihr etwas antun wollte. Dennoch, sie blieb vorsichtig. Außerdem forderte so etwas immer noch Vertrauen, auch wenn sie beobachten konnte wie Leute sich tagtäglich auf der Straße einfach so umarmten, als wäre es das normalste auf der Welt. Für Fly war das einfach nicht so, denn sie hatte kein Vertrauen mehr in Menschen und im Moment bezweifelte sie, dass sie wirklich je wieder an die Menschheit glauben konnte.
Seine nächsten Worte ließen sie aber wirklich wieder etwas mehr von ihrer Anspannung fallen, denn selbst  ihre Mundwinkel zuckten bei diesen Worten ein wenig und sie musste ein Lächeln verstecken, während er ihr scheinbar wieder gut gelaunt zuzwinkerte und währenddessen noch zwei Schritte auf sie zu kam. Wirklich stören tat sie dies aber nicht, denn auch sie selbst stand etwas ruhiger da und wirkte nicht mehr ganz so hilflos und gestresst wie zuvor. "Wer weiß, das ist gut möglich." entgegnete sie schließlich auch noch auf seine Worte, während man ihrer Stimme fast schon etwas bessere Laune entnehmen konnte. Das konnte man sich aber genauso gut nur einbilden, bei Fly sollte man sich da nie ganz sicher sein. Dabei war aber sogar die Wahrheit in diesen scheinbar einmal lockeren Worten versteckt, denn um ehrlich zu sein: Sie wusste es nicht. Vielleicht war sie ja auch eigentlich gebürtige Engländerin, selbst wenn sie in New York aufgewachsen war. Eigentlich schon fraglich, wenn man so etwas nicht wusste, aber sie konnte ja auch nichts dafür.
Der Abstand, der die ganze Zeit über zwischen Jules und ihr geherrscht hatte war ihr nicht einmal wirklich aufgefallen, aber es würde sie nun auch nicht stören wenn er ihr genauso nah stehen würde wie damals auf dem Weihnachtsmarkt. Im Moment fühlte sie sich einfach noch relativ sicher, wenn man es denn so nennen konnte. Sie kannte ihre Fluchtwege, die sie aus dieser Wohnung hatte, stand weder an einem Fenster sodass irgendjemand auf sie schießen konnte und zudem schätzte sie dass Jules ihr wohl nichts tun würde. Oder hoffte es zumindest. Nennen wir es einfach Intuition oder ein gutes Gefühl diesbezüglich. Und darauf verließ sie sich nun wirklich ziemlich oft, denn sie hatte schließlich auch damals mit ihrem Gefühl recht gehabt, als Charlie Fillion und Mason Wood festgenommen wurden. Aber vielleicht entwickelte man auch einfach ein solches Gespür, wenn man länger auf der Straße war.
Kurz musterte Fly Jules anschließend, während sie feststellen musste dass er sie ebenfalls musterte und sein Blick sogar etwas kritischer wurde. Warum wohl? Sie sah doch genauso aus wie sonst auch. Okay, vielleicht hatte er ja den Abdruck an ihrem Hals bemerkt. Im nächsten Moment wurde dies schon klarer, denn genau das hinterfragte er schließlich, während sie selbst sein Stottern dabei nicht einmal bemerkte. Jedoch sah sie dabei seinen ernsthaft besorgten Gesichtsausdruck, was sie ein wenig verwunderte. Das war doch nur ein kleiner Bluterguss. Gut, etwas größer war er schon und es sah schon irgendwo schmerzhaft aus, aber Fly hatte es bis jetzt ganz gut verdrängen können und erst jetzt kam dieses Szenario wieder in ihre Gedanken. Einen Moment lang noch schwieg sie und hob lediglich eine Hand an ihren Hals, um leicht über den deutlichen Abdruck zu fahren, ehe sie leicht mit den Schultern zuckte. "Das war nur ein Auftraggeber von mir. Er hat mich etwas gewürgt weil er an Informationen wollte, aber es ist meine eigene Schuld. Ich war einfach nicht aufmerksam genug." antwortete sie ihm schließlich ruhig und als wäre es das normalste der Welt. Für sie war es das ja auch schon fast, wenn jeder zweite Auftraggeber sie in irgendeiner Weise bedrohte um an seine Informationen zu kommen. Am besten noch kostenlos, aber da konnte man wohl nichts machen. Bei seiner anschließenden Frage zuckte sie jedoch nur leicht mit den Schultern, ehe sie sachte den Kopf schüttelte. "Nein, das ist nicht schlimm. Ich denke nicht das ich das dringend kühlen muss." meinte sie also und hing schließlich noch ein. Aber Danke trotzdem." an ihre Worte.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptySa Apr 18, 2015 9:47 pm

Der Post ist fast mehr als 2000 Wörter... oh gott xD Sorry dann für meine "Kürze", aber viel Spaß beim Kennenlernen von Jules' etwas anderer Seite ^^

Von ihrer Frage völlig überrumpelt starrte er sie an, während sein Lächeln immer mehr und mehr gefror, ohne dass er es selbst aber wirklich merkte. Vor seinem inneren Augen blitzten vereinzelte Erinnerungen auf und alles was er dort sah, verpasste ihm einen ernsthaften Stich. Einen Moment später bemerkte er seinen Zustand, der vermutlich mehr als eine wirkliche Erklärung sagte, allerdings und wollte eigentlich versuchen ihr das alles wörtlich zu erklären. Aber er konnte sich einfach nicht dazu zwingen, denn er brachte nur ein leises Stottern heraus, das noch nicht einmal einen Sinn machte, da er ja sich überhaupt nicht überlegen konnte, was er überhaupt sagen wollte, so gefangen genommen war er im Moment. So sehr, dass er sogar schließlich wegsah. Diesen erbärmlichen Gesichtsausdruck, den er im Moment sicherlich hatte, Spiegel war ja keiner da, wollte er sie einfach nicht sehen lassen. Er nickte allerdings nur knapp. Sein Kopf war bis zum Platzen mit Erinnerungen voll, an die er schon so lange nicht mehr gedacht hatte. Er konnte nämlich nur mehr an all die Dinge denken, die er von ihr wusste. Wie sein Vater sie als elende Schlampe genannt hatte, dass sie ihm ein Kind aufgedrückt hatte. Wie allein er immer gewesen war, vor allem, wenn sich alle Kinder in der Schule über ihre Eltern unterhielten. Oder wie niemand zu seinem ersten Elternsprechtag aufgetaucht war. Und auch niemand zu den Folgenden. Sein Vater musste sich ja schließlich um seine Arbeit kümmern. Wie erleichtert er dann aber gewesen war, als er einen Halbbruder bekommen hatte. Auch wenn dieser sein Schicksal nie ganz nachvollziehen konnte, denn immerhin kannte er seine Mutter zumindest teilweise. Aber obwohl sich diese auch kaum bis gar nicht für diesen interessierte, so beneidete Jules ihn doch so oft. Die schmerzvollste Erinnerung war aber wohl die, als sein Vater völlig betrunken von einem Geschäftsessen, das nicht besonders gut gelaufen war, nachhause gekommen war und ihn als seinen größten Fehler und als wertlosen Bastard beschimpft hatte. Oh, wie wertlos er sich damals gefühlt hatte. Auch wenn er natürlich wusste, dass es keineswegs seine Schuld war, dass weder sein Vater noch seine Mutter offenbar  an Verhütung gedacht hatten und ihn so wohl oder übel aushalten mussten. Seine Suche nach ihr war aber auch nicht erfolgreich gewesen. Irgendwann hatte er es sogar aufgegeben. Er hatte wohl einfach einsehen müssen, dass er ihr nicht wertvoll genug war. Noch nicht einmal für einen einzigen Anruf. Gott, vermutlich wollte er sie noch nicht einmal kennenlernen. Vielleicht hatte sein Vater ja schon immer Recht gehabt und sie war wirklich einfach nur eine Schlampe. Aber selbst dann. Er hatte sie jahrelang unglaublich vermisst. Jules riss sich abrupt aus seinen Gedanken. Oh nein, darüber würde er jetzt bestimmt nicht nachdenken. Egal, wie sehr es ihn beschäftigte. Und schon gar nicht vor Fly. Er zwang sich also sie wieder anzusehen und lächelte. Das Grauenvolle und wirklich fast schon Beunruhigende daran war aber, dass es ein echtes Lächeln war. Keine Spur von Falschheit oder Traurigkeit war darin vorzufinden. Und das lag keinesfalls daran, dass Jules so ein besonders guter Schauspieler war – denn das war er wirklich nicht. Woran lag es aber dann, dass er einfach so lächeln konnte, nachdem ihm so viel grausames schon passiert war? Überspielen könnte er es niemals. Nein, das was er tat, war noch um einiges schmerzvoller. Er zwang sich nämlich, es zu verdrängen. Denn für ihn, gehörten all diese Erinnerungen einem ganz anderen Jules O'Brian, den er noch nicht einmal kannte und der ein komplett anderes Leben führte als er selbst. Seine Mutter existierte für ihn nämlich einfach nicht. Als sich Fly dann aber auch noch entschuldigte, ihn überhaupt darauf angesprochen zu haben, ließ er sich auch nicht beirren. "Kein Problem, wirklich nicht. Du kannst doch auch nichts dafür, wenn du das irgendwie zufällig mitbekommen hast." Denn das hier war schließlich keine Maske. Das war er selbst. Und ob er nun deshalb genauso gestört wie die meisten hier im Bandenkrieg war oder ob er eine Art gespaltene Persönlichkeit besaß und also doch kein solches Unschuldslamm war, das lag wohl an jedem selbst zu entscheiden. Für ihn selbst gab es schließlich nur diese Version seines Selbst. Die andere war eine Lüge. Eine Horrorgeschichte, die man kleinen Kindern vor dem Einschlafen erzählte, damit sie auch immer schön nett zu ihren Müttern waren. Das andere Leben machte ihm schließlich schon allein beim Gedanken Bauchweh, also warum sollte er es ausleben, wenn er doch einfach er selbst sein konnte, so wie er eben für alle anderen war. Der Neuling in New York, der keine Ahnung von den Psychosen hatte, die sie alle durchlebten und zudem niemanden auch nur ein Haar krümmen konnte. Weiter zu diesem Thema äußerte er sich Fly gegenüber also einfach nicht. Stattdessen wirkte er eher so, als hätte sie ihm gegenüber nie auch nur eine Andeutung in diese Richtung gemacht. In gewisser Weise war das für ihn aber auch so. Anstatt sich also weiterhin damit zu beschäftigen, hörte er ihr also bei ihrer Erklärung zum Alltag in New York zu, die er natürlich sehr ernsthaft nahm. Trotzdem war es ihm unangenehm, wie sehr das alles der Wahrheit entsprach. Ganz so schlimm hatte er sich New York wirklich nicht vorgestellt, davon abgesehen, dass er sich selbstverständlich wie immer mehr Sorgen um sie und die Anderen machte, als um sich selbst. Ihre Erzählung von ihrem gewalttätigen Kunden machte das aber wirklich auch nicht besser. Denn sinnloserweise bemitleiden wollte er sie wirklich nicht, aber er konnte einfach nicht verhindern, dass sein Lächeln doch langsam wieder schwand. Er fand es nämlich wirklich schrecklich, was sie alles durchleben musste. Dabei wusste er noch nicht einmal, was früher oder in ihrer Vergangenheit so passiert war. Irgendwie musste sie ja schließlich auch im Bandenkrieg gelandet sein. Diese Geschichte war bestimmt noch so viel schlimmer, als das alles hier jetzt, wenn ihr das alles hier kaum etwas ausmachte. Manchmal wünschte er sich wirklich, er wäre was das anging, auch um einiges widerstandsfähiger. "Es ist aber nicht deine Schuld gewesen.  Immerhin hat dieses Arschloch dich gewürgt.", entgegnete er dann aber doch noch - leicht erstaunt von sich selbst, dass er solche Schimpfwörter benutzte - auch wenn er zuerst nicht wirklich gewusst hatte, was er sagen sollte, ohne wie ein komplettes Weichei zu klingen. Aber wenn sie wirklich glaubte, dass es ihre Schuld war, nur weil sie etwas unachtsam gewesen war, dann konnte er das einfach nicht ignorieren. Immerhin sollte man darauf eigentlich gar nicht zu achten brauchen. Das war nur diese grausame Welt, die einen dazu zwang. Jules seufzte leise. Natürlich war es sehr naiv von ihm so zu denken, das war ihm aber auch klar. Als sie dann sein Angebot ablehnte ihr etwas Kühlendes zu besorgen, nickte er einfach nur und zuckte mit seinen Schultern. Dazu zwingen konnte er sie ja schließlich nicht. Falls sie aber später auf sein Angebot zurückkommen wollte, so würde er es natürlich nicht ausschlagen. Helfen wollte er ihr ja sowieso schon seit dem ersten Mal, dass er sie gewesen hatte. Warum konnte er sich zwar auch nicht völlig erklären, aber inzwischen beschäftigte er sich mit einer Begründung dazu auch schon gar nicht mehr. Das wäre nämlich wirklich nichts mehr als verschwendete Zeit.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptySo Apr 19, 2015 7:21 pm

Es sei dir verziehen xD aber gott tut jules mir leid wenn ich das lese :O ^^

Fly hatte gewusst wie falsch ihre Frage doch gewesen war, doch nun als sie sah wie sein Lächeln nach ihren Worten immer mehr gefror wurde sie sich dessen erneut schmerzhaft bewusst. Schließlich war es Jules, der nun nicht mehr lächelte. Und das sollte einfach nicht sein. Er sollte lächeln, so wie immer. Es war für Fly wirklich erschütternd, zu sehen wie nun auch der Engländer viel ernster und von der Vergangenheit geprägt wirkte. So sollte er einfach nicht aussehen. Wenn sie so aussah war das völlig normal und okay, aber nicht Jules. Oh nein, definitiv nicht. Während er einfach so gefangen da stand und lediglich ein leises Stottern herausbrachte, welches Fly kaum aus dieser Entfernung hören konnte, wollte sie ihm einfach nur helfen. Egal wie. Mit schief gelegtem Kopf und Besorgnis in den dunklen Augen ging sie schließlich unsicher einen Schritt auf ihn zu, bevor sie stehen blieb und etwas ratlos die Schultern hängen ließ. Die Antwort auf ihre Frage war ihm deutlich anzusehen und als er schließlich einfach nur den Kopf wegdrehte und knapp nickte versetzte es der Spionin einen  Stich. Egal welch grausame Vergangenheit sie selbst hatte und egal was für geprägten Leuten sie auch begegnet war, das Mitfühlen mit den anderen Menschen würde sie wohl nie verlieren. Ebenso auch Mitleid, auch wenn Jules sonst keinesfalls mitleidig aussah. Aber das war wohl genau Flys Problem, sie fühlte einfach noch mit. Sie litt mit den Schicksalen hier auf der Straße mit. Und im Straßenleben machte genau dieses Detail sie schwächer als ihr sonstiges Auftreten. Natürlich war sie klein und verletzlich, konnte nicht wirklich kämpfen und mit Waffen umgehen erst recht nicht, aber noch schlimmer war es wenn Jemand von dieser Schwäche wusste. Und für Fly war es im Moment einfach noch schlimmer, dass sie nicht helfen konnte. Ihr war egal was im Moment auf der Straße passierte, denn in ihrem Kopf suchte sie lediglich eine Antwort auf die Frage, ob und wie sie ihm denn helfen könnte. Was natürlich völliger Schwachsinn war, denn sie wusste doch selbst nur zu gut, dass einem in so einem Fall niemand helfen konnte. Es war einfach unmöglich, kein Wort konnte trösten und keine Geste die Trauer mindern.
Und dann lächelte Jules plötzlich, nachdem er sie wieder anblickte. Es hätte Fly freuen sollen ihn wieder lächeln zu sehen, aber sie fand es einfach nur grauenvoll. Nicht die Tatsache, dass er überhaupt lächelte, sondern dass es scheinbar echt war. Zumindest soweit wie die Rothaarige dies beurteilen konnte. In seinem Lächeln war einfach nichts trauriges oder gar falsches, es war einfach... echt. Etwas beunruhigt und verwirrt über diese Tatsache wandte nun Fly ihrerseits den Blick ab und sah auf den Boden, ehe sie den Kopf zur Seite drehte.
Was tat Jules da überhaupt? Schauspielern? Fly wollte dies einfach nicht glauben, einfach weil sie nicht glauben konnte dass er so etwas vor ihr tun würde. Sonst gab es jedoch nur noch wenige Dinge, die Fly vermuten konnte. Und was war wohl das was am sinnvollsten wäre? Ganz einfach, das Verarbeiten von einer solchen Sache.  Und Fly wusste selbst, nur wenige konnten so etwas verarbeiten. Also versuchte man es ganz weit hinten in seinen Kopf einzusperren, trauerte im Stillen, schauspielerte gut oder verdrängte eine solche Tatsache einfach. Und egal was es war, Fly wusste wie schmerzhaft so etwas war. Genau aus diesem Grund blickten ihre Augen auch eher traurig zu ihm hinauf, als er schließlich wieder sprach, auch wenn sie versuchte die Trauer in ihren dunklen Seelenspiegeln zu verbergen. Sie nickte einmal knapp nach seinen Worten, ehe sie leise und nachdenklich seufzte. Nein, es war natürlich ein Problem und nicht okay, aber was sollte sie jetzt schon groß sagen? Sie hätte wohl einfach weitergehen und weghören sollen, wenigstens ein Mal. Aber nein, das konnte sie natürlich nicht. Wenigstens war ihr dadurch etwas bewusst geworden: Jules war nicht einfach ein fröhlicher und unbesorgter Mensch, auch er hatte schon schlimme Dinge erlebt. Natürlich war dies in seiner Heimat nicht anders gewesen, wäre ja auch zu schön. Jules war nicht einfach nur ein Neuling in New York, der bisher nichts erlebt und gesehen hatte und als reiner und unschuldiger Engel zu den South Lemons kam, auch er hatte schon Dinge erlebt, die sich manch andere Leute nicht vorstellen konnten. Fly konnte es. Oder nein, eigentlich konnte auch sie das nicht, denn er kannte ja wenigstens seinen Vater. Sie nicht, aber genau aus diesem Grund hatte sie auch nie Jemanden, der auf sie aufgepasst hatte. Was wiederrum auch nicht wahr war, aber an diese eine Person wollte sie einfach nicht denken. Etwas in Gedanken verloren schüttelte Fly ihren Kopf, ehe sie den Blick wieder anhob und Jules aus ruhigeren und doch mitfühlenden Augen ansah. Sollte sie nicht doch noch irgendetwas dazu sagen? Wenn sie sagen würde, dass es ihr leid tat, wäre das einfach falsch. Und dass es ihr leid tat dies angesprochen zu haben wusste er schon.
Leise und fast nicht hörbar seufzte die Rothaarige, ehe sie noch einmal tief einatmete und anschließend mutig - zumindest kostete es sie einige Überwindung - und dennoch etwas unsicher auf  ihn zu trat. Sie würde ihn sicher nicht umarmen, aber gerade bei einer solchen 'Entfernung' zueinander würde jedes Wort einfach nur unpersönlich rüberkommen, egal wie mitfühlend es nun auch klang. Schließlich legte die Spionin aber einfach eine ihrer - im Gegensatz zu seinen - relativ kleinen Händen auf seine Schulter und drückte diese kurz, während sie ruhig und dennoch mitfühlend und auch scheinbar zuversichtlich in seine Augen blickte. "Trotzdem..." meinte sie währenddessen lediglich leise, wobei wohl klar zu erkennen war dass dies nicht nur auf ihre Entschuldigung zurückzuführen war.  Schnell ging sie anschließend jedoch wieder ein paar Schritte zurück - nicht so weit wie ihr vorheriger Abstand voneinander, aber etwas Sicherheitsabstand benötigte Fly dann doch - und senkte ihre Hand, die leicht unruhig zitterte. Wie erbärmlich das doch war, sie hatte ihm lediglich übermitteln wollen, dass er nicht allein war und sie ihn verstand, und nicht einmal das bekam sie hin. Gott, was hatte sie sich auch dabei gedacht. Natürlich war er nicht allein und scheinbar funktionierte seine Methode dies alles zu verdrängen ja echt gut, aber er hatte ja auch Freunde und ein normales Leben. Warum mischte sie sich dabei eigentlich ein? Vielleicht hatte er es ja leichter ohne sie, genug Probleme in der Gang und mit der 13th Street Gang hatte er ja dennoch.
Aus ihren Selbstzweifeln wurde Fly erst wieder gerissen, als Jules nach ihren Worten über das Leben in New York wieder aufhörte zu Lächeln. Hatte sie etwa etwas falsches gesagt? Es war doch nur die Wahrheit, aber scheinbar war es einfach nicht normal ein solches Verhalten als selbstverständlich hin zu nehmen. Gut, es war für Fly fast schon Alltag geworden, aber viele Leute konnten sich dies einfach nicht vorstellen. Aufmerksam  lauschte das Mädchen seinen anschließenden Worten, während sie ihn sogar leicht überrascht anblickte bei seinem geäußerten Schimpfwort. Interessant, dass ein solch ruhiger und freundlicher Engländer wie er solche Worte überhaupt kannten. Natürlich war das eher ironisch anzusehen, denn natürlich kannte er solche Wörter und benutzte sie sicher auch hin und wieder. Es war nur einfach... amüsant, da es zu seinem sonstigen öffentlichen Verhalten überhaupt nicht passen wollte - auch wenn das Thema natürlich keineswegs amüsant war. Aber Fly zuckte bei seiner Äußerung lediglich leicht mit den Schultern. Natürlich, aber ich denke wir waren beide irgendwo daran schuld..." meinte sie dennoch, wobei es fast so klang als wollte sie diesen Typen auch noch in Schutz nehmen. Was natürlich nicht der Fall war, aber Fly wollte es auch einfach nicht vollkommen auf ihren Auftraggeber schieben. Schließlich war es nicht nur seine Schuld gewesen - zumindest nach ihrer Sichtweise. Sie hätte sich ja wehren können oder irgendwie gleich ausweichen könnten - auch wenn dies nach seinem vorherigen Schlag in den Magen nicht mehr ganz so einfach war. Erwähnenswert war dieser jedoch keinesfalls, denn schlecht war ihr nicht mehr und wirklich gestört hatte sie es im Nachhinein auch nicht. Alltag, so bezeichnete man so etwas wohl wirklich.
"Nun... ehm, störe oder halte ich dich eigentlich mit meinem... Besuch auf?" wagte sie schließlich einfach einen etwas missglückten Versuch um das Thema aufzulockern, auch wenn sie nicht wirklich wusste worauf sie dabei hinaus war. Es war einfach das erste gewesen, was ihr durch den Kopf ging als sie sich überlegte vom derzeitigen Thema abzulenken.
Aber so ganz wollte ihr dies dennoch nicht aus dem Kopf gehen. Nicht die Sache mit ihrem Auftraggeber, sondern die Tatsache, dass Jules seine Mutter nicht kannte. Es würde sie wohl auch später noch eine Weile beschäftigen, auch wenn sie sich nicht genau erklären konnte wieso. Natürlich war es einfach nur grausam und traurig, aber sonst schaffte sie es doch auch solch traurige Nachrichten zu verdrängen. Wie bei Zachary Collins zum Beispiel. Er hatte schließlich seine Frau auf solch grausame und traurige Weise verloren, und doch hatte Fly es geschafft einfach nicht daran zu denken und diese Tatsache zu verdrängen - auch wenn immer noch das schlechte Gewissen an ihr nagte wenn sie an das Treffen mit Naya dachte, bei dem sie ihr genau dies erzählt hatte. Dennoch, bei Jules war es etwas anderes. Wieso konnte Fly sich jedoch auch nicht erklären, doch mit der Zeit hatte sie einfach aufgehört darüber nachzudenken. Oder besser, sie hatte sich selbst gezwungen damit aufzuhören.
Denn es war nun einmal einfach Fakt, dass Fly seit ihrer ersten Begegnung irgendetwas an diesem Engländer fand. Er hatte ihr einfach nur ihre Tasche wiedergegeben... wenn auch auf etwas seltsame Art und weise, aber das lag an ihr, und trotzdem hatte Fly seit diesem Vorfall immer wieder unbewusst seine Nähe aufgesucht - gut, es war erst Zufall gewesen, aber im Moment konnte man nicht einmal mehr von 'unbewusst' reden. Schließlich war ihr bewusst gewesen, dass sie zu ihm gehen würde, auch wenn  sie einfach nicht mehr wusste wieso. Durch die Sache mit seiner Mutter war sie lediglich wieder an ihn erinnert worden.... und irgendwie war sie dann in ihrem Haus gelandet. Ups. Wobei dieses Detail aus seiner Vergangenheit natürlich eigentlich nur ein Vorwand gewesen war, auch wenn es sie dennoch ziemlich interessiert hatte. Trotzdem, die eigentliche Erklärung lag wohl auf der Hand. Sie hatte ihn sehen und mit ihm sprechen wollen. Und genau das wollte Fly einfach nicht akzeptieren, genau das konnte sie einfach nicht akzeptieren. Sie durfte einfach nicht zulassen, dass sie ihm vielleicht bald sogar auch noch vertraute oder ähnliches. Das wäre wirklich fatal.  Und das schlimmste war, dass sie nicht einmal mehr glaubte dass er ihr irgendetwas böses wollen könnte.  Was war nur los mit ihr? Sonst war sie doch auch nicht so dumm. Er war keiner ihrer Auftraggeber und dennoch sah sie ihn fast noch öfter als diese und suchte auch immer wieder ein Gespräch mit ihm auf. Es war einfach verrückt. Tatsächlich hatte sie sich nämlich auch vorgenommen Abstand zu ihm zu halten. Muss aber schon lange her gewesen sein, denn im Moment hatte sie es einfach aufgegeben. Es tat ihr schließlich auch irgendwo gut mit ihm zu sprechen. Auch wenn er bisher meist hauptsächlich geredet hatte - aber auch heute hatte sie Fortschritte gemacht! Wobei, konnte man dazu überhaupt Fortschritt sagen? Schließlich war es in ihrem Leben bisher nie gut gewesen zu viel zu sagen... aber Jules war auch nicht wie all die Personen, denen sie bisher begegnet war. Nein, er war vollkommen anders als diejenigen. Und genau das machte sie einfach verrückt, seine Wirkung auf sie verunsicherte sie einfach so sehr. Und das war  schlimm.  Mehr als das, denn selbst ihr Kopf begann im Moment auf sie einzureden und ihr zu sagen, dass Jules ihr einfach nichts schlimmes wollte und ihr nie etwas böses antun würde. Eigentlich sollte sie es ja besser wissen nach ihrer Vergangenheit, aber sie wollte ihn nicht mit Leuten aus dieser vergleichen. Man konnte sich aber auch wirklich den Kopf über so etwas zerbrechen. Und vor allem in seiner Anwesenheit hatte Fly dies nicht vor, weshalb sie nun schnell den Kopf schüttelte - ohne ersichtlichen Grund für ihn, und ihre Augen wieder zu ihm hinauf sahen, nachdem ihr Blick noch einmal durch den Raum geschweift war.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptySa Apr 25, 2015 11:30 pm

Seine Augen weiteten sich merklich, als sie ihm tatsächlich näher kam und ihm schlussendlich dann auch die Hände auf die Schulter legte, um diese leicht zu drücken. Bis jetzt hatten sie ja schließlich ganz gut ihren Maximalabstand eingehalten und Körperkontakt strikt vermieden. Aber genau das, was jetzt gerade passierte, ohne dass er wirklich den Grund dafür wusste, warf ihn wieder in eine komplett andere Situation. Denn innerlich wusste er natürlich den Grund. Beinahe machte er vor der Macht, die sie aus irgendeinem Grund über ihn hatte, einen Schritt zurück. Immerhin schaffte sie es, auch mit nur einer so winzigen Aktion ihn in sein zweites Ich zurückzuwerfen. Dabei hatte er doch eigentlich schon jahrelange Übung darin es zu unterdrücken. Ansonsten könnte er schließlich wohl kaum mit seinem Halbbruder, seinem Cousin oder gar mit seinem eigenen Vater eine normale Unterhaltung führen. Und selbst wenn das sein echtes, sein wahres Ich sein sollte. Wer wollte so jemanden schon kennen? Vor allem, wenn man stattdessen mit dem leichtherzigen, immer fröhlichen und viel zu britischen Typ befreundet sein konnte. Richtig, niemand. Und dem war er sich auch deutlich bewusst. Auch wenn er so immer mehr Probleme mit der Selbsterkennung hatte. Eingeredet genug, um zu glauben, dass er wirklich nur so war, wie er sich jetzt zeigte, hatte er es sich ja schließlich, um es sogar selbst zu glauben. Die grausame Wahrheit war aber wohl eher, dass das, was mit ihm, mit seiner Persönlichkeit, passiert war, langsam immer mehr darauf hinauslief, dass er wirklich eine gespaltene Persönlichkeit entwickelte. Mit dem Unterschied, dass er sein zweites Ich niemals an die Oberfläche lassen würde. Denn sein bevorzugtes Ich war sein Schutzmechanismus gegen all das, was er schon erlebt hatte. Sonst hätte er wohl nie so oft lachen können, wie er es jetzt tat. Um genau zu sein, war eher die Frage, ob er überhaupt so etwas wie Fröhlichkeit empfinden könnte. So selbstkritisch wie er jetzt war, wäre er vermutlich aber auch nicht. Sein Lächeln flackerte kurz, aber das dürfte sie eigentlich kaum bemerkt haben. Vor allem, weil sie sich auch schon wieder von ihm entfernt hatte. Nicht, dass es ihn kümmerte, solange sie es ignorierte. Wie er die Hälfte seines Lebens. Denn die existierte für ihn ja nicht, hatte nie existiert. Außerdem war es auch deutlich mehr als bloß die Hälfte. Auf ihren Themenwechsel, auch wenn er ziemlich ungeschickt war, ging er also natürlich sofort ein. Fly entwickelte sich langsam nämlich immer mehr zu einer größeren Herausforderung. Denn obwohl es wohl von den meisten Menschen des Ziel wäre sich selbst zu sein, war es für ihn ein Alptraum, den er so jetzt, wie er war, niemals durchstehen. Schon gar nicht ohne jemanden, der ihn bei seinem Sturz in den schier unendlichen Abgrund seiner Vergangenheit auffangen könnte. Jules schüttelte also sofort den Kopf, als sie ihn fragte, ob sie ihn mit ihrem, nun, unangekündigten Besuch, denn aufhalte. Das tat sie nämlich keineswegs. Davon abgesehen, dass er sich wohl immer freute sie zu sehen und somit zumindest ein paar Worte von ihr herauszubekommen. Das Meiste redete wohl schließlich er selbst, auch wenn sie im Moment eine beinahe schon ausgeglichene Unterhaltung führten. "Ähm, möchtest du vielleicht einen Tee? Ich habe alle möglichen Sorten. Grünen Tee, Schwarzen Tee, Weißen Tee, Kräutertee und ich habe seit neuestem diesen total guten Früchtetee.", bot er ihr sogleich freundlich und wieder mit dem für ihn typischen enthusiastischen Glitzern in seinen Augen an. Immerhin liebte er Tee wirklich über alles. Denn egal was diese Engländer sagten, die Schotten waren eindeutig die größeren Teetrinker und dieser Stereotyp war wirklich nur voller Verleumdung. Okay, genug Nationalitätengequatsche. Immerhin hatte er noch immer Besuch und es war wohl wirklich unhöflich dem nicht noch mehr anzubieten. Er deutete also erst einmal auf die Couch und warf ihr einen fragenden Blick zu. "Möchtest du dich hinsetzen? Ich könnte auch etwas kochen oder etwas anderes herrichten, das wäre kein Problem." Breit lächelnd klopfte er sich innerlich stolz auf die Schulter. Denn tatsächlich, war sie sein erster Besuch in der neuen Wohnung. Und da wollte er ein guter Gastgeber sein. Davon abgesehen, dass er sich bei ihr sowieso schon immer wieder seine Gedanken gemacht hatte, ob sie sich auch gut genug ernährte. Und Essen zu bekommen war bei ihm schließlich kein Problem. Auch wenn er jetzt nicht unbedingt ein Profi-Koch war. Außerdem bekam er ja auch keinen Besuch, weil er hier noch eher wenige Bekanntschaften oder Freundschaften geschlossen hatte. Erneut im sozialen Leben Fuß zu fassen schien dann doch nicht allzu einfach zu sein. Vielleicht war er aber auch einfach zu britisch für die harschen New Yorker. Und weitere Anlaufstellen als die Gang zu der er gehörte hatte er noch nicht wirklich. Beim Studium war er viel zu sehr auf das Lernen fixiert. Eine riesige Gruppe würde ihn wohl lieber tot sehen – die 13th Street Gang. Auch wenn er da jetzt wirklich melodramatisch war. Bei Zachary Collins zum Beispiel war das ja noch deutlich schlimmer. Er war die ganze Sache mit dem Bandenkrieg einfach noch nicht so gewöhnt. Und dafür Leute einfach im Club anzusprechen, war er dann doch einfach zu feig. Er würde es vermutlich einfach nur schaffen in eine seltsame Situation mit einer oder einem völlig Fremden zu geraten. Stattdessen klammerte er sich zumindest jetzt in nächster Zeit, oder in den nächsten Minuten, einfach einmal an Fly, die er inzwischen wieder mit seinem nicht wegwischbaren, charmanten Lächeln anstrahlte. Kein Spur mehr von der Situation vorher vorhanden. "Hast du übrigens noch einen Grund, warum du hier bist? Auch wenn ich eher vermute, dass man solche freundlichen Einbrüche eher spontan plant. Nicht, dass es mich nicht freuen würde dich zu sehen. Du bist mein erster Besuch hier."
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptySo Apr 26, 2015 3:19 pm

Fly bemerkte selbstverständlicher weise wie sich Jules Augen doch weiteten sobald sie sich näherte und ihn schließlich sogar bewusst berührte, aber was sollte sie schon groß dazu sagen? Sie war ja selbst verwirrt genug über ihr eigenes Handeln und im Nachhinein wollte sie gar nicht wissen woher sie den Mut dafür aufgebracht hatte. Das Einzige, was sie sich in dieser Sache klar erklären konnte war der Grund für ihr Handeln, nämlich Jules. er hatte es doch tatsächlich geschafft, dass sie sich ihm - freiwillig!- genähert hatte. Gruselig, irgendwie. Rückgängig machen wollte sie es jedoch auch nicht, denn irgendwie hatte sie ja erreichen wollen, dass Jules nicht gleich wieder die fröhliche Maske des Gentleman aufsetzte sondern noch einen Moment in diesem anderen Ich blieb und auch mitbekam, was Fly ihm vermitteln wollte. Ob er es nun wirklich verstanden hatte oder sonst keinen Sinn in ihrem Handeln sah wusste Fly jedoch nicht genau, auch wenn sie natürlich hoffte er hatte ihre stumme Botschaft verstanden. Dennoch hatte die Situation Fly noch etwas verwirrt und warf Fragen in ihr auf - und dabei war nicht einmal ihr Handeln gemeint, sondern Jules. Diese andere Seite an ihm war für sie ziemlich interessant zu sehen, allein schon weil er ihr diese Seite überhaupt zeigte - egal ob nun freiwillig oder nicht. Und auch wenn diese Seite vielleicht nicht gerade die fröhlichste war , was stark untertrieben war, so hatte Fly plötzlich das starke Bedürfnis auch diese Seite von ihm kennenzulernen. Die Schattenseite seines Charakters, oder wie auch immer man es nennen sollte. Für Fly machte es dabei keinen Unterschied, ob er weiterhin lächelte und scherzte oder aber diese traurigere und bitterere Seite von ihm an den Tag legte, denn schließlich war das immer noch Jules. Sie wusste natürlich nicht, wie er darüber dachte, aber sie selbst wollte auch die andere Seite von ihm kennenlernen. Natürlich war er dabei nicht ganz so fröhlich drauf wie sonst, aber das war nicht schlimm wie sie fand. Es gehörte zu ihm - auch wenn er sich sonst nie so zeigte und egal was er darüber denken sollte- für Fly stand das nun einfach fest. Sie würde nicht sagen, dass eine dieser Seiten der echte Jules war und die andere nicht oder dass die Persönlichkeiten von zwei Personen demnach in ihm zu finden waren. In ihren Gedanken gehörten diese beiden Seiten an ihm zusammen, denn egal wie freundlich und fröhlich er sich sonst gab, scheinbar war da noch diese andere Seite an ihm. Und selbst wenn er nun die ganze Zeit nur den freundlichen Engländer spielen würde und das nicht seinem wahren Charakter entsprechen würde - was Fly jedoch innerlich bezweifelte - so würde dennoch auch dieser Teil zu ihm gehören. Genauso wie alles was sie tat auch zu ihr gehörte. Zu ihr gehörte ebenso das scheue und stille aber auch freundliche und sanfte Mädchen, welches kaum zu sehen war, wie die stille und berechnende Diebin und Spionin. Es war einfach so und mittlerweile leugnete sie so etwas auch nicht. Ihre Vergangenheit, ja, die leugnete sie noch immer genauso sehr wie ihren wahren Namen, aber ihren Charakter konnte sie nicht leugnen. Genauso wenig wie sie ihn erzählen konnte. Man musste sie kennenlernen um alle Seiten an ihr zu entdecken - auch wenn sie es einem natürlich nicht leicht machen wird dies zu tun. Aber sie schätzte bei Jules war dies nicht anders. Und ja, vielleicht war dies nicht seine strahlendste Seite, aber Fly wollte sie trotzdem kennenlernen... aus welchem Grund auch immer.
Doch zurück zum Hier und Jetzt. Denn trotz dessen, dass es Fly schon interessierte und sie sich fragte warum er einerseits so fröhlich und andererseits so.. anders wirkte wollte sie ihn damit sicher nicht belasten - weshalb er wohl auch sofort auf ihren ungeschickten Themenwechsel ansprang. Und auch wenn er nur kur den Kopf schüttelte erleichterte und freute es Fly ungemein ihn nicht zu stören. Sie trug es vielleicht nicht mit dem strahlendsten Lächeln zur Schau, aber es freute sie dennoch. Vor allem, weil das für sie zeitgleich bedeutete, dass sie vielleicht nicht sofort wieder gehen musste. Und irgendwo brauchte sie das auch einmal, denn sonst war sie schließlich immer unterwegs. In ihrer 'Wohnung' war sie ja nicht gerne und sie hatte auch sonst immer etwas zu tun. Wenn es nicht gerade um ihren Job und Geld ging, dann ging es um Lebensmittel oder andere überlebenswichtige Dinge. Also war das typische 'Chillen' welches normale Teenager in anderen Städten und Gegenden wohl gerne unternahmen bei ihr keinesfalls vertreten. Sie konnte es sich auch gar nicht vorstellen. War dies denn nicht auf Dauer langweilig? jedenfalls war es nicht so weit verlockend, dass sie es ebenfalls probieren würde, aber sich vielleicht mal ein wenig unterhalten und diese Zeit über an einem Ort aufhalten, dagegen hätte sie nichts. Natürlich unterhielt sie sich auch sonst, aber eben nicht so wie mit Jules. Etwas aus ihren Gedanken gerissen lauschte sie schließlich seinem Angebot, bevor sie freundlich nickte - er wusste ja gar nicht wie sehr sie ihm damit allein schon entgegenkam und wie es in irgendeiner seltsam verdrehten art und weise doch zeigte, dass sie ihm schon ein klein wenig vertraute. Was sie natürlich sofort abstreiten und gar nicht akzeptieren würde, aber irgendwo war es dennoch so. Denn von wem nahm sie schon einmal einfach so ein Getränk entgegen - so absurd dies jetzt auch klang? Sie brauchte sich nur an die Begegnung mit Thalia Hill und Elijah Castell erinnern und schnell wurde ihr erneut klar wie verkorkst sie doch schon war. Denn nicht einmal ein Glas wasser hatte sie von ihnen annehmen wollen. Aber verdammt, da konnte doch auch wirklich alles drin sein! Aber nein, sie glaubte nicht dass Jules ihr etwas untermischen würde.
"Gerne... mhm überrasch mich einfach mit der Sorte." entgegnete sie ihm nun also und verlagerte ihr Gewicht ein wenig, während sie ihm aufmerksam entgegenblickte. Sie mochte Tee schließlich viel lieber als Kaffe - Gott bewahre! - oder Wasser, warum also nicht? Irgendwo wäre es ja auch unhöflich, ihm dies auszuschlagen, denn er machte sich nun immer schon so viel Mühe. Bei seinem nächsten Angebot glitt ihr Blick einen Moment lang zu der Couch, während sie fast schon ein wenig fragend mit den Schultern zuckte. Es wäre wohl besser wenn sie sich setzen würde, denn schließlich wirkte es doch etwas seltsam wenn sie die ganze Zeit über stehen würde. Und wenigstens ein bisschen Normalität konnte sie dann doch mit einbringen. Auf das Angebot mit dem Essen schüttelte sie schließlich aber doch den Kopf, denn ausbeuten wollte sie ihn ja nun wirklich nicht. "Nein Danke, Tee reicht völlig aus... kann ich dir dabei trotzdem irgendwie helfen?" Er hatte ihr schließlich schon einmal zu Weihnachten etwas zu Essen besorgt und Umstände wollte sie ihm nun auch nicht machen. Trotzdem fragte sie selbstverständlicherweise ob sie denn nun helfen könne, denn sie war es einfach nicht gewohnt untätig rumzusitzen und konnte es nicht leiden nichts zu tun während andere arbeiteten. Dennoch leuchteten ihre Augen ein wenig positiver auf, einfach weil sie sich freute dass er sich eine solche Mühe gab - und der beste Gastgeber war er auf alle Fälle! Zumindest in ihren Augen, auch wenn sie normalerweise nicht gerade in Wohnungen war um mit den Besitzern zu plaudern - denn diese redeten im Anschluss meist lediglich mit der Polizei wegen Diebstahl. Verdenken konnte man es ihnen natürlich nicht, aber irgendwo waren sie ja auch selbst schuld. Aber dies war nun nicht das Thema. Hunger hatte sie dennoch nicht, aber das konnte auch daran liegen dass das Straßenleben einfach abhärtete. Wenn sie hunger hatte, dann nur weil sie mehrere Tage hintereinander nichts gegessen hatte, sonst verspürte sie so etwas wie Hunger eigentlich nicht wirklich. Irgendwo krank, das wusste sie, aber es war besser als davon Magenkrämpfe oder ähnliches zu bekommen.
Flys Aufmerksamkeit galt jedoch schon längst wieder Jules, der schon wieder sein charmantes Lächeln aufgesetzt hatte, als wäre zuvor nichts gewesen. Verdenken konnte die Rothaarige es ihm jedoch sicher nicht. Sie würde es ja nicht anders tun.
Dennoch wollte sie bevor sie sich setzen würde noch einmal die Wohnung - oder einfach das Wohnzimmer, einige andere Räume kannte sie ja schon - genauer unter die Lupe nehmen. Aus diesem Grund blickte sie sich im nächsten Moment auch schon neugierig um und lief schließlich auch langsam im Raum etwas umher. Erst als sie seine Stimme wieder vernahm drehte sie ihren Kopf erneut in seine Richtung und schüttelte sachte den Kopf. Natürlich wollte sie ihn auch einfach sehen und mit ihm sprechen, aber dies würde sie ihm jetzt nicht einfach mitten ins Gesicht sagen. Anschließend huschte ein leises und kaum erkennbares Schmunzeln über ihr Gesicht. "Ja... es war eher ein spontaner Plan hier her zu kommen. Und es war wirklich sonst noch keiner hier? Kann ich gar nicht verstehen, die Wohnung ist wirklich schön..." meinte sie mit ihrer normalen, sanften Stimme - wobei auch die Anzahl und Auswahl der Worte fast schon normal wirkte. Aber ihre Worte waren auch wirklich ehrlich gemeint, denn sie fand die Wohnung tatsächlich schön. Große Räume schüchterten sie sonst zwar ziemlich ein, aber hier war dies keinesfalls so, wobei das auch an Jules liegen konnte. Und auch wenn man an der Wohnung klar erkennen konnte wie viel Geld er oder seine Familie doch hatte, so fand die Spionin diesen Umstand auch nicht störend. Schließlich waren nicht alle Möbel mit Gold eingerahmt, sondern dennoch recht normal gehalten. Und auch sonst würde sie es nicht stören, denn man merkte Jules einfach an, dass es ihm nicht ums Geld ging und dass er sich auch nicht sehr kümmerte immer das Neuste und teuerste von allem zu bekommen. Und das fand Fly einfach schön, dass er trotz seinem vielen Geldes so normal war. Wenn normal denn das richtige Wort dafür war, man musste wohl eher sympathisch sagen. Etwas in ihren Gedanken und Musterung bemerkte sie einen zerbrechlichen Gegenstand auf dem Schrank hinter sich nicht und im nächsten Moment schepperte es auch schon. Einen Moment wirkte sie wie völlig erstarrt, bevor ihr Blick zu ihrem Arm glitt und sie feststellte, dass wohl der Ärmel ihres zu großen Mantels schuld an den Scherben zu ihren Füßen war. Erst Sekunden später konnte sie sich schließlich wieder rühren und bückte sich zu den Scherben zu ihren Füßen. Sie hatte keine Ahnung, was das wohl vorher gewesen sein musste, jetzt war es jedenfalls Futsch. Dennoch versuchte sie akribisch die größeren Teile wieder zusammenzusuchen und vergeblich irgendetwas Ganzes darin zu entdecken, während sie leise "Oh gott, es tut mir leid!" murmelte und sich anschließend erneut leise entschuldigte. Da kam sie das erste Mal jemanden besuchen und musste schon wieder irgendetwas ungeschickt und tollpatschig kaputt machen. Na toll. Und dann war es auch noch Jules! Was sollte er denn jetzt von ihr denken? Sie war schließlich wie er selbst sagte sein erster Gast und dann stellte sie so etwas an! Wie dumm und ungeschickt von ihr... aber wenigstens den Schaden beseitigen konnte sie ja nun. Auch wenn die Scherben natürlich etwas gefährlich waren, so versuchte sie dennoch weiterhin sie alle in eine ihrer Hände zu sammeln. Ich hätte mich doch gleich setzen sollen... dachte sie resigniert und seufzte leise, ehe sie ihre Gedanken auch noch leise und etwas frustriert murmelte. "Ich sollte mich wohl doch besser setzen..." Sie sah bewusst nicht zu ihm herüber und hinauf, denn es kränkte sie einfach etwas von ihm zerstört zu haben. Auch ihre Augen blitzten schuldbewusst auf, während es ihr im Moment auch egal war wie sie wohl wirken musste während sie fast schon besessen versuchte einfach diese dummen Scherben aufzusammeln! Mehrere Strähnen lösten sich während ihres Vorhabens aus der Kapuze und hingen lose Richtung Boden hinab, aber auch das kümmerte sie einfach nicht. Warum musste auch gerade sie sich immer so dumm anstellen und irgendetwas kaputt machen? Was, wenn ihm dieses... was auch immer es einmal war auch noch wichtig gewesen war? Oh gott, was wenn er nun wütend auf sie war? Auch wenn er das vorher nie wirklich auf sie gewesen war - selbst nicht als sie in seine Wohnung eingebrochen war, aber trotzdem. Das durfte einfach nicht sein. Und deswegen würde sie das jetzt auch wieder in Ordnung bringen. "J-Jules.... was war das? Kann ich es dir irgendwie ersetzen?" fragte sie schließlich leise mit dem Hauptteil an Scherben in den Händen, ignorierend das diese sie auch verletzen könnten, während sie noch immer nicht in seine Richtung blickte trotz dessen dass ihre Worte natürlich ihm galten.
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptySa Mai 02, 2015 10:53 pm

Jules konnte wirklich nicht verhindern, dass er sich zumindest ein paar Momente lang wie ein Kleinkind darüber Freute, dass sie sein Angebot tatsächlich annahm. Immerhin war sie schon damals auf dem Weihnachtsmarkt zögerlich gewesen. Dabei hätte er jetzt doch eine viel größere Chance sie zu vergiften. Denn wie er langsam begriff dachte sie immer nur daran, wie sie die Leute umbringen oder auch einfach nur angreifen konnten. In dieser Stadt allerdings nicht besonders ungewöhnlich. Ein flaues Gefühl im Magen konnte er trotzdem nicht verhindern. Andererseits war er wirklich froh darüber, dass sie ihm anscheinend zumindest ein kleines bisschen vertraute. Solange er das nicht irgendwie vermasselte. Die Sorte des Tees hatte er in seinem Kopf schnell entschieden. Er würde ihr eindeutig seinen Lieblingstee vorstellen – ein grüner Tee mit einer etwas süßen Note. Immerhin war dieser nicht nur ziemlich lecker, sondern auch richtig gesund. Sowohl für die Mentalität, als auch für den Körper. Ihr Angebot ihm bei irgendetwas zu helfen, lehnte er allerdings sofort mit einem Kopfschütteln ab. Schließlich war er hier der Gastgeber und sie sollte sich erst einmal zurücklehnen. Denn selbst wenn sie sich kaum entspannte, so konnte er dennoch feststellen, wie sehr sich ihre Körperhaltung verändert hatte. Eigentlich wollte er am liebsten sofort in die Küche verschwinden, um den Tee zuzubereiten, allerdings wartete er noch einmal, bis sie ihm auch ein Grund für ihr Erscheinen gab. Auch wenn es, wie er vermutet hatte, sich wirklich als ziemlich spontaner Besuch herausstellte. Das freute ihn allerdings auch kein kleines bisschen weniger. Auf ihr Kommentar hin, dass sie es wunderte, dass sie der erste Besuch war, wo seine Wohnung doch so schön war, lächelte er leicht nachdenklich. Interessant, wie es ihr gar nicht in den Sinn kam, dass es eigentlich auch an ihm liegen könnte. Um genau zu sein war das ja wohl das am naheliegenste. Er zuckte also einfach mit seinen Schultern und murmelte ein leises "Liegt wohl nicht an der Wohnung." auch wenn es mehr an sich selbst, als an sie gerichtet war. Tatsächlich hatte er es nämlich noch nicht wirklich geschafft hier Fuß zu fassen. Es musste wohl aber daran liegen, dass hier alles so viel anders war als zuhause. Außerdem hatte er die letzten Monate wirklich viel Zeit damit verbracht sich über Prüfungen auf der UNI zu stressen oder immer tiefer in den Bandenkrieg hineingezogen zu werden. Manchmal hatte er wirklich das Gefühl, dass sich dieser deutlich verschlimmert hatte, seitdem er hergekommen war. Wobei das wohl kaum an seinem Einfluss liegen konnte. Jules freute sich allerdings trotzdem über Flys Kompliment, da seine Wohnung ihr offenbar gefiel, und dachte nicht mehr viel über solche Gang-Angelegenheiten nach. Immerhin war er keiner der Leader, die sich damit rund um die Uhr beschäftigen mussten. Kein Wunder allerdings, welcher Leader hatte denn schon Angst eine Waffe auf jemanden zu richten? Nun, zumindest keiner der überleben wollte. Jules schenkte Fly noch einmal schnell ein breites Lächeln, ehe er in der Küche verschwand, wo er das Wasser aufsetzte. Vor sich hin summend wartete er also geduldig, bis das Wasser kochte. Denn auch wenn er sonst nicht der beste Koch war – aber auch nicht der Schlechteste, wie man zugeben musste – so nahm er die Zubereitung von Tee wirklich ernst. Okay, langsam zweifelte sogar er selbst, ob man überhaupt noch britischer sein konnte. Andererseits fiel ihm das alles wirklich erst auf, seitdem er hier in Amerika war. Kein Wunder allerdings, denn auch wenn sie die gleiche Sprache sprachen, so waren sie doch zwei völlig unterschiedliche Völker. Auch wenn man sich bei Amerika überhaupt nicht so sicher sein konnte, welche Art von Volk sie nun waren, denn irgendwie waren sie einfach ein großer Haufen an verschiedenen Eigenschaften und Kulturen. Britisch waren sie allerdings nicht. Durch das vertraute Klicken des Wasserkochers wurde er allerdings schon wieder aus seinen Gedanken gerissen und er schenkte das Wasser um in eine wirklich unglaublich noble Teekanne, die er durch Zufall einmal in einem Antiquitätenladen gefunden hatte, ehe er den Teefilter und alles darin versenkte. "Sicher, dass du nichts zu essen-", wollte er ihr gerade noch einmal anbieten, etwas zu kochen, als er auch schon ein lautes Klirren und daraufhin ein splittern von Glas, oder etwas anderem Zerbrechlichen, hörte. Sofort ließ er alles stehen und liegen und beeilte sich aus der Küche hinaus wieder in das Wohnzimmer zu kommen. Dort erblickte er auch Fly, die mitten im bescherten Schaden stand. Keine Sekunde beschäftigte er sich allerdings mit den Scherben, sondern nur mit der zarten Gestalt, die mitten in ihnen stand. "Oh Gott, oh Gott.", murmelte er und seine Augen weiteten sich vor lauter Besorgnis, als er sah, dass sie begann die Scherben aufzusammeln. Sofort eilte er also zu ihr hinüber und erkannte jetzt erst was da überhaupt hinuntergefallen war. Kaum wiederzuerkennen, lag da wohl das Teuerste der gesamten Wohnung. Nicht, dass er ihr das so direkt sagen würde. Denn das, was sie da zerbrochen hatte, war ein unersetzbares Familienerbstück. Eine ziemlich scheußliche Kristallvase, für die er allerdings sowieso keine Verwendung gehabt hatte. Um genau zu sein wusste er noch nicht einmal, warum sie ihm sein Vater überhaupt mitgegeben hatte. Ein Heimatgefühl kam bei so einem Ding wohl kaum auf. "Fly, lass das doch liegen! Bist du verrückt?" Jules starrte hilflos auf ihre Hände in denen sie die größten Bruchstücke der Vase hielt. Aber diese interessierten ihn überhaupt nicht. Immerhin ging es hier um einen Menschen und keinen blöden Gegenstand. Am Ende verletzte sie sich noch schwer. Tiefe Schnitte an den Händen waren nämlich wirklich nicht unbedrohlich. Das musste man dann nämlich meistens nähen, wie er aus Erfahrung wusste. "Gott, hast du dir deine Hände verletzt? Bist du okay? Ist die Vase auf dich draufgefallen? Ich hätte sie nicht so weit hinausstellen sollen, es tut mir wirklich leid.", stammelte er also vor sich hin, ohne wirkliches Verständnis dafür, dass sie auch nur eine Sekunde daran denken könnte, dass er wütend auf sie war. Der Einzige, auf den dieser Unfall wirklich Auswirkungen haben würde, wäre nämlich sowieso er. Schließlich würde er seinem Vater, falls dieser ihn überhaupt besuchen kam, dann erzählen, dass er sie hinuntergeworfen hatte. Vielleicht wurde dieser sogar wütend. Allerdings war das Schlimmste, was er wohl tun konnte das, ihm wieder für ein paar Monate das Geld abzudrehen. Und das wäre nun wirklich nicht das erste Mal. Davon abgesehen, dass Jules für diese Wohnung ja zum Glück keine Miete zahlen musste, war er also relativ sicher. Das letzte Mal hatte er das schließlich auch überlebt, auch wenn er während dieser Zeit feststellen musste, dass er wirklich kein besonders guter Kellner war. Fly das aber zu erzählen wäre jetzt wohl keine gute Idee. Jetzt galt es erst einmal, sie zu beruhigen. Er wollte nämlich wirklich nicht, dass sie dachte, dass er auch nur einen Cent von ihr für dieses Ungeschick wollte. "Keine Sorge, ich mochte sie sowieso nie."
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BeitragThema: Re: Jules O'Brians Wohnung   Jules O'Brians Wohnung EmptySo Mai 03, 2015 12:56 pm

Flys Gedanken kreisten Immer noch darum, ob es denn richtig gewesen war das Angebot mit dem Trinken anzunehmen. Ihr Kopf sagte ihr noch immer, dass es ziemlich riskant war und sie so nicht einmal beobachten konnte wie er es zubereitete, aber irgendwo tief in ihrem Inneren wusste sie einfach, er würde ihr nichts böses wollen. Aber genau das war ja der Punkt. So oft sie sich dies auch immer wieder sagte, ihr Kopf spulte dennoch tausend Szenarien durch auf welche Weise man denn nun etwas in den Tee mischen und ihr damit in irgendeiner Form schaden konnte. Krank allein schon, dass sie so viele Möglichkeiten kannte. Seltsam und Krank, aber dennoch sehr wichtig für sie, denn so konnte sie ja wenigstens auch die Anzeichen für so etwas erkennen - und wenn es keine Anzeichen für Gift gab und trotzdem welches vorhanden war sah man dies oft an den Menschen, die einem das Getränk zuvor gegeben haben. Und ja, es hatten schon einige versucht - jedoch nur früher, denn seit Jahren schon nahm sie eigentlich keinerlei Lebensmittel aus den Händen anderer an, naja... eigentlich wie man nun sah. Doch Jules war ja sowieso eine Ausnahme in ihren Augen, auch wenn es sie noch immer etwas verunsicherte, dass sie ihm wirklich nicht zutraute ihr irgendetwas antun zu wollen. Es war schon ein seltsamer Zwiespalt in ihrem Inneren. Einerseits wollte sie ihm natürlich etwas Vertrauen schenken und sich immer wieder halbwegs normal mit ihm unterhalten können, doch auf der anderen Seite machte ihr auch genau dieser Wunsch und ihr Verhalten ihm gegenüber etwas Angst und sie sorgte sich langsam wirklich ob sie nicht baldig etwas Abstand gewinnen sollte, wenn das so weiter ging. Andererseits zog es sie auch immer wieder zu ihm, warum auch immer, also war sie sich nicht sicher ob das funktionieren würde. Es musste aber irgendwie, denn schließlich wollte sie nicht dass sich ihre Vergangenheit erneut auch nur ansatzweise wiederholte. Dennoch wollte sie an so etwas im Moment gar nicht denken, sie konnte sich ja später noch lange genug darüber den Kopf zerschlagen.
Die Rothaarige richtete ihre Aufmerksamkeit lieber ganz auf Jules, der ihre Frage und Angebot ihm zu helfen allerdings sofort mit einem Kopfschütteln ablehnte. Sie hatte auch nichts anderes erwartet, aber dennoch erschien es ihr noch immer komisch nichts zu tun und sich einfach setzen zu sollen, während er ihr etwas zu Trinken machte und wenn es nach ihm ginge auch am liebsten noch kochen wollte. Er war einfach viel zu gut zu ihr. Oder war das normal und er war einfach nur gastfreundlich? Sicher war sie sich diesbezüglich nicht, denn so viele Hausbesuche hatte sie in dieser Art noch nicht gemacht und bei den Leuten, die sie sonst 'besuchte' war sie froh so schnell wie möglich wieder weg zu kommen. Oder war es etwa ein anderer Grund und sie sah so schlimm aus, dass er ihr einfach etwas gutes tun wollte und ihr helfen wollte? Das wiederrum wäre dann jedoch wirklich so etwas wie eine Beleidigung für Fly, denn sie konnte gut auf sich selbst aufpassen. Sie brauchte keinen Beschützer oder sonst wen, der für sie sorgte. Niemals. Und genau weil es eine Art Beleidigung wäre schob die kleine Spionin diesen Gedanken einfach beiseite. Nein, Jules war einfach nur nett. Das gehörte sich bestimmt einfach so.
Genau aus solchen Gründen hatte es sie dennoch überrascht, dass bisher niemand bei Jules zuhause war. Kein anderer Student, irgendein Freund oder gar jemand aus seiner Gang. Es gab ja genug Leute, die hier her kommen konnten. Sein leicht nachdenkliches Lächeln bemerkte sie auf Grund der Musterung seiner Wohnung auch gar nicht, sondern hörte anschließend nur ein paar leise Worte seinerseits, die wohl aber auch eher an ihn selbst gerichtet waren. Dennoch, über diese Worte musste Fly einfach einen Moment lang die Stirn fragend runzeln und legte den Kopf leicht schief. Woran denn sonst? An Jules konnte es ja nicht liegen, das war ihr nicht mal in den Sinn gekommen und sie warf diesen Gedanken auch jetzt beiseite. Warum sollte Jemand ihn schließlich nicht mögen und auch mal besuchen kommen? Er war nett, höflich, ganz witzig und diese offene Seite an ihm hatte auch immer ein Lächeln auf den Lippen. Gut, er war nicht der typische New Yorker, aber gerade das war doch schön. Und bitte, wenn selbst Fly ihn sympathisch fand und nicht vor ihm wegrannte, wer sollte dies nicht auch genau so sehen? Gut, die 13th Street Gang gehörte vielleicht nicht gerade zu den Leuten, die ihn mit offenen Armen begrüßen würden, aber für alle anderen war dem doch nichts im Weg. Gut, es war klar dass er noch nicht lange hier lebte, aber genau dieser freundliche Touch an ihm war doch etwas besonderes. "Ich glaube nicht, dass es an dir liegen könnte. " rutschte es Fly leise und nachdenklich raus, während ihr noch nicht einmal wirklich bewusst wurde dass sie dies auch laut ausgesprochen hatte. Aber es war nun einmal einfach so. Und selbst wenn, dann dauerte es sicher auch nicht mehr lange bis die ersten seiner Freunde hier mit ankamen. Bei einer solchen Persönlichkeit wie Jules sie besaß konnte sich Fly einfach nichts anderes vorstellen. Vielleicht war er im Moment aber auch einfach im Stress mit der Gang oder der Uni, sodass er keine zeit für so etwas hatte. Auch wenn die Rothaarige sich noch immer kein bisschen etwas unter einem Leben als Student vorstellen konnte. Natürlich, es war sicher ähnlich wie in die Schule zu gehen, aber dennoch erschien es ihr einfach wie ein völlig fremdes und anderes Leben. Ein weiterer Grund wieso sie wohl auch nie in eine Uni gehen würde war wohl aber zusätzlich auch der, dass sie dort niemals akzeptiert werden würde. Nicht etwa von der uni an und für sich, sondern von den Leuten dort. Sie konnte sich ja nicht einmal normal unterhalten wenn mehrere Personen anwesend waren, in eine solche Einrichtung zu gehen war also undenkbar. Und sowieso hatte sie keinerlei Schulabschlüsse, also war es gleichermaßen unmöglich. Und es stand auch niemals zur Debatte wenn es nach Fly ginge. Sie hatte ihren Job hier in dieser Stadt und gut.
Trotz ihrer Gedanken diesbezüglich wurde sie schnell wieder auf das hier und jetzt gelenkt und sah während ihrer Besichtigung der Wohnung noch einmal kurz zu Jules, der ihr ein weiteres Lächeln schenkte und anschließend in einen anderen Raum verschwand. Ganz sicher die Küche, denn im nächsten Moment hörten ihre feinen Ohren auch schon den Wasserkocher und wie sich das Wasser langsam erhitzte. Und nebenbei einen summenden Jules, wie sie innerlich sogar leicht schmunzelnd feststellte. Dennoch konzentrierte sie sich nicht lange darauf, sondern doch lieber auf die Wohnung, sodass sie das leise und entfernte Klicken des Gerätes nicht einmal beachtete. Oder vielleicht hatte sie sich ja doch darauf konzentriert und war zu sehr in Gedanken gewesen, der Ausgang dessen war ja deutlich klar zu sehen und zu hören. Nur ziemlich leise und entfernt klingend hatte Fly währenddessen registriert, dass Jules sie noch etwas fragen oder zumindest etwas sagen wollte, doch im nächsten Moment war es ja auch schon zu spät gewesen.
Dass er gleich wieder ins Wohnzimmer gerannt kam hatte sie nur nebenbei bemerkt und auch seine Worte hörte sie lediglich wie durch einen dichten Schleier, während sie versuchte so viele Scherben wie möglich aufzusammeln. Derweil fragte sie sich schon insgeheim, was das denn wohl gewesen war. Vielleicht und am Wahrscheinlichsten wohl eine Vase. Ob sie teuer war? Und wo hatte er sie her? Vielleicht konnte Fly sie ja wirklich hier irgendwo kaufen... oder sich von irgendjemandem liefern lassen der an den Ort kam woher Jules die Vase hatte. Natürlich war es nur eine Vase oder Ähnliches gewesen, aber der Punkt war dass es seine Vase gewesen war. Und Fly hatte sie zerstört. Natürlich nicht mit Absicht, aber ob nun beabsichtigt oder nicht, jetzt war sie kaputt.
Als sie die größten der Scherben in ihren Händen hielt und auf den Boden blickte waren dort noch immer ziemlich viele kleine, einzelne Stückchen zu sehen, die wohl schwer mit eigener hand aufzusammeln waren. Dennoch versuchte Fly es tatsächlich im ersten Moment und gab dies schließlich enttäuscht auf, als es nicht funktionierte. Ein Wunder, dass ihr dabei scheinbar noch nichts passiert war. Als er meinte sie solle es doch liegen lassen und ob sie denn verrückt sei hatte sie jedoch nicht reagiert währenddessen, denn einerseits wusste sie auf die Frage keine Antwort und andererseits musste er es doch sonst aufsammeln und er war schließlich nicht schuld. Nein, das war sie gewesen. Ob sie nun aber verrückt war oder nicht sollte er doch für sich entscheiden, vielleicht war sie das ja auch wirklich. Aber wer bitte konnte auf der Straße und in einer Situation wie ihrer auch sonst überleben, wenn er nicht wenigstens ein kleines Fünkchen verrückt war? Also ja, vielleicht war sie das sogar.
Als sie sich nun aber langsam erhob und wieder etwas klarer seine Worte verstand zuckte sie ein klein wenig hilflos zusammen, den Blick noch immer starr auf die Scherben in ihren Händen gerichtet. "verletzt? Ich weiß nicht... i-ich glaube nicht. Ich habe sie kaputt gemacht. Es... Es tut mir leid." fasste sie anschließend etwas unschlüssig und ziemlich leise zusammen, während ihr Blick erneut auf den Boden wanderte und sie die dort liegenden Bruchstücke betrachtete. Irgendwie erinnerte diese ganze Szene sie an ein Erlebnis von früher und genau das stimmte sie nur noch trauriger und machte sie noch enttäuschter von sich selbst.
"Ich kann es dir bestimmt bezahlen oder ersetzen... ich werde dafür auch nichts klauen, wirklich! Oder... Oder war das etwa ein Geschenk und ist nicht ersetzbar? D-Dann... ich kann es auch sicher wieder zusammenkleben... bestimmt irgendwie." stotterte sie leise vor sich hin, ohne auf seinen vorherigen Kommentar zu achten, dass er die Vase sowieso nie mochte. Das war doch erst einmal egal. Sie hatte sie trotzdem kaputt gemacht. Ganz langsam und vorsichtig hob sie ihren Blick nun endlich wieder an und blickte aus dunklen Augen zu ihm auf, die leicht traurig und schuldbewusst glitzerten. Vielleicht war der Ausdruck in ihnen sonst schwer zu lesen, aber dies war wohl ganz klar zu erkennen. Auch sonst wirkte sie selbstverständlicher Weise nicht gerade glücklich über ihr Missgeschick, sondern war auch sonst deutlich zusammengeschrumpft in ihrer Körperhaltung und war noch immer etwas erschrocken von dem plötzlichen, scheppernden Geräusch das zuvor durch sie ertönt war. Ihr war es jedoch egal wie sie nun aussehen musste, stattdessen mischte sich eher noch ein leiser bittender Ausdruck in ihre Augen, während sie in seine hinauf blickte. [b]"E-Es tut mir wirklich leid... aber bitte sei mir nicht böse, ja?" bat sie ihn anschließend immer noch viel leiser als sie wenige Augenblicke zuvor noch mit ihm geredet hatte. Da hatte er sich gerade so über ihren Besuch gefreut und dann sowas. Trotzdem war sie sich sicher, dass sie nicht sehen wollte wie sie wohl gerade vor ihm stand. Vollkommen eingeschüchtert und mit unruhiger Miene, während sie immer noch inmitten von Scherben stand und auch in ihren beiden Händen noch die großen Scherben hielt, als wolle sie diese am liebsten irgendwie wieder zusammenkleben oder ähnliches. Aber sie wusste nur zu gut, was kaputt war blieb auch kaputt. Dennoch kam es Fly im Moment einfach nicht in den Sinn, dass er ihr deswegen nicht nicht sauer sein konnte und wirklich keinerlei Ersatz von ihr wollte. Natürlich hatte er genug Geld um sich eine neue Vase zu kaufen - denn das es ein Familienerbstück war wusste sie schließlich nicht - aber trotzdem ging es ums Prinzip und Fly war schuld, dass sie nun kaputt war. So ungeschickt war sie sonst ja nicht einmal, es war wohl einfach ein unachtsamer und ziemlich seltener Moment gewesen, indem sie sich einfach etwas tollpatschig angestellt hatte.
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