Tyler Mitchells Haus

Tyler, der aufgrund seines Vaters und seines erfolgreichen Jobs genug Geld hat sich ein eigenes Haus zu leisten, hatte bei dem genaue Vorstellungen. Das Haus ist von ihm selbst designed und voll mit allem Schnickschnack den er so braucht. Das Grundstück ist von einer dicken Betonmauer umgeben und hat ein riesiges Tor durch das man hineingelangt. Von der Straße aus wirkt das Grundstück wie ein Hochsicherheitsgebäude. Das Haus selbst jedoch ist in weiß und grau gehalten und besitzt einen modernen Charme. Es gibt riesige Glaswände und Fenster, die alles sehr offen wirken lassen. Doch die meisten Räume werden kaum genutzt, denn viel wichtiger als Küche, Wohnzimmer und Esszimmer sind natürlich Waffenlager, Trainingsraum und Garage, die mit allem eingerichtet sind, was Tyler so für nötig hält, zB. genug Platz im Keller für Schießübungen.

cf: Roosevelt Island

Andrew hatte es noch geschafft den gefälschten Pass halbwegs pünktlich abzuliefern, dafür war er jetzt bei seinem neuen Kunden natürlich zu spät. Kein toller erster Eindruck, aber hoffentlich konnte er ihm verzeihen. Er parkte sein Auto ein paar Häuser weiter und machte sich dann auf zu dem großen Grundstück. Die Betonmauer machte einen ganz schönen Eindruck, weshalb er alles kurz musterte und sich dann seine zweite Tasche, in der jetzt nur mehr die Drogen waren, zurecht rückte, die erste hatte er schließlich Emily überlassen, welche hoffentlich schon langsam die Lieferung erledigt hatte und am besten darüber kein Wort bei ihrer Leaderin verlor. Er läutete also beim Tor und wartete bis man ihn hineinließ. Er konnte nicht sagen, dass er nicht nervös war bei neuen Kunden, aber er versuchte so geschäftsmäßig wie immer zu wirken, obwohl es wirklich an ihm nagte, dass er zu spät dran war. Hoffentlich schaut er nicht allzu oft auf die Uhr., dachte er sich einfach nur, während er vor dem großen Tor stand. Das Ganze wirkte beinahe wie ein Hochsicherheitstrakt, aber gut, das war bei den Häusern der reicheren Menschen in New York fast immer der Fall. Zumindest nach außen hin musste alles so unantastbar wie möglich wirken.

Tyler machte gerade in seinem Trainingsraum Push-Ups als er das Läuten des Tors hörte. Er sprang auf und lief zu einem Bildschirm, mit dem er dank einer Kamera sehen konnte wer sich vor dem Haus befand. Das muss der Dealer sein, dachte er sich und drückte ohne Bedenken auf einen Knopf, der veranlasste, dass das Tor sich automatisch öffnete. Er schnappte sich ein weißes Flannellhandtuch und wischte sich damit den Schweiß vom Training aus der Stirn. Dann warf er sich noch schnell ein Tanktop über und ging gelassen zur Tür, die er öffnete um dem Dealer schonmal entgegen zu kommen. Es wurmte ihn ein wenig, dass er nicht daran gedacht hatte früher zu trainieren um sich danach duschen zu können, aber da war jetzt auch nichts mehr dran zu ändern. Er sah einen, wie er bemerken musste, attraktiven jungen Mann, der gut gekleidet war und seriös wirkte. Tyler lächelte charmant und strecke ihm die Hand hin. "Tyler Mitchell", stellte er sich überflüssiger Weise vor.

Während Andrew wartete bis das Tor aufging, fragte er sich was er dann wohl noch mit dem Rest seiner Tages anfangen würde. Aufträge hatte er zumindest aktuell keine mehr. Dann öffente sich aber bereits der Eingang und er musterte einen Moment das Haus, das sehr hübsch aussah aber auch modern. Viel Zeit nachzudenken hatte er allerdings nicht, denn die Tür des Gebäudes öffnete sich. Dort stand ein großer, leicht verschwitzter Mann und kurz war sein Gehirn wie ausgeschaltet. Er lief zwar zum Glück nicht rot an oder schaffte es zu stolpern, aber es dauerte kurz, bis er seinen Kopf schüttelte und die ausgestreckte Hand schüttelte. "Andrew Chaplin.", erwiederte er, wobei sie ihre Namen eigentlich schon gegenseitig kannten. Er bemühte sich nicht zu starren, was etwas schwierig war, da er sowieso zu ihm hochsehen musste. Was bei den meisten Männern der Fall war. Er spürte regelrecht wie ihm etwas wärmer wurde, aber er erinnerte sich daran bloß nichts nach außen zu zeigen. Andrew, was wird das?, fragte er sich, aber genau wusste er es auch nicht. Dann erinnerte er sich an seinen Auftrag und er setzte ein leichtes Lächeln auf. "Ich hab die Bestellung, Bezahlung war soweit ich mich erinnern kann in bar.", meinte er schließlich in einem relativ geschäftlichen Ton. Er war froh, dass er wenigstens das noch hinbekam, wenn er schon in seinem Inneren über Dinge nachdachte, wo er sich noch nicht einmal sicher war warum. Er hatte doch viele Kunden und er war auch nicht in der High School und erlebte grade seine erste große Schwärmerei. Er könnte über sich selbst gerade so die Augen rollen, unterließ es dann aber lieber, denn das würde nur seltsam wirken. Irgendwie hatte er das Gefühl er würde froh sein, wenn er diese Lieferung zu Ende hatte. Wobei er ihn wahrscheinlich sowieso wiedersehen würde so als Schmuggler.

Tyler grinste Andrew an. "Genau, Bezahlung war in Bar", wiederholte er dessen Worte. "Komm doch erstmal rein", sagte er dann und führte den Dealer in sein Heim. Er bedeutete ihm, dass er ihm in das Wohnzimmer folgen sollte, wo er gleich an der eingebauten Bar zwei Gläser Bourbon einschenkte. Er reichte Andrew einen und bedeutete ihm, sich zu ihm in die Sitzecke zu setzen. Tyler stellte sein Glas ab und holte einen Umschlag hervor, den er noch nicht zugeklebt hatte. Mit der Linken Hand stellte er sein Glas ab und begann dann die Scheine zu entnehmen und Andrew zum nachzählen hinzuhalten. Er lehnte sich zurück und beobachtete ganz neutral den Dealer während er die Füße hochlegte. Er trug noch seine Sportschuhe. Sein Blick glitt durch das Zimmer und blieb beim Terrarium seiner Schlange hängen, die er einen Augenblick verzückt musterte und sich dann wieder Andrew zuwandt. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, auf Vorfreude auf den Stoff den er gleich erhalten würde.

Bevor Andrew auch nur sein Wort erheben konnte, stand er auch schon im Wohnzimmer von diesem noch relativ fremden, aber verdammt gutaussehenden Mann und hatte ein Glas Bourbon in der Hand. Gut, der letzte Teil machte für ihn wenig Sinn, da er es eigentlich nicht gewöhnt war etwas angeboten zu bekommen. Die meisten Leute waren froh, wenn sie ihn gleich einmal wieder los waren, da alles häufig relativ anonym über die Bühne ging und die anderen kaum Zeit hatten. Aber gut, sollte es ihn nicht stören. Er gehorchte also und setzte sich zu Tyler in die Sitzecke, wo er das Glas abstellte, um das Geld nachzuzählen, was relativ schnell ging, da er das ja meistens tun musste. "Alles klar.", meinte er schließlich und setzte ein kleines Lächeln hinterher. Dann öffnete er seine Tasche und nahm drei dick wirkende Umschläge heraus und hielt sie ihm mehr oder weniger hin. In ihnen war der Stoff noch einmal im Säcken abgepackt, damit auch ja kein Schmutz hineinkam. Es war alles außerdem perfekt da, wie immer. Er machte schließlich keine schlechten Geschäfte und schon gar keine Unfairen. Er wartete nur darauf, dass sein Auftraggeber auch nachsah, ob alles da war, während er einen kleinen Schluck aus seinem Glas nahm. Ein bisschen nervös war er, aus einem unerfindlichen Grund noch immer. Er sollte sich innerlich wirklich mal zusammenreißen. Nomalerweise traf es ihn doch nie so schlimm, wenn er einen attraktiven Mann sah. Zumindst seit geraumer Zeit nicht mehr, da er einfach vieles Beruflich sah und er war erwachsen, verdammt noch einmal. Gut, in Gedanken zu fluchen brachte ihn wahrscheinlich auch nicht weiter, aber er konnte auch nichts tun, dass er das Gefühl hatte, wenn er es nicht weiterhin kontrollierte würde er am Ende noch rot anlaufen. Was für eine Blamage das wäre, solange sie sein Gegenüber richtig interpretierte.

Tyler nickte zufrieden und bedeutete Andrew mit einem Nicken die Päckchen abzulegen. Der Gedanke nachzusehen ob alles drin war, kam ihm nie. Stattdessen glitt sein Blick zu einem kleinen Paket, dass er heute Morgen erhalten hatte. Ein Stück Luftpolsterfolie ragte heraus und ganz ungehemmt Griff er danach. Er studierte das Stück Kunststoff in seinen Händen und begann dann mit einem Grinsen die Bläschen darauf zum zerplatzen zu bringen. Plopp, Plopp, Plopp. Ohne von seinem neu gefundenen Spielzeug aufzublicken sagte er: "Ich hoffe weiterhin Geschäfte mit dir machen zu können und dass du zuverlässig bist. Ich will auf das Zeug nicht verzichten müssen. Mein Alter Dealer hat leider das zeitliche gesegnet." Immerhim besaß er noch so viel Grips nicht zu erwähnen, dass ein Kopfgeld auf dessen Kopf ausgesetzt gewesen war und er seinen Dealer höchstpersönlich um die Ecke gebracht hatte. Plopp, Plopp. Er drückte wieder konzentriert auf die kleinen Bläschen. "Was hältst du davon mich regelmäßig zu beliefern. Meinen alten Dealer hatte ich praktisch immer als Kurzwahl. Fühlst du dich dem gewachsen?" Plopp, Plopp, Plopp, Plopp. Er sah hoch und Andrew direkt in die Augen. Kurz schien es als würde er noch etwascsagen wollen, doch schnell galt seine Aufmetksamkeit wieder der Luftpolsterfolie. Plopp. Das Zeug ist der Hammer. Wer zum Henker hat das bitte erfunden? Ein Genie!" Auch wenn es sich so anhörte als meinte er die Drogen, hielt er tatsächlich die Folie hoch um zu bezeugen, dass er von ihr redete. Er hielt sie Andrew hin: "Willst du auch mal?"

Andrew zog etwas erstaunt die Augenbrauen hoch, als sein Kunde offenbar nicht nachkontrollieren wollte, aber gut. Er zuckte mit seinen Schultern und legte es einfach ab, ehe er seine nun leere Tasche abstellte. Sollte es ihm recht sein, er machte sowieso nur saubere Geschäfte. Inwiefern man das als Schmuggler tun konnte. Wobei er sich gar nicht trauen würde, einen so muskulösen Typen zu betrügen, denn das würde wahrscheinlich nicht gut enden. Als Tyler plötzlich begann sich mit der Luftpolsterfolie zu beschäftigen, war er dann schon etwas... skeptisch. Bitte lass ihn nicht gutaussehend und verrückt sein., dachte er sich nur, aber als sein Gegenüber wieder redete wirkte er ganz normal. Und high war er auch nicht, denn seine Pupillen waren nicht geweitet. "Ähm, ja klar.", meinte er einfach, mit einem etwas verwirrten Unterton auf das Angebot. Ihn hatten mehrere Leute auf der Kurzwahl für ihn war das nichts Neues, dennoch fragte er sich im Moment mehr, was so interessant an Luftpolsterfolie war. Nicht, dass das jetzt verwerflich wäre, aber taten das nicht nur Kinder? Er musterte ihn einmal, wie er gerade die Folie hochhielt und tatsächlich begann über diese zu reden. Andrew bemühte sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen, aber dennoch stockte er, als er ihm tatsächlich auch welche anbot. Trotzdem konnte er sich einfach nicht dazu bewegen ihm etwas abzuschlagen, was aber nicht nur daran lag, dass er ein viel zu gutaussehender Kerl war, sondern auch schlicht und einfach daran, dass er selbst zu nett war. "Wieso nicht?" Er lächelte ihn freundlich an und nahm ihm die Folie aus der Hand. Er hatte schon seit Ewigkeiten keine Luftpolsterfolienbläschen mehr zerplatzt und war noch immer der Meinung, dass das nur Kinder taten, aber dennoch ließ er sich einfach dazu hinreißen und machte es Tyler nach. Und gut, vielleicht machte es ihm auch ein kleines bisschen Spaß.

Tyler lächelte kurz, als sein Gegenüber die Luftplsterfolie annahm und widmete sich wieder seinem Glas Bourbon. Er trank es in einem Schluck aus, räusperte sich und sah Andrew an. "Gut, aber bevor ich dich wieder kontaktiere möchte ich erstmal ein wenig über dich wissen." Er verzog keine Miene und fügte kurz darauf die Worte: "Gutes Geschäftsverhältnis.", hinzu. Er stellte sein Glas wieder ab und erhob sich. Dann ging er zu Tias Terrarium und öffnete es um sein geliebtes Haustier herauszulassen. Gleich schlang sich die Königsboa um seine Schultern und Tyler beobachtete einen Moment wie verliebt das Tier. Dann setzte er sie auf dem Boden ab. "Ich hoffe es stört dich nicht, dass sie hier ein wenig austobt. Sie hatte heute noch keinen Auslauf", sagte er und griff in einen weiteren Käfig, aus dem er eine fette Futterratte holte und sie freiließ. Sofort machte sich die Schlange auf Beutejagd. "Musst dir keine Sorgen machen. Sie ist nicht giftig. Nur eine Würgeschlange", sagte er und ging wieder zu Sitzecke um einige Informationen über Andrew herauszubekommen. "Irgendetwas wichtiges, dass ich wissen sollte, bevor wir ins Geschäft kommen?" Tyler überlegte kurz. Solange kein Kopfgeld auf den Dealer ausgesetzt war musste er sich keine Sorgen machen. Ihm fiel nämlich kein anderer Grund ein, weshalb er besser nicht von ihm beliefert werden sollte. Und die Sache mit dem Kopfgeld hatte er vorher schon nachgeschaut. Denn wäre Andrew wirklich gesucht gewesen hätte Tyler schon längst kurzen Prozess mit ihm gemacht und seine Belohnung angefordert.

Es war ja nicht so, als hätte Andrew Angst vor Schlangen, aber dennoch wurde ihm etwas unwohl bei dem Gedanken über eine freie Würgeschlange. Außerdem verzog er bei dem Anblick der Ratte sein Gesicht. Das würde bestimmt eine riesige Sauerei geben und schon allein bei der bloßen Vorstellung von Blut auf sauberem Fußboden ließ ihn schaudern. Gut, offenbar hatte sein Kunde kein Problem mit dem Schmutz. Er im Gegensatz musste sich wirklich zusammenreißen wegen seinem Ordnungsfimmel. Auf seine Frage hin überlegte er kurz. Es gab zwar einiges über ihn zu wissen, aber nichts, was mit seinen Geschäften zu tun hatte, dafür hatte er schließlich gesorgt. Er zuckte mit seinen Schultern, ehe er leicht lächelte. "Ich glaube nicht, außer du hast irgendwelche speziellen Fragen.", gab er schließlich als Antwort. Gewöhnlich wussten seine Kunden kaum etwas von ihm, aber gut, es wusste generell niemand von ihm wirklich viel, was aber auch gut so war. Er ließ die Luftpolsterfolie los und griff nach seinem Glas, das er in zwei Schlucken austrank, während er wartete. "Und sollte ich etwas Wichtiges wissen? Ich meine, nicht das ich irgendwann in etwas hineinplatze." Aus seinen Fehlern hatte er gelernt oja, denn einmal wäre er fast in ein eine Besprechung eines wichtigen Geschäfts hineingeraten. Leider war es nicht Sauber gewesen, aber zum Glück hatte er einfach so tun können, als wäre er zu spät, da er diesen Typ davor noch nie beliefert hatte. Einmal und nie wieder. Er hatte keine Lust dann vor einem seiner Anhänger wegrennen zu müssen, nur weil er einen ihrer Pläne aufgedeckt hatte. Deshalb hielt er sich auch meistens aus der Privatsphäre seiner Kunden heraus. Auch wenn sie gut aussahen. Okay, langsam sollte er das lieber lassen.

Tyler nickte und runzelte dann die Stirn. Etwas über ihn... Er überlegte. Es würde Andrew wohl kaum interessieren wie viel er trainierte und woher er seine ganzen Waffen hatte. Waffen...genau! Sein Job. Er richtete wieder den Blick auf den jungen Mann und sagte: "Ich bin Kopfgeldjäger. Ist das etwas was wichtig sein könnte?" Ihm kam nicht mal ansatzweise der Gedanke, dass man so etwas nicht einfach jedem erzählte. Aber Tyler auch nicht der hellste. Er war mit den Worten: 'Ich gehe nach New York und werde Kopfgeldjäger' bei seinem Vater ausgezogen und hatte von diesem nur Vorteile erhalten. Sicher, solche Jobs kurbelten die Waffenindustrie an. Ohne lange zu überlegen Griff er zu einem der Säckchen mit Stoff, die auf dem Tisch lagen und wog es in der Hand. "Nimmst du das Zeug auch?", fragte er ganz offen und grinste Andrew verschmitzt an indem er einen Mundwinkel hob und sich auf die Unterlippe biss. Sympathisch war der Kerl ja, aber nicht gerade der Gesprächigste. Egal, er sollte ja Liefern und nicht unterhalten.

Andrew sah ihn leicht beeindruckt an. Gut, damit hatte er jetzt nicht gerechnet, aber es war ja schließlich auch nicht seine Sache, welchen Beruf seine Kunden ausübten. Er fand es aber gar nicht einmal so schlecht, dass er auch ein Ally war. Zumindest war er nicht halb so gruselig wie dieser Waffenhändler, dem er zum Glück erst einmal begegnet war. Er zuckte also einfach mit seinen Schultern. "Solange du nicht vorhast mich umzulegen, nicht wirklich.", meinte er schließlich und lächelte leicht. Wobei das rein theoretisch gar nicht so unrealistisch war, sollte er sich völlig den South-Lemons zuwenden, denn Naya würde ihn bestimmt nicht selbst umlegen, sondern eher ein Kopfgeld auf ihn aussetzen, denn das wäre viel stressiger für ihn und weniger für sie. Aber gut, zumindest hatte er das im Moment eher weniger zu befürchten, denn immerhin hatte er gerade eine Lieferung für die 13th Street Gang ausgeliefert. Auf die Frage des Kunden schüttelte er den Kopf. "Nein, ich rauche noch nicht einmal mehr.", antwortete er zusätzlich noch. Für seinen Beruf war er wirklich ein Engel was diese Thema betraf. Natürlich, früher war das teilweise anders gewesen, aber inzwischen hatte er sich von dem meisten losgesagt, denn es hatte ihn auch nicht weitergebracht. Viele glaubten ihm das auch gar nicht, aber inzwischen war er wirklich sehr beherrscht, was Drogen, Alkohol oder Nikotin anging. Sein Kunde war das alles offenbar gewohnt, da er schließlich auch nicht wenig bestellt hatte. Wie lange das halten würde, würde Andrew dann schon sehen, wann er ihn wieder brauchte.

Tyler nickte. "Es ist kein Kopfgeld auf dich ausgesetzt, also werde ich dich auch nicht umlegen", dieser Satz ging ihm so natürlich von den Lippen, als würde er Andrew gerade mitteilen was er zu Mittag gegessen hatte. Bei der Antwort des Dealers auf seine Frage jedoch hoch Tyler beide Augenbrauen. "Du schmuggelst und lieferst das ganze Zeug und gönnst dir nacht mal was davon?" Ungläubig schüttelte er den Kopf und musste wieder grinsen. "Das wäre ein Traumjob schlechthin, leider ist das nicht so mein Gebiet." Das war absolut nicht Tylers Gebiet. Er war, kurz gesagt, einfach nicht intelligent genug für Drogenschmuggel. Es war ihm mal durch den Kopf gegangen damit anzufangen, aber er sah sich schon bei der Überlegung viel zu überfordert und hatte dann sein Hobby zum Beruf gemacht. Das war jetzt vielleicht etwas makaber dahin gesagt, aber Tyler hatte schon immer eine Vorliebe für Waffen und schnelle Autos gehabt. Außerdem war er schon immer talentiert darin gewesen andere Kids auf der Highschool zusammen zu schlagen. Dabei hatte er aber so viel Anstand gehabt nicht einfach auf Schwächere loszugehen. Er hatte immer die Herausforderung gesucht und sich mit größeren und älteren angelegt. "Ich rauche auch nicht, das ist bei meinem Job nicht so von Vorteil, aber ansonsten...", den Satz beendete er nicht. Andrew konnte sich den Rest vermutlich denken. Etwas gelangweilt schaute Tyler aus einem der großen Glasfenster in seinem Wohnzimmer, die den ganzen Raum größer und offener erscheinen ließ. "Sag mal, hast du heute noch was zu erledigen? Wenn nicht zeige ich dir mein Waffenarsenal. Oder meine Autos. Kannst du dir aussuchen." Er zwinkerte. Normalerweise ging er nicht direkt auf Leute ein, aber da dies momentan sein einziger Kontakt zur Außenwelt war und Tyler ihn ohnehin öfter bei sich sehen würde, beschloss er einfach ein wenig sozial zu sein und sich mit dem Dealer zu unterhalten. Wer weiß, vielleicht würde ihm das ja, etwas bringen.

Einen Moment runzelte er seine Stirn, ehe er auf seinen Kommentar hin leicht grinste. Das war exakt das was die meisten Leute sagten und es stimmte natürlich auch, aber er hatte sich eben so entschieden. Außerdem schmuggelte er schließlich auch gefälschte Pässe, Waffen, Informationen und weiteres und davon hatte er schließlich auch nichts zuhause. Wobei, Waffen schon, aber wer hatte hier denn bitte keine? Immerhin waren sie in Amerika und vor allem als Outsider hatte man fast keine andere Wahl. Dass es nicht ganz Tylers Gebiet war konnte er sich schon denken, aber es störte ihn auch nicht groß. "Unsere Jobs sind eben ganz schön verschieden.", meinte er schließlich einfach und zuckte mit seinen Schultern. Das sah man ihnen aber auch an. Andrew war eher klein, schmal und kaum auffallend, während Tyler neben ihm wie ein Koloss wirkte. Ein ziemlich muskulöser Koloss. Auf seine Frage hin war er etwas verwirrt, war aber viel zu freundlich ihm die Gelegenheit auszuschlagen. Außerdem, wer weiß, vielleicht war er gar kein so übler Typ. Gutaussehen tat er ja. Trotzdem war er etwas skeptisch, schließlich war er einer seiner Kunden. "Nein, solange ich keine Expressaufträge bekomme nicht.", meinte er und lächelte leicht. Eigentlich bekam er relativ selten Aufträge, die er sofort ausführen musste, denn meistens musste er sich erst mit einem Händler in Verbindung setzen. Er dachte aber nicht besonders lange über Expressaufträge nach, sondern wandte seinen Gedanken wieder Tyler zu. Kurz überlegte er. Waffen oder Autos? Bei letzterem kannte er sich zwar weniger aus, aber es hielt ihn nicht davon ab ein leicht freches "Wieso nicht beides?" zu sagen.

In Tylers Ohren, schien Adrews Job ziemlich stressig. Der Killer konnte sich ja im Grunde aussuchen welchen Job er annahm und welchen nicht. Vor allem als Andrew von Expressaufträgen sprach war Tyler klar, dass das alles absolut nicht seins war. Als Andrew anmerkte, dass er Zeit hätte und dann sogar bereit war sich die Waffen und die Autos anzusehen. Hellte sich Tylers Miene sofort auf. "Umso besser!", sagte er sichtlich erfreut. Ohne lange zu zögern stand er auf. Die Drogen ließ er auf dem Tisch liegen, schließlich würde sowieso keiner in sein Haus eindringen können. Abgesehen davon hielten sich die meisten Menschen ohnehin lieber von dem Haus eines Kopfgeldjägers fern. Doch bevor er den Raum verließ, hob er die schwere Königsboa vom Boden auf. Sie hatte anscheinend ohne große Sauerei die Ratte erwürgt und anschließend verschlungen. Er legte sich das große Tier wieder um den Hals und trug sie zurück zu ihrem Terrarium, welches fast eine gesamte Wand in Beschlag nahm. Erließ sie hinein gleiten und verriegelte das gläserne Gefängnis wieder. Dann machte er sich auf das Wohnzimmer zu verlassen und bedeutete Andrew ihm zu folgen. Es ging zuerst an seinem großen Trainingsraum vorbei, der ungefähr die doppelten Maße des Wohnzimmers besaß und dann eine Treppe hinunter in den Keller. Dort öffnete er eine schwere Sicherheitstür, die er auch gleich wieder hinter den beiden verschloss. Vor ihnen lag jetzt ein Gang. Links war eine Glaswand zu sehen, durch die man eine Art Schießstand und Parcours erkennen konnte. Rechts stand eine Tür offen, die Tyler schnell schloss, bevor es allzu viele Fragen dazu gab, denn hinter dieser Tür befand sich seine eigener 'Verhörraum', falls er mal jemanden festhalten und Informationen herausbekommen musste. Er ging weiter und präsentierte Andrew dann am Ende des recht kurzen Korridors seinen 'Waffenschrank'. Wie der begehbare Kleiderschank eines Hollywood-Sternchens, besaß dieser 'Schrank' ziemlich große Ausmaße und eine enorme Auswahl an verschiedensten Waffen und Schutzkleidung. "Der gesamte Keller ist schallgeschützt, also wenn du etwas ausprobieren willst", er deutete auf die Waffen und dann auf den Schießstand, "bedien dich."

Andrew sah die Schlange zwar noch immer etwas skeptisch an, da er sich noch nicht ganz mit dem Tier angefreundet hatte aber gut, er musste hier schließlich nicht neben diesem Vieh leben. Aber jetzt hatte er sowieso etwas anderes vor, als über Haustiere nachzudenken. Er folgte Tyler also und staunte nicht schlecht. So viele Waffen fand man normalerweise nur bei Waffenhändlern, aber offensichtlich schien er ein Sammler zu sein. Gut, für seinen Job war das wahrscheinlich auch gar nicht so ungünstig. "Oh wow.", murmelte er leise, als er sogar Parcours erblickte. Er musste wirklich gut in seiner Arbeit sein, wenn man sich sein Haus so ansah. Es wirkte auch mehr so, als würde er eher hier seine Zeit verbringen, als zum Beispiel in seinem Wohnzimmer. Kurz war er sich unsicher wegen dem Angebot, zuckte aber dann mit seinen Schultern und lächelte leicht. Wieso auch nicht? Er war schließlich gar nicht so schlecht, zumindest mit Handfeuerwaffen. Alles was auf Distanz ging war dann vielleicht aber auch etwas viel erwartet. "Okay, ich versuchs.", meinte er schließlich einfach und schnappte sich einen Gehörschutz, da es in einem geschlossenen Raum nun einmal viel lauter war für den Schützen, als auf der Straße zum Beispiel. Nicht, dass er Erfahrung hätte Leute auf der Straße niederzuschießen. Dann entschied er sich einfach für eine Waffe, die er bereits kannte. Die Beretta 92, eine halbautomatische Pistole. Er stellte sich zum Schießstand und entsicherte sie beim Hebel am Griffstück. Dann zielte er vorsichtig, während er sich möglichst konzentrierte. Keine Sekunde nachdem er abgedrückt hatte, grinste er, denn er hatte beinahe direkt in die Mitte einer Markierung getroffen, was dafür, dass er jetzt nicht regelmäßig übte gar nicht so schlecht war. Klar, gegen Tylers Fähigkeiten sah er wahrscheinlich mickrig aus, aber er war zufrieden mit sich. Immerhin war er Schmuggler und kein Auftragskiller.

Tyler, der sich ebenfalls einen Gehörschutz nahm, folgte Andrew und verschränkte die Arme während er ihm bei seinem Schuss zusah. Für einen einfachen Schmuggler, der nicht so aussah, als würde er oft schießen, war das gar nicht mal so übel und er nickte anerkennend. Trotzdem nahm er den Gehörschutz ab und bedeutete ihm, dass er es ihm gleich tun sollte. Mit ernster Miene meinte er: "Kann ich dir mal was zeigen?" Tyler stellte sich hinter Andrew und griff an beiden Seiten um seinen Körper herum um die Pistole zu fassen zu bekommen. Dann sicherte er die geladene Waffe und stellte sich in Position, als wollte er selbst feuern, nur dass Andrew ja noch zwischen ihm und der Beretta stand. In keinem Moment kam ihm überhaupt der Gedanke, dass seine Aktion vielleicht etwas anzüglich wirken konnte, stattdessen ging er mit dem Mund an Andrews Ohr und sagte: "Wenn du jetzt deinen Fuß etwas nach da stellst", er deutete mit der Schuhspitze auf die gewünschte Stelle, "dein Gewicht ein wenig nach hinten verlagerst", er fasste Andrews Oberkörper mit einer Hand und drückte ihn sanft gegen seinen eigenen, um zu signalisieren, wie weit er sich nach hinten zu lehnen hatte, mit der anderen Hand hielt er die Waffe weiterhin mit ausgestrecktem Arm, bis er fertig war, "und ausatmest, direkt bevor du schießt, dann triffst du beim nächsten Mal vielleicht direkt ins Schwarze." Er atmete demonstrativ langsam aus, um es ihm vorzumachen. "Wenn du ausatmest, dann spannst du deine Muskeln für einen Moment an, in dem du richtige Stabilität hast und dann schießt du sicherer, verstehst du?." Er ließ Andrew die noch gesicherte Waffe jetzt wieder alleine halten und trat einen Schritt zurück, um ihm wieder genug Freiheit für seinen nächsten Schuss zu geben und setzte sich wieder seinen Gehörschutz auf.

Um ehrlich zu sein hätte er alles erwartet, außer das. Er war zwar weder komplett schüchtern, noch hatte er etwas gegen Nachhilfe bei seiner Schusstechnik, aber das war ihm wirklich zu viel. Dieser Typ schien anscheinend überhaupt keine Ahnung zu haben, was er ihm damit gerade antat. Zwar versuchte er seinen Anweisungen zu folgen, was er auch tat, aber dabei hörte er keinesfalls zu. Er konzentrierte sich regelrecht darauf seine Gedanken bei allem möglichen Anderen zu halten. Zum Beispiel empfand er Küchenmöbel plötzlich unglaublich interessant. Er konnte aber dennoch einfach nicht verhindern, dass er rot anlief. Es war zwar nicht im kompletten Gesicht der Fall, aber trotzdem betete er, obwohl er gar nicht religiös war, dass Tyler es einfach nicht bemerken würde. Es war ihm so schon genug peinlich. Trotzdem versuchte er sich seine Position zu merken, um dann, nachdem er sich seinen Gehörschutz wieder aufgesetzt und die Waffe entsichert hatte, wenigstens in Schwarze treffen konnte, wenn er schon so eine Peinlichkeit über sich ergehen hatte lassen müssen. Er war zwar noch immer rot um die Nase, stellte sich dann aber genauso hin und schoss. Diesmal hatte er weniger selbst gezielt und mehr kopiert. Vielleicht lag es daran, dass er ein kleines bisschen sauer war. Ob auf sich selbst oder auf Tyler war er sich nicht ganz sicher, aber er hasste es einfach, wenn er rot wurde. Aber er hatte tatsächlich exakt ins Schwarze getroffen. Ist auch besser so., dachte er und setzte sich dann ein Lächeln auf. Wenigstens hatte er richtig getroffen, aber es wäre ihm trotzdem lieber gewesen, wenn Tyler das einfach unterlassen hätte. Andrew war selbst jetzt noch ein kleines bisschen rötlich um die Nase herum.

Mach dich auf meine baldige Rache gefasst <3 :D

Tyler merkte absolut nichts von Andrews peinlicher Lage. Er merkte auch nicht, dass dieser rot wurde. Er stellte sich einfach nur wieder hin und beobachtete gebannt ob seine Anweisung was gebracht hatte. Und tatsächlich, er traf ins Schwarze. Zufrieden mit sich selbst und dem Schmuggler riss er sich den Gehörschutz von den Ohren und lächelte ihn anerkennend an. Er war jedoch auch überrascht, dass Andrew seine Anweisung so schnell hatte umsetzen können. Schon bewegte er sich wieder Richtung Waffenschrank und hängte den Gehörschutz wieder an Ort und Stelle an die er gehörte. Er drehte sich wieder zu Andrew. "Ich glaub ich zeige dir jetzt meine Autos", sagte er und klang unglaublich ruhig und gelassen, doch innerlich freute er sich riesig darauf seine 'Babys' wieder zu sehen. Er freute sich auch darauf eine Runde in dem ein oder anderen Wagen zu drehen um Andrew seine Wagen zu demonstrieren. Er führte ihn wieder aus dem Keller hinaus. Als sie oben waren deutete er zu einer Hintertür. "Die führt in die Garage", sagte er und stieß sie auf. Im Inneren der Garage standen 4 Autos. Ein Porsche Carrera GT, ein Ferrari 360 Spider, Ein Mitsubishi Eclipse und ein Nissan GT-R. Voller Stolz sagte Tyler: "Such dir einen aus. Wir drehen eine Runde."

Andrew atmete einmal tief aus, während er sich den Gehörschutz entfernte und beruhigte sich etwas. Seine Gedanken musste er zwar noch sortieren, aber im Moment verdrängte er einfach, was davor gerade passiert war. Darüber konnte er später noch philosophieren. Ja genau, "philosophieren"., dachte er halb sarkastisch, halb belustigt. Plötzlich runzelte er die Stirn und sicherte die Waffe wieder. Wow, er hätte selbst nicht gedacht, dass er das so gut hinbekommen würde. Aber wahrscheinlich hatte er einfach aus dem Affekt gehandelt, nachdem Tyler, wow nein stopp. Später. Er räumte den Gehörschutz und die Waffe wieder an die selbe Stelle wieder wie zuvor und folgte Tyler einfach. Der hatte zum Glück nichts von seiner peinlichen Lage bemerkt. Oder er ignorierte es zumindestens, worüber Andrew sehr erleichtert. Die Garage war ziemlich groß, aber wie schon erwähnt wusste er leider nicht besonders viel über Autos. Außerdem wurde ihm leicht unwohl bei dem Gedanken mit Tyler eine Runde zu drehen, immerhin wusste er noch nicht einmal, wie er fuhr. Aber gut, den Fahrzeugen zu urteilen wahrscheinlich schnell, aber ziemlich gut. "Jetzt fühlt es sich fast schon komisch an, dass ich nur ein Auto habe.", meinte er leicht grinsend, während er seinen Blick über die Fahrzeuge gleiten ließ. Bei dem Ferrari blieb er allerdings irgendwie hängen. Er hatte einfach eine Schwäche, für diese Autos, auch wenn er nicht allzu viel von Autos verstand. Aber gut, das musste man auch nicht, denn eigentlich fand er sie einfach nur stylisch gut aussehend. Er ging einmal auf und ab und blieb schließlich wieder bei dem Ferrari stehen. Er sah Tyler leicht fragen an, denn ganz sicher war er sich nicht, welches er sich aussuchen sollte. Und der Ferrari war der einzige an dem er wenigstens halbwegs interessiert war, davon abgesehen, dass natürlich jedes dieser Fahrzeuge interessant war. Und teuer. Und schnell auch.

Tyler beobachtete, wie Andrew zum Ferrari lief und er musste lächeln. Als er ihn noch fragend anblickte, mit seinen großen braunen Welpenaugen, musste Tyler einmal schlucken und verwirrt stellte er fest wie sein Herz einige Augenblicke lang einen Takt schneller schlug. Er runzelte die Stirn, tat das ganze aber gleich als unwichtig ab und ging zum Ferrari. "Gute Wahl", grinste er ihn an und öffnete ihm spaßeshalber wie ein Gentleman die Beifahrertür. "Bitte sehr", sagte er sarkastisch und ging dann zur Fahrerseite, wo er schwungvoll einstieg und den Zündschlüssel drehte, den er stecken gelassen hatte, schließlich brauchte er sich ja keine Sorgen machen, dass jemand die Autos entwendete. Das grenzte an Unmöglichkeit. Das Garagentor öffnete sich als Tyler einen Knopf auf einer Fernbedienung drückte und er trat aufs Gaspedal. Gemächlich fuhr er aus der Garage. Hinter dem Haus hatte er sich eine Mini-Rennstrecke angelegt, einfach wenn er mal wieder die Geschwindigkeit der Autos testen wollte. Er fuhr auf die Strecke und das Auto beschleunigte innerhalb von Sekunden enorm. Er grinste zu Andrew. "Na, wie findest du's?"

Als Tyler, zwar mehr als Scherz, die Beifahrertür öffnete, ganz der Gentleman, wurde Andrew erneut etwas rot um die Nase. Es war ihm zwar bewusst, dass er es nicht wirklich ernst gemeint hatte, aber sein Magen schien seitdem er ihn kennengelernt hatte offenbar gerne Überschläge zu machen. Oh, wie er ihn dafür hassen könnte. Es war schrecklich er fühlte sich fast, als ob er wieder in der High School wäre und gerade entdeckt hatte, dass jemand, der sehr gut aussah in seine Klasse ging. Wobei, gut aussehen tat er ja. Aber das machte das ganze auch nicht unbedingt besser. Über die Rennstrecke war er zwar erstaunt, aber gut, Tyler hatte offenbar wirklich alles in seinem Haus oder zumindest daneben. Und obwohl Andrew nicht besonders viel über Autos wusste oder sich bei einem der Fahrzeuge wirklich auskannte, war das hier einfach umwerfend. Wann bekam man denn schon einmal die Gelegenheit auf einer richtigen Rennstrecke zu fahren? Als Tyler ihn etwas frage, lachte er leicht auf, sah aber nicht zu ihm. "Das ist der Wahnsinn.", meinte er schließlich und das stimmte, aber nur im Guten Sinne. Obwohl er zugeben musste, dass es für jemanden, der sich auch wirklich sehr für Autos interessierte, wahrscheinlich noch viel mehr wert sein musste. Aber gut, für ihn war es schließlich auch keineswegs das Gegenteil.

Tyler lachte leise bei Andrews Worten und sah zwei, drei Herzschläge lang lächelnd zu ihm herüber, bevor er sich wieder auf die Strecke konzentrierte. Er brummte zustimmend, denn jedes Mal, wenn er sich in den Wagen setzte und losfuhr, war es wieder unglaublich. Er fuhr noch einige Runden, wobei er nicht selten beschleunigte und einige Male sogar um die Kurve driftete. Er hatte viel trainiert, was solches fahren betraf, vor allem auf seiner Rennbahn. Es war aber auch wichtig, dass er das konnte. Schließlich war er ja Kopfgeldjäger und manchmal kamen halt schnelle Autos und Verfolgungsjagden vor. Nach einiger Zeit ließ er den Wagen langsamer werden, bis er komplett anhielt und drehte sich jetzt komplett mit Oberkörper zu Andrew. "Willst du auch mal fahren?", fragte er und machte Anstalten aufzustehen. Normalerweise würde er natürlich nicht jeden an seine 'Babys' lassen, aber es störte ihn aus irgendeinem Grund nicht Andrew mal ran zu lassen. Vielleicht eil er so vertrauenswürdig wirkte.

Andrew sah ihn etwas erstaunt an, als er ihm anbot mit seinem Auto zu fahren. Eigentlich hätte er ihn eher so eingeschätzt, dass er genau das eher nicht machen würde, weshalb das dann doch etwas überraschend kam. Einen Moment reagierte er gar nicht, ehe er ihn leicht verlegen ansah. Das war zwar ein sehr großzügiges Angebot, aber er gar sich gänzlich unsicher, ob er es annehmen sollte. "Ich weiß nicht, ich bin solche Autos eigentlich nicht gewöhnt.", meinte er schließlich und zuckte mit seinen Schultern. Denn er würde es sich definitiv nicht verzeihen, wenn er etwas beschädigen würde und Tyler ihm wahrscheinlich eher auch nicht. Es war nicht so, dass er das Angebot nicht gerne annehmen würde, aber fremde Autos zu fahren war schon so eine Sache. Vor allem, wenn es sich um solche Sportwagen handelte. Er selbst hatte zwar auch ein relativ schnelles Auto, aber das hier war trotzdem ein anderes Kaliber. Da sollte lieber Tyler selbst entscheiden, ob das eine so gute Idee wäre. Wobei er seiner Entscheidung auch nicht ganz vertraute, denn vor keiner Stunde hatte er noch mit Luftpolsterfolie gespielt. Was auch immer er sich dabei gedacht hatte? Wahrscheinlich sowieso nichts, aber ansonsten schien er eigentlich ziemlich in Ordnung, auch wenn das vorhin beim Schießstand zumindest für Andrew selbst ziemlich peinlich gewesen war.

Tyler nickte. "Naja, vielleicht traust du dir ja nächstes Mal mehr zu." Er drehte sich wieder zurück in seinen Sitz und schnallte sich an. Dann gab er Vollgas und rauschte eine Runde auf der Rennstrcke bei höhere Geschwindigkeit als die Male davon, als Abschlusd oder so. Dann verlangsamte er wieder und fuhr wieder in Richtung Garagentor. Er fuhr hinein, wendete und parkte den Wagen rückwärts ein. Als er Ausstieg grinste er immer noch. Der Adrenalinschub von der Rennstrecke pulsierte noch in seinen Blut und völlig zufrieden mit sich und der Welt führte er Andrew wieder zurück ins Haus. Etwas unschlüssig war er als nächstes zu tun hatte oder tun konnte, wünschte er sich die Lufpolsterfolie wieder herbei, die aber immer noch im Wohnzimmer lag. Also lächelte er Andrew nur noch mal an - eine Sache die er besonders gut konnte.